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FC Bayern News: Karl-Heinz Rummenigge über Transfermarkt & Solidarität

Rummenigge-Kritik an Upamecano-Berater - Seitenhieb gegen Alaba?

Bayerns scheidender Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge kritisiert vor seinem Abschied unter anderem die finanziellen Ansprüche einiger Spieler und Berater.
Image: Bayerns scheidender Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge kritisiert vor seinem Abschied unter anderem die finanziellen Ansprüche einiger Spieler und Berater.  © Imago

Karl-Heinz Rummenigge tritt am 30. Juni als Vorstandsvorsitzender beim FC Bayern zurück - ein halbes Jahr früher als geplant. Vor seinem Ausscheiden blickt der 65-Jährige mit Sorge auf die Entwicklung im Fußball und kritisiert dabei die finanziellen Ansprüche von Spielern und Beratern.

Vor wenigen Wochen geriet die Fußball-Welt ins Wanken. Zwölf abtrünnige Vereine preschten mit den Plänen einer Super League nach vorne und wollten den Wettbewerben der UEFA den Rücken kehren. Warum? Wie so oft steckten finanzielle Aspekte dahinter. Von einer Gesamtsumme von mehreren Milliarden Euro war die Rede.

Rummenigge über den Dämon "Transfermarkt"

Diese Initiative habe "deutlich gezeigt, welchen Problemen [sich der Fußball] stellen muss", so Rummenigge im Interview mit dem kicker. "In erster Linie haben wir alle einen Dämon namens Transfermarkt gefüttert. Die angestrebten Reformen müssen gut durchdacht werden. Die Frage ist ja: Steuern wir das Schiff nicht schon lange in einen Orkan, den wir nicht mehr kontrollieren können? Die südeuropäischen Klubs funken schon jetzt SOS. Es gibt auch deutsche Vereine, die aktuell von der Hand in den Mund leben."

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Karl-Heinz Rummenigge erklärt seinen vorzeitigen Abschied vom FC Bayern und spricht über seinen Nachfolger Oliver Kahn. (Videolänge: 59 Sekunden / Quelle: FC Bayern)

Dieser Umstand ist durch die Coronakrise nochmals verstärkt und angekurbelt worden. Einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu hätten auch die weiterhin exorbitant hohen Gehaltsforderungen von Spielern geleistet.

Seitenhieb gegen Alaba?

"Der Turbokapitalismus im Fußball macht auch mir zwischenzeitlich große Sorgen, denn er lässt die Fans zu sehr außer Acht. Ich glaube, sehr wenige Menschen haben in dieser existenziellen Krise Verständnis, wenn ein Fußballprofi schon 15 Millionen im Jahr verdient und dann mit 19,5 Millionen nicht zufrieden ist ..." Auf die Nachfrage, ob er mit dieser Aussage den zu Real Madrid abgewanderten David Alaba meine, ging Rummenigge nicht wirklich ein. Doch zumindest ist der Gedanke, dass der scheidende Bayern-Boss den Ex-Münchner damit meint, nicht gänzlich abwegig.

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Am wichtigsten sei für Rummenigge, den "Grundpfeiler unseres Fußballs nicht [zu] zerstören: die Solidarität. Die Starken müssen die Schwachen mittragen, sonst funktioniert es nicht." Dazu bräuchte es nach Meinung des 65-Jährigen einen "Kulturwandel, hin zu mehr Rationalität und weg von einem völlig überhitzten, emotionalisierten Markt."

Rummenigge kritisiert Upamecano-Berater

Dabei bezieht sich Rummenigge auch auf die Spielerberater und nennt sogar ein konkretes Beispiel im Fall von Neu-Bayern-Profi Dayot Upamecano.

"Ich erinnere mich noch genau, wie Volker Struth zu Beginn der Pandemie gesagt hat, man müsse in Zukunft kleinere Brötchen backen. Das war eine bemerkenswerte Aussage. Bei den Verhandlungen zu Upamecano wurden daraus aber schnell eher wieder ausgewachsene Baguettes."

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