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Didi Hamann: Müller-Abgang im Winter wäre fatal

"Hamanns Top 3" - Die Kolumne des Sky Experten

'Hamanns Top 3' ist die regelmäßige Kolumne des Sky Experten Didi Hamann.
Image: 'Hamanns Top 3' ist die regelmäßige Kolumne des Sky Experten Didi Hamann.

In seiner Kolumne "Hamanns Top 3" beurteilt Sky Experte Didi Hamann die aktuelle Situation von Thomas Müller bei den Bayern. Zudem kritisiert er den BVB-Auftritt in der Champions League bei Inter Mailand.

TOP 1: Müller ist für Bayern wertvoller als Coutinho

Dass es Spekulation um einen Spieler wie Thomas Müller gibt, wenn er nicht regelmäßig zum Einsatz kommt, ist ganz normal. Aber ob er geht oder bleibt, müssen vor allem er und der FC Bayern entscheiden.

Ich beteilige mich ungern an solchen Spekulationen. Klar ist für mich jedoch eines: Thomas Müller im Winter abzugeben, wäre fatal. Zum einen, weil ich ihn aktuell für die Mannschaft wertvoller finde als Philippe Coutinho und zum anderen, weil er die letzte große Identifikationsfigur dieser Mannschaft ist.

Sein Wort hat in der Kabine so viel Gewicht, dass man darauf nicht verzichten kann. Ich denke, dass er und Manuel Neuer, diejenigen sind, an deren Wort und Führung sich diese Mannschaft aufrichtet. Nach dem Verlust von Robben und Ribery ist dieser zwar sportlich aufzufangen, aber nicht hinsichtlich der wichtigen Hierarchie einer Fußball-Mannschaft.
Darüber hinaus finde ich, dass Coutinho aktuell dieser Mannschaft nicht hilft.

Es gibt einen Unterschied zwischen nicht gut und schlecht spielen. Coutinho spielt momentan schlecht. Er ist für ein Jahr ausgeliehen, hat jetzt schon einige Spiele für Bayern bestritten und eine Leistungssteigerung ist für mich überhaupt nicht zu erkennen. Ich würde deshalb am Wochenende ganz klar Müller gegen Union Berlin spielen lassen und zwar zentral hinter Lewandowski. Außen Coman und Gnabry.

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FC Bayern München: Rummenigges Bankettrede nach dem Spiel gegen Piräus

Die Viererkette stellt sich fast von alleine auf, nach dem bitteren Ausfällen von Süle und Hernández. Das ist im ersten Augenblick natürlich ein harter Schlag. Aber so etwas kann ein Team auch näher zusammenrücken und eine Trotzreaktion hervorrufen. Vor allem können Boateng und Müller bei Einsätzen jetzt zeigen, dass der Trainer sich getäuscht hat, als er sie nicht berücksichtigt hat. Natürlich hätte Kovac solch hoch dekorierte Spieler etwas sensibler behandeln können und ihnen mehr Wertschätzung entgegen bringen können. Aber am Ende steht das Team über jeden Einzelnen.

TOP 2: BVB hat in Mailand kaum Gegenwehr geleistet

Als Borussia Dortmund kann man bei Inter Mailand schon mal verlieren. Aber die Art und Weise war dann doch etwas unwürdig für den deutschen Vizemeister. Die Intensität, der Gesichtsausdruck, die Körpersprache, die Inter Mailand bei jedem Zweikampf an den Tag gelegt hat, hat den Eindruck erweckt, als hätten dort Männer gegen Buben gespielt. Ich will nicht sagen, dass der BVB keine Gegenwehr geleistet hat, aber fast. Die Ausgangslage ist immer noch in Ordnung.

Mit einem Sieg gegen Inter Mailand und Prag kann das Achtelfinale erreicht werden. Ich bin weiterhin der Meinung, dass der Trainer von den Bossen nicht genügend geschützt wird und die Spieler wissen, dass bei Niederlagen immer zuerst Lucien Favre angegriffen wird. Während Siege aktuell der Qualität der Spieler zugeschrieben werden. Von Selbstkritik ist bei den BVB-Stars seit Wochen bis auf Ausnahmen nichts zu hören. Das kommende Spiel auf Schalke dürfen sie natürlich nicht verlieren. Sonst wird der Gegenwind für den Coach noch stärker werden.

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Es wird bei Bayern und Dortmund, sowie bei vielen europäischen Topklubs mit Problemen, regelmäßig der Name Jose Mourinho ins Spiel gebracht. Sollte Mourinho tatsächlich irgendwann in der Bundesliga landen, würde das dem Ansehen unserer Liga mit Sicherheit nicht schaden. Für welchen Verein auch immer.

TOP 3: Leverkusen und Leipzig müssen sich noch steigern

Die Ausbeute von Bayer Leverkusen in Europa ist ziemlich bitter. Nach nur drei Spielen quasi ausgeschieden zu sein, ist ungenügend. Sie müssen ja sogar darum kämpfen, Dritter zu werden. Bei Atletico war die Chance auf einen Punkt sogar da, aber sie haben sich mal wieder nicht belohnt. Gute Mannschaften finden einen Weg zu gewinnen, durchschnittliche Mannschaften finden einen Weg zu verlieren.

RB Leipzig hat in dieser ausgeglichenen Gruppe einen wichtigen und verdienten Sieg gefeiert. Fußballerisch müssen sie sich aber schnell steigern. Da sind sie noch lange nicht so weit, wie sich das der Trainer wünscht. Trotzdem machen sie ihre Sache bisher richtig ordentlich.

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