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FC Bayern News: Holprige Vorbereitung - Hat sich Bayern verzockt?

Verzockt sich Bayern für Auftakt? Holprige Vorbereitung mit Ansage

Der FC Bayern hat eine holprige Vorbereitung hinter sich.
Image: Der FC Bayern hat eine holprige Vorbereitung hinter sich.  © Imago

Drei Niederlagen und ein mageres Remis: So hat sich Julian Nagelsmann seine ersten Spiele als Bayern-Trainer sicherlich nicht vorgestellt. Dabei war es im Vorfeld fast schon abzusehen, dass die Vorbereitung derart holprig werden könnte, wenn man bedenkt, dass nahezu der komplette Kader in der Vorbereitung nicht zur Verfügung stand. Haben sich die Bayern womöglich verzockt?

Julian Nagelsmann wartet weiter auf seinen ersten Sieg als Bayern-Trainer. Auch im vierten Testspiel ging die Truppe des neuen Münchner Cheftrainers leer aus. Gegen den SSC Neapel stand am Ende ein ernüchterndes 0:3 zu Buche. Zuvor verlor man bereits die beiden Partien gegen Köln (2:3) und Gladbach (0:2).

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In diesem Video (Länge: 56 Sekunden) geht es um das Testspiel des FC Bayern gegen den SSC Neapel.

Nagelsmann: "Haben eigentlich drei Eigentore geschossen''

Beim ersten Testspiel vor heimischer Kulisse holte der deutsche Rekordmeister immerhin noch ein 2:2 gegen Ajax Amsterdam. Dennoch: Drei von vier Spielen zu verlieren und keines zu gewinnen, ist alles andere als Bayern-like - auch nicht in der Vorbereitung.

Für Nagelsmann wäre es wichtig gewesen, seine Amtszeit beim FC Bayern mit dem einen oder anderen Erfolgserlebnis zu starten. Dies ist ihm und seiner Truppe bekanntlich nicht gelungen. ''Die erste Halbzeit war ordentlich, da waren wir klar die bessere Mannschaft. In der zweiten Halbzeit haben wir eigentlich drei Eigentore geschossen", resümierte der gebürtige Bayer nach dem Neapel-Test im Gespräch mit RTL.

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Und weiter: ''Die Gegentore sind ärgerlich, aber das kannst du dann nicht mehr zu 100 Prozent werten, weil Spieler auf dem Platz standen, die in den kommenden Wochen wahrscheinlich weniger spielen werden.'' Genau diese Aussage zeigt das Dilemma der vergangenen Tage und Wochen.

Als Nagelsmann Anfang Juli die Vorbereitung an der Säbener Straße gestartet hatte, standen ihm nur sehr wenige gestandene Profis zur Verfügung. Routinier Eric-Maxim Choupo-Moting sowie die Neuzugänge Dayot Upamecano, Omar Richards oder auch Sven Ulreich bildeten das Gerüst. Hinzu kamen einige Leihrückkehrer wie Joshua Zirkzee oder Michael Cuisance sowie ein Großteil der zweiten Mannschaft, die zuletzt in die Regionalliga abgestiegen war.

Längerer Urlaub für Müller & Co.

Dass Nagelsmann anfangs nur mit einem ''Rumpf-Kader" trainieren konnte, war bereits im Vorhinein klar. Denn die zahlreichen Nationalspieler, die bis Ende Juni für ihre Nationen bei der EURO 2020 zum Einsatz gekommen waren, befanden sich noch in ihrem wohlverdienten Urlaub.

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Und dieser fiel besonders lange aus. Aufgrund der hohen Belastung der vergangenen zwei Jahre erhielten die Nationalspieler eine noch längere Pause als üblich. Nach großen Turnieren wurden den Bayern-Stars in der Regel rund drei Wochen Urlaub eingeräumt.

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In diesem Sommer waren es vier bis teilweise fünf, wie etwa bei Manuel Neuer, Joshua Kimmich und Thomas Müller. ''Der Rahmenterminkalender lässt nicht mehr zu'', entgegnete Nagelsmann und ergänzte: ''Die Spieler brauchen irgendwann auch mal bisschen Zeit durchzuschnaufen, sonst sind Verletzungen vorprogrammiert. Das sind alles Menschen, die einigermaßen gesund durch den Beruf kommen sollen, deshalb muss man ein bisschen auf die Belastung schauen.''

Dies hatte jedoch zur Folge, dass der Bayern-Coach fast alle Testspiele nur mit der zweiten Garde bestreiten konnte. Im letzten Test gegen Neapel bekamen immerhin noch einige Nationalspieler die Möglichkeit, ein Pensum von 45 Minuten abzuspulen. Mehr war angesichts der wenigen Trainingseinheiten auch gar nicht möglich.

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Gladbach & BVB warten zum Auftakt

Für das eben genannte Trio um Kapitän Neuer folgt dagegen ein Kaltstart. Die drei Dauerbrenner kehren erst am Montag ins Training zurück und müssen direkt im ersten Pflichtspiel liefern, auch wenn es sich dabei ''nur'' um die Erstrunden-Partie im DFB-Pokal gegen den unterklassigen Bremer SV handelt.

Eine Woche später warten dann aber direkt die Hammer-Aufgaben in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach und paar Tage später der Supercup gegen Borussia Dortmund. Ein Auftaktprogramm, das es in sich hat. Für Nagelsmann ein Wettlauf mit der Zeit.

Bislang konnte der Ex-Leipzig-Coach nicht viel einstudieren, und dies wird sich erstmal auch nicht ändern, wie er selbst mehrfach betont hat. Denn in dieser kurzen Zeit geht es primär darum, alte Abläufe zu verinnerlichen und den Spielern Rhythmus zu geben. ''Ich habe schon nach dem letzten Spiel betont, dass ich eine gut funktionierende Mannschaft übernehme, aber die war bis vorgestern nicht da, sondern ist erst jetzt da'', verdeutlichte Nagelsmann die schwierige Situation.

Bereits nach dem 0:2 gegen Gladbach hatte der 34-Jährige betont, dass in den ersten Pflichtspielen nicht alles "mega flüssig'' laufen könnte. So wichtig die lange Regenerationsphase für die Nationalspieler auch war, umso schwieriger könnte sich deswegen der Auftakt in die neue Saison gestalten.

Süle & Coman erweitern Lazarett

Womöglich haben sich die Bayern in dieser Hinsicht ein wenig verzockt. Denn die vergangenen Testspiele haben gezeigt, dass der zweite Anzug nicht sitzt. Nur wenige Spieler konnten sich in der Vorbereitung für höhere Aufgaben empfehlen.

Hinzu kommt das alt bekannte Verletzungspech, welches mal wieder zugeschlagen hat. Alphonso Davies und Lucas Hernandez werden erst Anfang September wieder zur Verfügung stehen, auch Marc Roca fällt noch mehrere Wochen aus. Bei Niklas Süle muss hingegen abgewartet werden.

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Welches Talent überzeugt Trainer Julian Nagelsmann beim FC Bayern München? (Videolänge: 2:59 Minuten)

''Er hat Rückenbeschwerden. Da kann man keine genaue Prognose abgeben. Ich hoffe, dass er am Montag wieder einsteigen kann, aber es kann auch sein, dass es länger dauert'', erklärte Nagelsmann, der zumindest bei Kingsley Coman keine längere Ausfallzeit erwartet.

Eine genaue Diagnose stünde zwar noch aus, allerdings sei davon auszugehen, dass es sich lediglich um eine Rippenprellung handele. Der Franzose musste im Spiel gegen Neapel nach einem Zusammenprall bereits nach neun Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Nagelsmann die Bayern rechtzeitig zum Pflichtspielauftakt in die Spur bekommt. Und erst dann wird man die Frage beantworten können, ob sich die Münchner hinsichtlich der kurzen Vorbereitung für die Nationalspieler womöglich ein wenig verzockt haben.

Mehr zum Autor Florian Poenitz

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