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FC Bayern: Gnabry zur Halbzeit ausgewechselt - Kritik von Salihamidzic & Hamann

Chance verpasst! Gnabry-Auftritt gibt Salihamidzic Recht

Zweites Spiel im Jahr 2023, zweites 1:1. Auch gegen den 1. FC Köln kam der FC Bayern nicht über ein Unentschieden hinaus. Besonders Serge Gnabry stand wegen eines umstrittenen Trips nach Paris im Fokus des Geschehens. Der Nationalspieler enttäuschte, Julian Nagelsmanns Chance ließ er damit ungenutzt.

Der FC Bayern rettete nur dank eines Sonntagschusses von Joshua Kimmich (90.) mit Ach und Krach noch einen Punkt zum Ende der Hinrunde. Drei Wochen vor dem Champions-League-Kracher gegen Paris St. Germain sucht das Team von Trainer Julian Nagelsmann noch nach seiner Form.

Vor allem in der ersten Halbzeit enttäuschte der Rekordmeister auf ganzer Linie. Gegen freche Kölner agierten die Münchner teils indisponiert. "Gerade was den letzten Pass angeht, hat jeder die nötige Technik, um das hinzukriegen. Uns hat ein wenig die Einstellung und die Schärfe gefehlt. Das war dann in der zweiten Halbzeit besser, aber das ist trotzdem etwas, was wir schnell ändern müssen", sagte Aushilfskapitän Kimmich nach dem Spiel am Sky Mikro.

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Gnabry sorgt für Aufsehen

Erst als Trainer Julian Nagelsmann zur Pause Personal und Grundordnung verändert hatte, fand seine Mannschaft zu ihrem Spiel - und kam schließlich auch noch zum verdienten Ausgleichstreffer. "Der Punkt ist verdient. Wir haben in der zweiten Halbzeit ein sehr gutes Spiel gemacht. Die zwei Punkte aus zwei Spielen in diesem Jahr bisher sind aber zu wenig für das, was wir uns vorstellen", bilanzierte Nagelsmann.

Für Schlagzeilen sorgte im Vorfeld der Partie Serge Gnabry mit seinem umstrittenen Pariser Fashion Week-Trip am trainingsfreien Sonntag. Gnabry war im Duell mit den Kölnern wie Leon Goretzka zur zweiten Hälfte nicht wieder gekommen. Doch während Goretzka angeschlagen raus musste, erfolgte Gnabrys Auswechslung aus anderen Gründen. Hatte es etwa mit seiner Reise in die französische Hauptstadt zu tun?

Gnabry muss zur Pause raus

Bereits am Montag hatte Nagelsmann sein Missfallen geäußert und Leistung gefordert. "Generell habe ich die Überzeugung, dass ein Spieler in seiner Freizeit auch machen kann, was er möchte", hatte der Bayern-Trainer gesagt. "Wichtig ist, dass die richtige Antwort dann immer auf dem Platz liegt", hatte Nagelsmann seinem Schützling noch eine Chance gegeben.

Auflagen für die Freizeitgestaltung gebe es keine, hatte Nagelsmann erklärt. Und dennoch stand Gnabry am Dienstag natürlich unter besonderer Beobachtung. Auf dem Platz wusste der Rechtsfuß allerdings nicht zu überzeugen - und ließ damit die Chance seines Trainers ungenutzt.

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Der Nationalspieler brachte zwar immerhin eine von nur zwei nennenswerten Bayern-Torchancen im ersten Durchgang zustande, konnte sonst aber wenig glänzen. Mit lediglich 24 Ballaktionen - weniger hatte vor der Pause bei den Münchnern nur Eric-Maxim Choupo-Moting (20) - blieb der 27-Jährige insgesamt blass.

"Es war kein Fashion-Week-Thema." Er habe "frischen Wind" bringen wollen, sagte Nagelsmann lapidar im Anschluss am Sky Mikro über die vorzeitige Auswechslung von Gnabry.

Sportvorstand Hasan Salihamidzic wurde da in den Katakomben der Münchner Allianz Arena schon deutlicher: "Das ist amateurhaft, das ist genau das, was nicht Bayern München ist, irgendwo rumzuturnen, wenn man einen freien Tag hat. Ein freier Tag ist dazu da, sich auszuruhen, um beim nächsten Spiel Gas geben zu können", schimpfte Salihamidzic und kündigte Konsequenzen für Gnabry an: "Darüber werden wir reden. Am Mittwoch sicherlich. Natürlich gibt es da Gesprächsbedarf."

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Salihamidzic kritisiert Gnabry

Auch Anführer Kimmich missfiel die Aktion von Gnabry, auch wenn er seinen besten Freund öffentlich nicht direkt ermahnen wollte: "Für mich ist es eine Einstellungssache. Wir müssen gieriger und griffiger auftreten, das hat uns im letzten Jahr ausgezeichnet. Da hatten wir ein ganz anderes Selbstverständnis."

Für Sky Experte Didi Hamann müsse der FC Bayern nun Handeln. "Das hat etwas mit Seriosität zu tun, das hat was mit Professionalität zu tun. Wenn ich Kimmich höre, dann musst du dem Gnabry jetzt mal richtig die Ohren lang ziehen".

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Der FC Bayern muss laut Sky-Experten Didi Hamann bei Serge Gnabry hart durchgreifen, ansonsten könnte es sich negativ auf den Verein auswirken.

Seine Sichtweise: "Die haben Fußball zu spielen. Die werden sehr gut bezahlt. Wenn sie das nicht machen, kann es sein, dass so ein Schlendrian hereinkommt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Bayern Gnabry richtig einen auf die Finger hauen. Auch zu recht."

Die Sky Community ist beim Thema Gnabry derweil geteilter Meinung: "Den würde ich jetzt erstmal zehn Tage auf der Bank sitzen lassen", machte ein User deutlich, ein anderer schrieb: "So ein Blödsinn. Jetzt wird einfach wieder versucht, bei den Bayern Unruhe zu stiften, immer dasselbe. Und das sage ich selbst als Dortmunder. Lasst den Jungen doch mal leben."

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Sky Community geteilter Meinung bei Gnabry

Doch nicht nur der Kurztrip von Gnabry sorgt bei den Bayern aktuell für reichlich Frust. "Wir haben klassisch den Jahresstart verschlafen. Warum, kann ich auch nicht erklären", sagte Salihamidzic.

Vor dem Spitzenspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Eintracht Frankfurt forderte Salihamidzic deshalb eine Reaktion seiner Stars. Es sei "höchste Zeit, dass wir umschalten und begreifen, dass es jetzt um die Meisterschaft geht". Auf die Nachfrage, ob das nicht jeder begriffen habe, antwortete der Sportvorstand: "Ja, das Gefühl habe ich." Wen Salihamidzic da wohl meinen könnte ...

Mehr zum Autor Fabian Schreiner

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