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FC Chelsea News: Blues setzen Serie mit starkem Kai Havertz fort

Initialzündung dank Tuchel? Havertz dreht bei Chelsea auf

Thomas Tuchel lobt Kai Havertz nach seiner starken Performance gegen den FC Everton.
Image: Thomas Tuchel gratuliert Kai Havertz nach seiner starken Performance gegen den FC Everton.  © DPA pa

Der FC Chelsea setzt seinen beeindruckenden Lauf fort. Kai Havertz ist beim 2:0 gegen Everton an beiden Toren entscheidend beteiligt. Trainer Thomas Tuchel lobt den Nationalspieler in den höchsten Tönen. Ist es die Initialzündung für den ehemaligen Leverkusener in London?

Nach 40 Tagen durfte Kai Havertz wieder einmal von Beginn an ran. Seine Entscheidung sollte Chelsea-Trainer Thomas Tuchel nicht bereuen: Havertz avancierte beim 2:0-Sieg über den FC Everton am Montagabend in der Rolle des "falschen Neuners" zum Matchwinner.

Havertz als Dreh- und Angelpunkt

Der 21-Jährige agierte als Dreh- und Angelpunkt, initiierte zahlreiche Angriffe und war an beiden Treffern maßgeblich beteiligt: In der 31. Minute schoss er Ben Godfrey an und erzwang damit das Eigentor des Everton-Verteidigers. Außerdem holte er den Elfmeter heraus, den Jorginho zum entscheidenden 2:0 verwandelte. In der 54. Minute zappelte dann sogar ein Schuss des 80-Millionen-Euro-Rekordtransfers im Netz der Toffees. Der Treffer wurde allerdings aufgrund eines Handspiels aberkannt.

Das ändert jedoch nichts an seiner überragenden Vorstellung. Es war bisher Havertz' stärkster Auftritt im Trikot der Blues. "Ich bin sehr zufrieden mit ihm. Er hat das Vertrauen zurückgezahlt", lobte Tuchel den zehnmaligen Nationalspieler. "Genau das erwarten wir von Kai. Er soll die Bälle halten, sich zwischen den Linien bewegen, Torchancen kreieren und selbst den Abschluss suchen."

Ist das die Initialzündung?

Havertz liefert nach seiner Knöchelverletzung, mit der er den gesamten Februar kürzertreten musste, die erhoffte Reaktion. Nach einem unglücklichen Start mit einer Corona-Infektion und schwankenden Leistungen gilt es nun, den Aufschwung zu bestätigen und sich weiter für die erste Elf zu empfehlen.

In 20 Premier-League-Einsätzen hat er bisher gerade einmal einen Treffer erzielt - zu wenig für die Ansprüche eines Spielers seiner Klasse.

Kai Havertz: Zwei unterschiedliche Spielzeiten...

Liga Premier League Bundesliga
Saison 2020/21 2019/20
Spiele 20 30
Mögliche Spiele 28 34
Davon Startelf 13 29
Davon eingewechselt 7 1
Ohne Einsatz im Kader 2 1
Spielminuten 1075 2463
Tore 1 12
Torvorlagen 2 6

Havertz nach Startproblemen in der richtigen Rolle

"Er muss sich noch an die Premier League und an den Klub anpassen. Die hohen Ansprüche sind hier normal", meinte Tuchel, ergänzte aber: "Ich zweifle da aber weder an seiner Qualität noch an seinem Charakter." Der ehrgeizige Taktik-Tüftler scheint nun die richtige Rolle für den Youngster gefunden zu haben.

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Dies war Tuchels Vorgänger Frank Lampard nicht gelungen. Havertz wurde von "Super Frankie" auf verschiedenen Positionen eingesetzt: Im Mittelfeldzentrum, als Rechtsaußen und im Sturmzentrum. So konnte er sich nie einspielen, wurde nicht zum erwünschten Unterschiedsspieler und ging im Mittelfeld neben Mount, Jorginho und Co. häufig unter. In Zukunft wird sich Havertz wohl weiter auf der falschen Neun beweisen dürfen.

Tuchel führt die Blues zurück zum Erfolg

Tuchel hat die Blues seit seinem Dienstantritt im Januar in die Erfolgsspur geführt: In elf Spielen gewann Chelsea acht Mal, musste sich lediglich dreimal mit einem Remis begnügen. Mit diesem Lauf hat sich der Klub aus London zurück auf Champions-League-Platz vier gekämpft - steht unter anderem sieben Punkte vor dem kriselnden Meister FC Liverpool.

Außerdem stellte Tuchel einen neuen Rekord auf: Der 47-Jährige gewann die ersten fünf Heimspiele an der Stamford Bridge zu Null - dieses Kunststück ist zuvor noch keinem Coach mit einem Premier-League-Team gelungen. Insgesamt hat Chelsea unter Tuchel gerade einmal zwei Gegentore kassiert.

Taktische Nachhilfe für Werner

Havertz Sturm- und Nationalmannschaftskollege Timo Werner musste sich dagegen am Montag den Unmut seines Trainers gefallen lassen: "Timo, Timo, wie lange spielst du noch links? Du spielst rechts. Du spielst seit einer Viertelstunde links. Das verstehst du nicht", wies Tuchel seinen Stürmer zurecht.

Neben dem taktischen Missverständnis ließ Werner kurz vor dem Spielende eine Großchance liegen, musste kurz darauf für den ehemaligen Dortmunder Christian Pulisic weichen. Die Blues werden das aufgrund der drei Punkte und ihrer beeindruckenden Serie jedoch verschmerzen können.

Für Havertz und Werner gilt es am Samstag in Leeds (13.30 Uhr live auf Sky), weiter auf der Euphorie-Welle zu reiten, noch mehr Selbstvertrauen zu tanken und unter ihrem deutschen Trainer endgültig in der Premier League durchzustarten.

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