Der FC Bayern hat Platz eins zurück - und Thomas Müller seinen altbekannten Riecher. Nach der Machtdemonstration gegen den BVB sieht der "überraschte" Routinier allerdings noch viel Luft nach oben.
Da stand er mal wieder. Goldrichtig. Nach einer Kimmich-Ecke samt De-Ligt-Kopfball tauchte Müller links vor dem Pfosten auf, um zum 2:0 einzuschieben (18.). Nur fünf Minuten später parierte Gregor Kobel einen Distanzschuss von Leroy Sane direkt vor Müllers Füße, der sich mit dem 3:0 bedankte.
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"Es waren Stürmertore, bei denen man da sein muss. Es war zweimal gut reagiert und gut gemacht", freute sich Müller nach dem 4:2 gegen Borussia Dortmund bei Sky.
Für den 33-Jährigen war es bereits der 25. Doppelpack in der Bundesliga. Mit dieser Zahl hat sogar das Bayern-Urgestein nicht gerechnet: "Ich habe einige Statistiken von mir auf Lager, aber das hatte ich nicht auf dem Plan", zeigte sich Müller überrascht.
Nur lobende Worte hatte Trainer Thomas Tuchel für seinen Schützling parat: "Er verkörpert den FC Bayern wie kein Zweiter", sagte Tuchel im ZDF. "Er ist ein super schlauer Spieler gegen den Ball und fleißig und damit ein Vorbild."
Müller sieht noch viel Luft nach oben
Mit Müllers zweiten Treffer, dem 3:0 der Bayern, war die Messe schon nach 23 Minuten gelesen. Trotz der klaren Angelegenheit sah der Routinier im Bayern-Spiel allerdings noch Luft nach oben. "Wir hatten viele einfache Ballverluste. Das andere ist die Chancenverwertung. Wir müssen mindestens drei, vielleicht sogar vier Tore mehr machen", bemängelte Müller.
Man habe sich das Leben im Ballbesitz über Phasen zudem selbst schwergemacht. "Da können wir es noch viel einfacher halten." Ähnlich analysierte Tuchel seine Premiere.
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Der neue Bayern-Coach setzte auf das altbewährte und im Verein gern gesehene 4-2-3-1-System. Müller stellte er dort auf, wo er sich mit Abstand am wohlsten fühlt - im Zentrum hinter der Spitze. "Der Trainer hat uns viel Sicherheit gegeben", lobte Müller und ging anschließend noch mehr ins Detail:
"Er hat versucht seine Positionierungen einzuschleifen. Es war ein bisschen verändert, aber grundsätzlich liegt es daran, dass wir den Biss und die Zweikampstärke hatten". Man könne sagen, so Müller, "dass wir den Dortmundern durch die Kaltschnäuzigkeit den Schneid abgekauft haben."
Müller nimmt Spieler in die Verantwortung
Am Führungsspieler, der gegen den BVB nach 69 Minuten mit Standing Ovations für Serge Gnabry ausgewechselt wurde, schieden sich in den vergangenen Jahren immer wieder die Geister. Niko Kovac scheiterte, weil er Müller für verzichtbar hielt. Auch unter Nagelsmann musste der umtriebige Offensivspieler zuletzt häufiger auf der Bank Platz nehmen.
Apropos Nagelsmann. Auf die Frage, ob Müller den Trainerwechsel verstehen kann, sagte er: "Selbst, wenn ich dazu eine Meinung hätte, würde ich sie hier nicht breittreten. Die Entscheidung wurde vom Verein getroffen und begründet. Wer es verstehen will, der versteht es, wer nicht, der nicht."
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Sich und seine Mitspieler wollte Müller allerdings nicht aus der Verantwortung nehmen. "Grundsätzlich müssen wir Spieler uns bei einem Trainerwechsel an die eigene Nase packen, weil es heißt, dass wir nicht die Leistung auf den Platz gebracht haben, die von uns erwartet wird."
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