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FC Bayern: Der Sabitzer-Wechsel zu United aus vier Perspektiven

Der Sabitzer-Abgang: Eine Win-Win-Win-Win-Situation

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Marcel Sabitzer steht kurz vor dem Wechsel zu Manchester United. Der Bayern-Star ist bereits am Münchener Flughafen und ist bereit für den Flug nach England.

Die Leihe von Marcel Sabitzer zu Manchester United am Deadline Day kam überraschend. Verlierer gab es bei diesem Deal keinen, denn der vorübergehende Wechsel ist gleich aus vier Perspektiven eine Win-Win-Win-Win-Situation.

Was Sky nachmittags am Deadline Day exklusiv vermeldete, wurde am späten Abend Realität: Marcel Sabitzer schließt sich bis Saisonende Manchester United an.

"Marcel hat uns erklärt, dass er sich mehr Spielzeit wünscht und überzeugt ist, sie bei United zu bekommen. Nach Rücksprache mit unserem Trainer Julian Nagelsmann haben wir dem Wunsch entsprochen und Marcel bis zum 30.6. an Manchester United ausgeliehen", wird Sportvorstand Hasan Salihamidzic in einer Mitteilung des deutschen Rekordmeisters zitiert.

Von dieser Leihe profitieren gleich vier Seiten.

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Marcel Sabitzer

Für Sabitzer ist der vorübergehende Wechsel zu Manchester United Neuanfang und Chance zugleich. Nach einer durchwachsenen ersten Saison in der bayerischen Landeshauptstadt kam der Österreicher vor allem zu Beginn der laufenden Spielzeit immer besser ins Rollen und überzeugte bei seinen Einsätzen. Entsprechend bekam er von Trainer Julian Nagelsmann deutlich mehr Spielminuten.

Doch bei den vergangenen neun Bundesligapartien der Münchner kam er nur noch zu sieben Kurzeinsätzen, zweimal saß er die vollen 90 Minuten auf der Ersatzbank. "Dass er spielen will, ist doch klar. Er ist ein Top-Spieler, nicht irgendein Spieler. Ich kann nur sagen, dass Marcel der Unangenehmste ist, wenn er nicht spielt. Er ist der unangenehmste Spieler, wenn er verliert, das ist das Entscheidende", erklärte Sabitzer-Berater Roger Wittmann bei Sky.

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Berater Roger Wittmann spricht im Sky Interview über seinen Schützling Marcel Sabitzer und dessen Rolle bei den Bayern.

Sabitzer war mit seinen geringen Einsatzzeiten unzufrieden, wollte wieder regelmäßiger auf dem Platz stehen und so mehr Spielpraxis erhalten. Da kam die Anfrage von United zur richtigen Zeit. "Manchmal musst du im Leben schnelle und wichtige Entscheidungen treffen. Als ich von dieser Chance erfuhr, fühlte es sich sofort richtig für mich an. Ich bin ein Wettkämpfer, ich will gewinnen und dem Verein helfen, seine Ziele zu erreichen", meinte der 28-Jährige zu seinem Wechsel.

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In 54 Pflichtspielen für den FC Bayern gelangen Sabitzer zwei Tore und zwei Assists. Im Sommer 2022 gewann er mit den Bayern die deutsche Meisterschaft und den DFL-Supercup. "Von seiner Vita wird er manchmal doch unterschätzt. Sabitzer ist auf dem Platz ein Arbeiter, der viel richtig antizipiert. Aber er sorgt jetzt nicht für die große Show in der Manege. Bei United werden seine Qualitäten sicherlich gebraucht, da wird er mehr Spielzeit bekommen als bei den Bayern", meint Sky Reporter Torben Hoffmann.

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FC Bayern München

Sabitzer ist der einzige Spieler, den der deutsche Rekordmeister im Wintertransferfenster abgegeben hat. Der Deal ist für den FC Bayern aber völlig risikofrei. Bei Manchester kann der Österreicher seinen Marktwert, der aktuell bei 18,1 Millionen Euro liegt, erhöhen. "Wenn er dort einschlagen sollte, wird sein Wert automatisch steigen. Je mehr Spielzeit er auf dem Rasen bekommt, desto mehr rückt er ins Rampenlicht", erklärt Hoffmann.

Die Voraussetzungen dafür stehen bei einem Top-Klub wie Manchester in der stärksten Liga der Welt natürlich sehr gut. United hat allerdings wohl keine Kaufoption für Sabitzer. Sollte der 28-Jährige also auf der Insel überzeugen, sind die Münchner in einer starken Verhandlungsposition, was die Ablöse angeht. Der Vertrag von Sabitzer an der Säbener Straße läuft noch bis 2025.

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Heute in

Und falls Sabitzer doch zur kommenden Saison wieder nach München zurückkommt, könnte Bayern den Spieler immer noch anderweitig verkaufen oder sogar behalten. Der Münchner Plan ist jedoch, dass Konrad Laimer nach Saisonende ablösefrei von RB Leipzig an die Säbener Straße kommt. Daher muss im zentralen Mittelfeld ein Platz frei werden. Die Sabitzer-Leihe bereitet daher eher einen endgültigen Abschied als eine Rückkehr vor.

Manchester United

Den verletzungsbedingten Ausfall von Christian Eriksen haben die Red Devils schnell kompensiert und mit dem Sabitzer-Deal Eins-zu-eins aufgefangen. Eriksen, der bei United Stammspieler und Leistungsträger ist, fehlt mit einer Knöchelverletzung voraussichtlich bis Ende April oder Anfang Mai. Ein schwerer Rückschlag für die großen Ambitionen des englischen Rekordmeisters.

Mit Casemiro, Fred und Scott McTominay standen United-Trainer Erik ten Hag somit nur noch drei gesunde Spieler zur Verfügung, die im präferierten 4-2-3-1-System in den Mittelfeldzentrale spielen können. Sabitzer ist nun der Vierte. Als klassischer Achter könnte der 68-malige Nationalspieler Österreichs neben Defensiv-Ass Casemiro auflaufen und den klassischen Box-to-Box-Spieler geben.

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Sabitzer kann allerdings auch eine Position weiter vorne agieren. Auf der Spielmacher-Position hat United nur Bruno Fernandes im Kader. Sabitzer hat diese Rolle sowohl beim FC Bayern als auch in der Nationalmannschaft des Öfteren schon bekleidet. United hat mit Sabitzer nun also eine Option mehr und sich mit dem Neuzugang sowohl qualitativ als auch quantitativ verstärkt. Bei seinem Debüt wäre Sabitzer übrigens der erste Österreicher in der Geschichte, der für United aufläuft.

Ryan Gravenberch

Der heimliche Gewinner des Sabitzer-Abschieds ist Ryan Gravenberch. Der Niederländer kam im vergangenen Sommer mit großen Erwartungen von Ajax Amsterdam nach München, kam aber bislang kaum zum Zug. Im zentralen Mittelfeld war der 20-Jährige bislang hinter Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Sabitzer die Nummer vier. Nun ist er in der Hierarchie gestiegen und dürfte besonders in den englischen Wochen mehr Spielzeit bekommen. In der Liga stand Gravenberch bisher noch nie in der Startelf.

Ryan Gravenberch hat als Abräumer im defensiven Mittelfeld überzeugt.
Image: Ryan Gravenberch bekommt bislang wenig Spielzeit beim FC Bayern. Nach dem Abgang von Marcel Sabitzer könnte sich das jetzt ändern.  © Imago

"Intern wird Gravenberch gepusht. Der Junge hat großes Potenzial, konnte dieses aber auch aufgrund der großen Konkurrenzsituation nicht abrufen. Ich habe ihn in der Vorbereitung intensiv beobachtet, er bringt diese Leichtigkeit und Geschmeidigkeit auf den Platz. Sein Spiel muss er natürlich noch beim FC Bayern etwas umstellen und anpassen", sagt Hoffmann. Nun hat Gravenberch die Rückrunde Zeit, sich in den Fokus zu spielen.

Dieser Sabitzer-Deal hat nur Gewinner.

Mehr zum Autor Peer Kuni

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