J wie Jubel, J wie Jäger, J wie James: Der FC Bayern will in der Rückrunde zum Angriff blasen und möglichst viele Titel feiern. Ein Spieler könnte dabei besonders wertvoll für die Münchner werden: James Rodriguez
In der Bundesliga geht der FC Bayern mit sechs Punkten Rückstand auf Borussia Dortmund in die Rückrunde. Gleich zum Auftakt bietet sich am Freitag gegen die TSG 1899 Hoffenheim die Möglichkeit, den Druck auf den BVB zu erhöhen.
Ein Spieler, der dabei mithelfen möchte und zum entscheidenden Faktor werden könnte, ist James Rodriguez. Der Kolumbianer, der zuletzt häufig lediglich als Joker zum Einsatz gekommen ist, duelliert sich mit Thomas Müller um den Platz auf der Zehner-Position beim Rekordmeister.
Liverpool als Chance für James?
Sky Reporter Torben Hoffmann sieht Müller momentan noch mit den besseren Karten. Gut möglich, dass der deutsche Nationalspieler zu Beginn der Rückrunde den Vorzug vor seinem Mannschaftskollegen bekommt. Der Haken an der Sache: Müller fehlt den Münchnern in vier Wochen in der Champions League gegen den FC Liverpool aufgrund einer Rotsperre aus der Partie gegen Ajax Amsterdam.
Somit muss Trainer Niko Kovac eine Lösung auf der Zehn finden, die eigentlich nur James Rodriguez heißen kann. Damit der Südamerikaner in den Rhytmus kommt, sollte ihn sein Coach in Richtung Champions-League-Achtelfinale vermehrt in der Startelf aufstellen.
Müller schwärmt von James
In der letzten Saison hat James bereits bewiesen, wie wertvoll er für die Bayern sein kann. Mit 14 Vorlagen und acht Toren in 39 Pflichtspielen unterstrich er seine herausragenden Fähigkeiten. James ist einer der wenigen Spieler bei den Bayern, der seine Teamkollegen mit tödlichen Pässen in Szene setzen kann. Selbst Thomas Müller schwärmt von den Zuspielen des Kolumbianers. "Er spielt Pässe, die sonst keiner spielt", sagte Müller unlängst.
Hinzu kommen James' Fähigkeiten als Standardschütze, die in den großen Spielen oft entscheidend sind. Einen zweiten Freistoßschützen seiner Güteklasse haben die Bayern nicht in ihren Reihen. In der Hinrunde durfte der Leihspieler diese Qualitäten allerdings nur selten zeigen. Es reichte lediglich zu elf Pflichtspieleinsätzen, bei denen er es auf drei Tore und zwei Vorlagen brachte.
James läuft in Katar heiß
Allerdings wurde James von Ende November bis Weihnachten von einer Knieverletzung ausgebremst. Wieder genesen von seiner Blessur zeigte er sich in Katar hochmotiviert. Für Sky Reporter Hoffmann zählt James zu den Gewinnern der Vorbereitung. "Er hat alle Einheiten absolviert und wirkte auch hinsichtlich seiner Körpersprache sehr präsent. James Rodriguez ist gewillt, in der Rückrunde wieder die Leistungen abzuliefern, zu denen er in der Lage ist", so Hoffmann.
Nicht nur auf dem Platz hat James das Potenzial, ein wichtiger Faktor für die Bayern zu werden. Mit rund 90 Millionen Followern auf Social Media bietet der Kolumbianer dem Rekordmeister ein enormes Vermarktungspotenzial auf dem südamerikanischen Markt. Auch deshalb müssen sich die Verantwortlichen genau überlegen, ob sie den Mann aus Cucuta im Sommer wieder abgeben wollen.
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Kovac und Salihamidzic hoffen auf James
Bis zum 15. Juni haben die Bayern noch Zeit, um die Kaufoption zu ziehen. Momentan scheint es sehr wahrscheinlich, dass die Münchner 42 Millionen Euro an Real Madrid überweisen. "Wenn er in Top-Form ist, kann er Spiele allein entscheiden. Auf das Niveau muss er sich bringen, und wir werden ihn dabei immer unterstützen", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic gegenüber der Sport Bild.
Kovac erwartet in der Rückrunde einiges vom 27-Jährigen: "Er spielt natürlich um seine Zukunft, das ist ja klar. Jeder, der einen Arbeitsvertrag in einem Club haben möchte, muss Topleistungen bringen", stellte der Kroate klar.
Dreht James in der Rückrunde auf, dann würde der Rekordmeister wohl langfristig auf ihn bauen. Andersherum müsste sich James keine Sorgen um seine Zukunft machen, denn Interessenten gäbe es zur Genüge: Klubs wie Juventus oder Arsenal lecken sich bereits jetzt die Finger nach dem Offensivspieler. Laut dem Mirror und Don Balon soll auch der Liverpool interessiert sein.
Die Alternative, James im Sommer zu kaufen, um ihn dann gleich wieder abzugeben, schließt Salihamidzic aber definitiv aus: "Das ist nicht der Stil des FC Bayern. Wenn wir uns für einen gestandenen Spieler entscheiden, dann bleibt er auch Teil des FC Bayern."