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FC Bayern News: Julian Nagelsmanns neues System überzeugt

Bayerns "echte" Dreierkette: Mehr als ein Experiment

Julian Nagelsmann (r.) ist zufrieden mit der Premiere seines neuen Systems.
Image: Julian Nagelsmann (r.) ist zufrieden mit der Premiere seines neuen Systems.  © Imago

Dass Julian Nagelsmann ein Freund von variablen Spielformen ist, ist nichts neues - aber fünf Angreifer gleichzeitig in der Startelf bekommt man auch beim FC Bayern eher selten zu Gesicht.

Was womöglich aus der Not geboren wurde, entpuppte sich gegen Hertha BSC als mehr als brauchbare Variante für das Münchner Taktik-Repertoire.

Zum ersten Mal spielte der FC Bayern in dieser Saison mit einer "echten" Dreierkette, also ohne Außenverteidiger auf dem Platz. Lucas Hernandez, Niklas Süle und Benjamin Pavard bildeten das Gespann in der Abwehr, flankiert von den weit vorgezogenen Flügelstürmern Kingsley Coman und Serge Gnabry.

Und diese Bayern-Elf flog der Hertha mal so richtig um die Ohren. Der Rekordmeister erzeugte in seiner ungewohnten Formation enorm viel Druck, sorgte fast im Minutentakt durch Flanken oder Bälle in die Tiefe für Gefahr vor dem Berliner Kasten. Insgesamt 30 Torschüsse feuerten die Bayern ab, 19 davon kamen direkt aufs Tor. Mit dem 4:1-Endstand kam die Hertha also fast noch glimpflich davon.

Nach der Partie zeigte sich Nagelsmann sehr zufrieden damit, dass seine Umstellung so reibungslos geklappt hat. "Wir werden variabler, das ist gut!"

Davies-Ausfall als Auslöser

Der Bayern-Coach reagierte mit diesem Taktik-Kniff auf den Ausfall von Alphonso Davies, der aufgrund einer leichten Herzmuskelentzündung auf unbestimmte Zeit fehlen wird. Der Kanadier ist mit seiner Geschwindigkeit quasi Nagelsmanns Schlüsselspieler, wenn es um den variablen Wechsel zwischen Dreier- und Viererkette geht. Eine Rolle, die Ersatzmann Marcel Sabitzer auf der für ihn ungewohnten Position nicht ansatzweise auszufüllen vermochte.

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Demzufolge könnte die "echte" Dreierkette mehr als nur ein Experiment gewesen sein. Der FC Bayern hat nach der kurzen Bundesliga-Pause nämlich zwei wichtige Spiele vor der Brust. Am 5. Februar empfängt man RB Leipzig zum Top-Spiel in der Allianz Arena (LIVE auf Sky Sport Bundesliga 1 HD) und etwa anderthalb Wochen später geht es zum Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League nach Salzburg.

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Herausforderung für die Defensive

Doch riskiert Nagelsmann tatsächlich so viel Offensiv-Power? Grundsätzlich schreckt der 34-Jährige auch gegen spielstarke Gegner nicht vor einer Dreierkette zurück. Sowohl im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund (3:2) als auch im CL-Rückspiel gegen den FC Barcelona (3:0) setzte er beispielsweise auf dieses System - allerdings mit Linksverteidiger Davies als Schienenspieler.

Der komplette Verzicht auf Außenverteidiger bedeutet im Umkehrschluss für die Flügelzange Coman/Gnabry deutlich mehr Defensivarbeit. Gegen die Hertha hat das gut funktioniert. Die Bayern ließen bis auf das Gegentor, das aus einem individuellen Fehler resultierte, kaum etwas zu.

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Julian Nagelsmann findet nach dem deutlichen Sieg gegen Hertha BSC lobende Worte für Tolisso, dessen Vertrag im Sommer beim FC Bayern ausläuft (Videolänge: 0:37 Minuten).

Das lag natürlich zum Teil am schwachen Gegner, aber auch am extrem umtriebigen Duo auf der Doppelsechs mit Joshua Kimmich und Corentin Tolisso. Gegen den Ball können die beiden Sechser das Zentrum verdichten. Hernandez und Pavard haben so die Möglichkeit, hinter Coman und Gnabry auf den Flügeln abzusichern. Ob das in der Praxis auch gegen umschaltstarke Mannschaften wie Leipzig und Salzburg gelingt, muss sich aber erst noch zeigen.

Volle Kapelle in der Offensive

Ein großer Vorteil des neuen Systems ist auf der anderen Seite, dass Nagelsmann seine besten Spieler gemeinsam aufstellen kann. Müller, Coman, Gnabry und Sane befinden sich aktuell allesamt in Top-Form - da fällt es schwer, einen auf die Bank zu setzen.

Zudem ist die Dreierkette ein echter Erfolgsgarant. In der aktuellen Saison haben die Münchner in diesem System nämlich noch keinen einzigen Punkt liegen lassen. Es spricht also einiges dafür, dass wir die volle Offensiv-Pracht des FC Bayern in Zukunft öfter zu sehen bekommen.

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