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EURO 2020 News: Peter Schmeichel kritisiert UEFA - Verband reagiert

Spielfortsetzung: Dänemark-Legenden kritisieren UEFA - Verband reagiert

Dänemarks Ex-Nationaltorhüter Peter Schmeichel hat die UEFA scharf kritisiert.
Image: Dänemarks Ex-Nationaltorhüter Peter Schmeichel hat die UEFA scharf kritisiert.  © DPA pa

Nach dem Schock um Christian Eriksen hat Peter Schmeichel die Europäische Fußball-Union (UEFA) in Bezug auf die Spielfortsetzung scharf kritisiert.

Dänemarks Ex-Nationaltorhüter und Vater der aktuellen Nummer eins, Kasper, nannte die Optionen der UEFA gegenüber der BBC "lächerlich". Er habe das "nicht verstehen" können.

Der Verband hatte der dänischen und der finnischen Mannschaft nach dem Vorfall angeboten, das Spiel am Samstagabend wieder aufzunehmen oder am Sonntag um 12:00 Uhr fortzusetzen.

Laudrup: Spieler wurden "vor Wahl gestellt"

Auch die dänische Fußball-Legende Michael Laudrup verurteilte die Vorgehensweise der UEFA. Die Spieler wurden "vor eine Wahl gestellt, die keine echte Wahl ist", sagte Laudrup, "wenn solche Dinge passieren, ist man seinen Emotionen ausgeliefert und hat nicht den Überblick, um wichtige Entscheidungen zu treffen." Er betonte, die UEFA hätte Verantwortung übernehmen müssen. "Es muss jemanden geben, der sagt, wir hören hier auf", es sei falsch, "so kurz nach einem emotionalen Ereignis eine Entscheidung treffen zu müssen."

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Dänemarks Teamarzt über den Zusammenbruch von Christian Eriksen im Spiel gegen Finnland. ©UEFA 2021 (Videolänge: 29 Sekunden)

Kramer und Mertesacker kritisieren Spielfortsetzung ebenfalls

Auch die 2014er-Weltmeister Christoph Kramer und Per Mertesacker äußerten sich kritisch zur Wiederaufnahme des Spiels. "Das ist für mich der absolute Wahnsinn, das geht nicht. Da liegt der Fehler meiner Meinung nach bei der UEFA. Da muss irgendjemand sagen: 'Leute, jetzt schlaft mal eine Nacht drüber'", sagte Kramer.

Mertesacker zeigte sich überrascht von der Entscheidung und hielt die Spielfortsetzung "nach so einem Schockmoment" für gefährlich. "Man sollte die Spieler schützen", sagte er im ZDF.

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UEFA verweist auf Regelwerk

Die UEFA hingegen reagierte derweil auf die Kritik an der Fortsetzung der EM-Partie zwischen Dänemark und Finnland (0:1) nach dem Zusammenbruch von Eriksen und verwies auf Artikel 29 des Regelwerks. Darin geht es allerdings lediglich um das Prozedere bei einer Neuansetzung, Ausnahmesituationen wie am Samstag in Kopenhagen werden nicht thematisiert.

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"Wenn ein Spiel nicht beginnen oder zu Ende gespielt werden kann, wird das komplette Spiel oder die verbleibende Spielzeit nach den Regularien am kommenden Tag ausgetragen", heißt es dort.

Eriksen war in der 43. Minute kollabiert und musste anschließend wiederbelebt werden. Laut des dänischen Verbandes DBU ist der Zustand der 29-Jährigen nach wie vor "stabil". Er befindet sich zu weiteren Untersuchungen nach wie vor im Krankenhaus.

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Beide Mannschaften hatten sich nach dem Vorfall und der Unterbrechung der Begegnung dazu entschieden, noch am Samstag weiterzuspielen. Als Alternative stand der Sonntagmittag zur Auswahl. Eriksen soll bei einem Gespräch aus dem Krankenhaus mit seinen Teamkollegen für die Fortsetzung der Partie plädiert haben.

Sport-Informations-Dienst (SID)

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