Ingo Froböse, Professor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln, warnt vor Langzeitfolgen bei ungeimpften Sportlern durch Long-Covid.
Auch Nationalspieler Joshua Kimmich, der sich noch nicht gegen das Coronavirus hat impfen lassen, gehöre zur gefährdeten Gruppe, nach einer möglichen Corona-Infektion möglicherweise an Spätfolgen zu leiden. "Das Risiko, das er hier eingeht, ist ziemlich groß. Die großen Probleme bei den nichtgeimpften Sportlern ergeben sich durch Long-Covid", sagte Froböse am Dienstag im ARD-Morgenmagazin.
Long-Covid sei eine Langzeitfolge "und was für eine", sagte der Sportwissenschaftler. Diese könne im schlimmsten Fall, wie schon bei anderen Sportlern eingetreten, zum Karriereende führen.
"Falsch macht er, dass er einen falschen Blick auf die Impfung wirft"
An der Sporthochschule in Köln seien mittlerweile viele Sportler in der Betrachtung und Betreuung, "die langwierige Folgen haben, dadurch, dass sie sich nicht geimpft" seien, sagte Froböse. Die Argumentation von Kimmich könne er nicht ganz nachvollziehen: "Falsch macht er, dass er einen falschen Blick auf die Impfung wirft". Es gebe natürlich Nebenwirkungen, "aber das sind immer nur akute Reaktionen durch die Impfung", sagte Froböse.
Auch der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hatte die Bedenken Kimmichs im Interview der Deutschen Presse-Agenur zurückgewiesen und unter Verweis auf Zulassungsstudien erklärt, dass es bisher nur "zu einigen Nebenwirkungen gekommen ist, die alle recht kurze Zeit nach der Impfung aufgetreten sind."
Buyx zu Kimmich: "Er ist ganz schlecht beraten"
Der deutsche Nationalspieler des FC Bayern München, der seine bisherige Ablehnung mit fehlenden Langzeitstudien begründete, sei "einer Falschinformation aufgesessen. Er ist ganz schlecht beraten. Das ist etwas, was sich jetzt noch mal stark verbreitet hat und es wäre toll, wenn er seine Plattform genutzt hätte, um sich besser beraten zu lassen, um dann auch in der Hinsicht ein Vorbild zu sein", sagte Alena Buyx bei Sky Sport News. Kimmich habe eine besondere Verantwortung.
Es sei zwar Kimmichs persönliche Entscheidung. Aber der 26-Jährige sei ein Vorbild, dem Millionen Menschen zuhören würden. "Es kommt jetzt darauf an, gut aufzuklären, dass es diese Form von Langzeitwirkungen nicht gibt. Dass die Leute jetzt nicht denken, weil er Sorge hat, muss ich auch Sorge haben", sagte Buyx.
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