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FC Schalke News: Freude über Sieg gegen Frankfurt, aber viel Arbeit für S04

Asamoah und Schalke können wieder lachen - aber Baustellen bleiben

Der FC Schalke 04 kann doch noch gewinnen. Gegen Eintracht Frankfurt gelang dies erst zum dritten Mal in der laufenden Saison, aber die Partie lieferte durchaus Grund zur Hoffnung. Allerdings wurden einige Schwachstellen erneut schonungslos aufgedeckt.

Gerald Asamoah hat sein Lachen wiedergefunden. Nachdem die S04-Legende wochenlang bei jeder Niederlage auf der Bank leiden musste, konnte sich der Ex-Nationalspieler gegen Eintracht Frankfurt endlich wieder über einen Dreier seines FC Schalke 04 freuen.

Asamaoh freut sich für die Jungen

"Wenn du gegen eine Mannschaft spielst, die oben mit dabei ist und wir selbst die letzten Wochen nicht so berauschend gespielt haben, ist es einfach schön, die Jungs auch mal lachen zu sehen. Es tut gut, es tut wirklich gut, dass wir noch gewinnen können", freute sich der Teammanager nach dem wilden 4:3-Sieg gegen Eintracht Frankfurt exklusiv bei Sky Sport.

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Und weiter: "Es war eine Mannschaft auf dem Platz mit sehr vielen jungen Spielern aus der U23, die einfach um ihr Leben gerannt sind. Das ist der Ansatz, den wir haben müssen und es ist schön, dass die Jungs alles rausgehauen haben und heute dürfen die auch was trinken."

Zwei Youngster mit Debüt-Treffern

Tatsächlich hat die junge Schalker Mannschaft gegen den Tabellenfünften eine überzeugende Leistung geliefert und konnte sogar zwei Debüt-Treffer bejubeln: Blendi Idrizi traf nach toller Hackenvorarbeit von Oldie Klaas-Jan Huntelaar zum 2:2-Ausgleich (51.) und Florian Flick brachte Schalke wenig später ein zweites Mal in Front (60.).

Groß nachgedacht haben die Youngster dabei nicht, wie sie anschließend am Sky Mikro erklärten: "Ich weiß, dass der Hunter mir den Ball super vorgelegt hat und ich bin nur zum Tor gezogen. Ehrlich gesagt, denkt man in so Momenten nicht so viel nach, ich habe einfach nur versucht, die lange Ecke zu treffen. Dass das so klappt, freut mich extrem", berichtete der 23-jährige Idrizi.

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Und der zwei Jahre jüngere Flick ergänzte: "Um ehrlich zu sein, ging mir da gar nichts durch den Kopf. Ich habe den Ball bekommen und habe nur gedacht, 'triff einfach nur das Tor'. Dass er dann reinging, ist ein super Gefühl."

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Dass mit Matthew Hoppe (20 Jahre jung, Anm. d. Red.) kurz danach noch ein dritter Youngster einnetzte (64.), passt ins Bild, aber speziell die Treffer von Idrizi und Flick waren an diesem Tag besonders wichtig. Schalke war nämlich gegen Frankfurt wie schon zuletzt gegen Hoffenheim und Hertha BSC früh in Führung gegangen. Dieses Mal traf Huntelaar nach einem verschossenen Elfmeter (15.), aber die Eintracht drehte das Spiel und führte dank Andre Silva (29.) und Evan N'Dicka mit 2:1 (51.).

Anders als zuletzt konnte Schalke aber durch die beiden Jungs aus der U23 zurückschlagen und brachte den Sieg am Ende auch über die Runden, auch wenn es Silva mit seinem zweiten Treffer (72.) noch einmal spannend machte. Es war ein wichtiger Sieg für Schalke und vor allem für die jungen Spieler:

"Es macht uns auf jeden Fall auch stolz, aber wir haben heute auch als Team sehr gut zusammengearbeitet und alles gegeben. Das haben wir uns auch vorgenommen für die letzten Spiele", erklärte Flick glücklich und schob nach: "Siege gehören einfach dazu für das gute Gefühl und dass man natürlich auch so ein Kampfspiel gewinnt, ist extrem gut für die Stimmung."

Gute Stimmung bei Grammozis

Gute Stimmung war auch beim Coach nach Schlusspfiff angesagt: "Das war ein Spiel, dass man auch genossen hat. Es ist nicht so oft vorgekommen in letzter Zeit, dass man so viele Schalker Tore gesehen hat - und auch mit einer schönen Art und Weise, wie wir sie herausgespielt haben", schwärmte Dimitrios Grammozis im Gespräch mit Sky Reporter Dirk große Schlarmann.

Und weiter: Es ist verrückt, wie die Jungs von der U23 hier marschieren und auflaufen, als wäre es das Normalste der Welt. Alle Spieler hauen sich rein und ich bin unheimlich stolz auf diese Mannschaft, wie sie heute hier aufgetreten ist und der Sieg ist auch verdient am Ende."

Grammozis erwähnte mit keinem Wort, dass der Sieg auch für ihn persönlich sicherlich von großer Bedeutung war. Nach den schwachen Vorstellungen zuletzt wurden die Rufe lauter, dass die Knappen sich im Sommer von dem Übungsleiter trennen und mit einem neuen Coach in die 2. Bundesliga gehen sollen.

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Wichtiger Dreier für den Coach

Tatsächlich waren kaum oder nur sehr wenige Fortschritte unter dem 42-Jährigen zu erkennen, doch gegen die SGE konnte er definitiv punkten. Wie erwähnt konnte Schalke zum dritten Mal in Folge in Führung gehen, was keinem seiner Vorgänger gelang und der Einsatz stimmte beim zweiten Sieg seiner Amtszeit über die gesamten 90 Minuten.

Doch von Genugtuung will der Ex-Profi nichts wissen: "Was heißt Genugtuung? Ich freue mich erstmal für die Spieler, weil die auch viel auf die Mütze bekommen haben. Für mich sind die Spieler an erster Stelle, weil sie die tägliche Arbeit auf dem Platz machen. Ich genieße es, der Mannschaft dabei zuzusehen, wenn sie sich auf diese Art und Weise auf dem Platz präsentiert, denn das ist hier mein Ziel", so Grammozis.

Und weiter: "Ich habe betont, dass ich hier das beste geben will und die Arbeit macht mir sehr sehr viel Spaß und ich hoffe, dass wir jetzt auch in Köln nochmal ein gutes Spiel hinlegen können."

Dennoch merkte man, wie gut auch ihm dieses Ergebnis tat, denn seine Kritiker dürften nun erstmal verstummt sein: "Siege tun immer gut. Otto Rehhagel hat mal zu mir gesagt 'Für Siege gibt es keinen Ersatz' und da hat er auch recht. Man kann so schön spielen wie man will und sagen, man hat alles gegeben, aber wenn das Ergebnis nicht stimmt, fehlt immer der letzte Kick."

Baustellen bleiben

Damit es diesen "letzten Kick" in Zukunft wieder häufiger auf Schalke gibt, muss Grammozis aber einige Baustellen in der neuen Saison - mit einem dann größtenteils neuem Team wohlgemerkt - beheben.

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Zum einen ist da die Torhüterfrage: Ralf Fährmann ist bei vielen Schalke-Fans als ehemaliges Kind der Knappenschmiede sehr beliebt, patzte aber gegen Frankfurt beim 1:1-Ausgleich erneut schwer. Bereits in den vergangenen Wochen machte der Routinier nicht immer die beste Figur und es wird interessant sein zu sehen, ob er auch kommende Spielzeit zwischen den Pfosten steht oder ob der deutlich jüngere und günstigere Markus Schubert nach seiner Rückkehr vom Main eine neue Chance erhält.

Aber auch Schubert würde seinen Kasten nicht oft sauber halten, falls Grammozis die zweite große Baustelle nicht behebt. Gegen Frankfurt kassierte Schalke das 31. (!) Gegentor nach einem Standard. Zum Vergleich RB Leipzig hat insgesamt nur 28 Gegentreffer kassiert.

Wie geht es weiter mit Huntelaar?

Zudem ist auch die Zukunft von Huntelaar weiter ungeklärt. Der Oldie zeigte in den vergangenen Wochen nicht nur neben, sondern vor allem auch auf dem Platz, wie wertvoll er sein kann für Schalke. Laut Grammozis stehe man in täglichem Austausch, aber eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Es ist daher möglich, dass der Hunter gegen die Hessen sein letztes Schalke-Spiel bestritten hat, denn er musste nach 55 Minuten angeschlagen für Goncalo Paciencia weichen und könnte für das Saisonfinale in Köln ausfallen, auch wenn der Coach die Hoffnung noch nicht komplett aufgegeben hat.

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Ordentlich aus der Liga verabschieden als Ziel

Ob mit oder ohne den erfahrenen Torjäger: Die Mannschaft zur neuen Saison wird sich stark verändern. Einige Youngster wie Flick, Mehmet Aydin oder Idrizi konnten Eigenwerbung betreiben. Ob sie auch in der 2. Bundesliga eine Rolle spielen werden, ist aber nicht klar:

"Aus der Not heraus haben die Jungs eine Chance bekommen und es wirklich sehr sehr gut gemacht, aber dennoch müssen wir wissen, was wir nächstes Jahr vorhaben. Jeder Junge hat die Chance, sich zu präsentieren und dann werden wir gucken, wer uns helfen kann", gibt Asamoah diesbezüglich die Richtung vor.

Doch zuerst gilt es, sich beim aktuellen Tabellenvorletzten aus Köln ordentlich aus der Bundesliga zu verabschieden. Eine Leistung wie gegen Frankfurt würde sicherlich helfen und auch dafür sorgen, dass Asamoah sein Lachen nicht nach nur einem Spiel wieder verliert...

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