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EURO 2020: Quarantänepflicht verhindert deutsches Fan-Fest im Wembley

Quarantänepflicht verhindert deutsches Fan-Fest im Wembley

Im Wembley-Stadion werden wohl nur wenige deutsche Fans zugegen sein.
Image: Im Wembley-Stadion werden wohl nur wenige deutsche Fans zugegen sein.  © Imago

Fast keine deutschen Fans im Wembley? Die strengen Corona-Bestimmungen in England machen eine Reise zum Achtelfinale nach London obsolet.

Stell dir vor, Deutschland spielt in Wembley gegen England - und keine deutschen Fans reisen hin. Genau genommen: Sie dürfen nicht hin. Aufgrund der verpflichtenden Quarantäne bei der Einreise nach England werden im Klassiker am Dienstag (18.00 Uhr) von den etwa 45.000 Zuschauern wohl kaum welche aus Deutschland sein.

Botschaft äußert sich

Nur weil EM-Achtelfinale ist, wird es für Anhänger aus der Bundesrepublik keine Ausnahmen geben. "Fans mit Eintrittskarten, die zu einem Spiel reisen, das vor dem Ende der Quarantänezeit stattfindet, wird der Zutritt an der Grenze nicht gestattet", teilte die deutsche Botschaft in Großbritannien mit.

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Laut englischen Medien sollen den beiden Verbänden jeweils etwa 10.000 Tickets zur Verfügung gestellt werden. Es werde allerdings erwartet, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nur 2000 in Anspruch nimmt und diese an in England lebende Deutsche verkauft. Rund 300.000 Deutsche leben in Großbritannien, etwa 50.000 im Großraum London.

Strenge Quarantäne-Regeln

Die Regeln für in Deutschland lebende Fans sind klar: Vor der Einreise wird ein negativer PCR-Test benötigt, ebenso an Tag zwei und fünf nach der Ankunft. Erst dann kann bei negativen Ergebnissen die Quarantäne frühzeitig beendet werden. Da das Achtelfinale aber am Dienstag stattfindet, käme eine Einreise ab Freitag bereits zu spät.

Und dann gibt es noch die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus, die in Großbritannien immer stärker im Umlauf ist und Experten große Sorgen bereitet. Dennoch sind am Dienstag 45.000 und ab den Halbfinalspielen in Wembley sogar 60.000 Zuschauer zugelassen.

Montgomery äußert sich kritisch

"Ich verstehe nicht, warum Premierminister Boris Johnson das zulässt. Ich halte das für Populismus und kann nur von Reisen zu den Spielen abraten", sagte Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebunds, der Passauer Neuen Presse. "Schon ein Geimpfter, der die Abstandsregeln einhält und dort ins Stadion pilgert, geht ein begrenztes Risiko ein", die Delta-Vatiante sei "ansteckender und wohl etwas gefährlicher".

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Vom Auswärtigen Amt wurde Großbritannien als Virusvarianten-Gebiet eingestuft, "vor allen nicht notwendigen, touristischen Reisen" wird explizit gewarnt. Auch bei der Rückreise würde es Konsequenzen geben, eine 14-tägige Quarantäne ohne Möglichkeit zur Freitestung wäre verpflichtend.

Italiener & Österreicher trifft gleiches Schicksal

Das gleiche Reise-Schicksal trifft bereits die Italiener und Österreicher, die ihr Achtelfinale am Samstag (21.00 Uhr) ebenfalls in der englischen Hauptstadt austragen werden. Der österreichische Teamchef Franco Foda hatte sogar für die Verlegung des Spielortes plädiert.

"Es wäre ja der Wahnsinn, wenn unsere Fans nicht dabei sein könnten", hatte der Deutsche der "Kleinen Zeitung" gesagt: "Da hat es für mich keinen Sinn, in London zu spielen." Es sei ja "nicht alltäglich, dass wir ins Achtelfinale kommen", ergänzte er.

England darf sich auf Heimspiel-Atmosphäre freuen

Fodas Wunsch wird nicht in Erfüllung gehen, auch das österreichische Außenministerium riet "allen Fans dringend davon ab, sich trotzdem auf die Reise zu begeben".

Und so dürfen sich die Engländer im Klassiker gegen den Erzrivalen Deutschland wohl auf ein volles Haus inklusive Heimspiel-Atmosphäre freuen.

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Sport-Informations-Dienst (SID)

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