Eins vorneweg: Dass Robert Lewandowski zum zweiten Mal in Folge Weltfußballer gewählt wurde, ist vollkommen verdient. Klar ist auch: Dem Stürmer des FC Bayern fehlt es im international Vergleich zu Stars wie Messi an Strahlkraft. Ein Kommentar.
Beim Ballon d'Or hatte Robert Lewandowski noch Lionel Messi den Vortritt lassen müssen, was in seiner Heimat Polen und in Deutschland für Unverständnis gesorgt hatte.
Während beim Ballon d'Or nur Journalisten abstimmen durften, wählten bei FIFA-The Best die Kapitäne und Trainer der Nationalmannschaften, ein paar ausgewählte Medienvertreter und die Fans ihren Favoriten.
Dass Lewandowski bei Trainern und Kapitänen (bis auf wenige Ausnahmen, Messi stimmte zum Beispiel für seine PSG-Teamkollegen Mbappe, Neymar und Real Madrids Benzema) klar vorn lag, spiegelt den Stellenwert wider, den der 33-Jährige in der Fachwelt hat. Bei den Fans hingegen bleib ihm die Anerkennung verwehrt. Dort landete Lewandowski mit großem Rückstand hinter Messi und Mohamed Salah nur auf Platz drei.
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Lewandowski und Bundesliga haben weniger Strahlkraft
Dieses Ergebnis zeigt das Problem, das der Bayern-Angreifer und die Bundesliga gemeinsam haben: Ihnen fehlt es im Vergleich zu Superstars aus den anderen Top-Ligen offenbar an Strahlkraft. Lewandowskis höchst professionelles Arbeiten und sein seriöses, skandalfreies Auftreten auf und auch neben dem Platz werden leider nicht hinreichend honoriert.
Lewandowski fehlt der Glamour-Faktor eines Cristiano Ronaldo oder die bedingungslose Hingabe der Fans, wie Messi sie über die Grenzen von Argentinien, Frankreich und Spanien hinaus erfährt. Und er hat auch nicht die massive Unterstützung aus der besten Liga der Welt und eines ganzen Kontinents, wie Salah sie in Liverpool und Afrika bekommt. So gesehen ist er, bei allem Respekt vor seinen Leistungen, nicht auf einem Level mit Spielern Messi, Ronaldo, oder auch Neymar und den Top-Stars der Premier League.
Lewy baut sich bei Bayern selbst ein Denkmal
In Polen, Hierzulande und speziell beim FC Bayern gehören dem Polen hingegen die Herzen der Fans, und er ist längst dabei, sich ein Denkmal zu setzen.
Gerd Müllers Tor-Rekord aus dem Jahr 1972 hat er mit 41 Treffern schon übertroffen, am vergangenen Wochenende hat er die 300-Tore-Marke geknackt und hat Müllers All-Time-Bestmarke von 365 Bundesligatreffern im Visier. Ob er auch diesen Rekord bis zu seinem Vertragsende in München im kommenden Jahr knackt, ist die eine Frage.
Die Zukunft gehört Haaland und Mbappe
Die andere Frage ist, ob er bei den Bayern verlängert oder doch noch einmal wechselt.
Auch wenn er topfit und vielleicht in der Form seines Lebens ist. Mit 33 Jahren ist er nicht mehr der Jüngste, das lässt sich nicht wegdiskutieren. Die Zukunft gehört Stürmern wie Erling Haaland und Kylian Mbappe, die internationalen Topklubs reißen sich um den Norweger und den Franzosen.
Dritter Weltfußballer-Titel für Lewy? Warum nicht?
Lewandowski ist seit Jahren ein Aushängeschild der Bundesliga und des FC Bayern. Hierzulande kann er sich sportlich unsterblich machen, Müllers Rekord brechen und vielleicht noch einmal mit den Bayern die Champions League gewinnen.
Wenn ihm das gelingt, kann er, Strahlkraft hin oder her, auch noch ein drittes Mal Weltfußballer werden, Geschichte schreiben und sein Werk vollenden.
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