Folgendes fiktives Szenario: Joachim Löw kann unter den drei Weltstars Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Mohamed Salah wählen und einen für das DFB-Team einbürgern. In diesem Gedankenspiel gibt es für den Bundestrainer nur eine Wahl!
"Grundsätzlich würde ich mich immer für einen deutschen Spieler entscheiden. Aber unter den drei genannten: Messi", verrät Löw im Interview mit der Bild-Zeitung.
"Messi halte ich für den komplettesten Spieler. Er ist der geniale Vorbereiter, der in jeder Saison seit zehn Jahren gefühlt 30 bis 40 Vorlagen gibt und selbst noch einmal 50 Tore erzielt", lobt der Bundestrainer den argentinischen Superstar. Doch nicht nur die Zahlen beeindrucken den DFB-Coach, auch die spektakuläre Spielweise, die in Erinnerung bleibe, hebt er hervor. "Die Tempo-Dribblings von Messi sind unerreicht. Er kann in einer Hälfte acht, neun Spieler aussteigen lassen."
WM: Löw erwartet hochmotivierten Messi
Darauf darf sich die Fußball-Welt auch bei der Weltmeisterschaft in Russland freuen. Löw glaubt, dass Messi besonders motiviert sein werde.
"Wir dürfen nicht vergessen: Argentinien hat bei den letzten Turnieren 2006, 2010 und 2014 dreimal gegen Deutschland verloren - da kann man sich vorstellen, was in Argentinien vorgeht ...", warnt Löw.
Lob für Salah
Ein weiterer Spieler, auf dem bei der WM der Fokus gerichtet sein wird, ist Liverpools Mohamed Salah. "Er ist für mich die größte Überraschung der Saison - so viele Tore in der Premier League und in der Champions League hätten ihm wohl die wenigsten zugetraut", lobt der DFB-Coach.
Zudem stellt Löw den Wert des Ägypters nochmals heraus: "Liverpool und Kloppo haben Salah sehr viel zu verdanken - ein herausragendes Jahr für ihn. Es gibt in diesem Jahr nur sehr wenige Spieler, die solche Glanzpunkte gesetzt haben."
Vereins-Job für Löw denkbar
Trotz der kurz bevorstehenden WM geht der Blick beim Bundestrainer auch über das Turnier hinaus. Seinen Vertrag beim DFB hat der 58-Jährige bis 2022 verlängert. Dieser Umstand bedeute für Löw aber nicht, dass er auf Lebenszeit bei der Nationalmannschaft bleibe. Mit dann 62 Jahren könne er sich auch einen Job als Vereins-Trainer vorstellen und zieht den Vergleich mit dem ehemaligen Bayern-Coach Jupp Heynckes, der im Alter von 73 Jahren in Rente gegangen ist.
"Warum sollte ich nicht mit 72 Jahren auch noch Trainer sein? Warten wir es mal ab."