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FC Schalke News: Verein will "Härtefallantrag" bei Rückerstattung

S04-Härtefallantrag sorgt für Empörung - Verein reagiert

Der FC Schalke 04 hat für einen Teil seiner Belegschaft Kurzarbeit beantragt.
Image: Der FC Schalke 04 verlangt "Härtefallanträge" bei Geldrückzahlung vor 2022.  © Imago

Der FC Schalke 04 verlangt von Fans bei der Rückerstattung des Ticketpreises vor 2022 Härtefallanträge, in denen begründet werden muss, warum der Kunde sein Geld früher erhalten will. Für die Art und Weise ernteten die Königsblauen heftige Kritik eines einflussreichen Fanklubs. Daraufhin entschuldigte sich der Verein.

Der FC Schalke 04 gehört zu den Vereinen, die die Corona-Krise am härtesten getroffen hat. Auch nach dem Restart sind die Gelsenkirchener nicht lange nicht über den Berg, weshalb der Klub seine Anhänger dazu aufgerufen hat, auf diverse Ticket-Erstattungen zu verzichten.

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Schalke-Fans müssen "Härtefallantrag" ausfüllen

Dieser großzügige Akt der Fans geschieht derzeit allerdings nicht unbedingt freiwillig. Möchte ein Fan den Preis seines Tickets zurück haben, soll er bis zum 1. Januar 2022 auf die Auszahlung warten. Wird das Geld eher eingefordert, verlangt der Verein einen sogenannten "Härtefallantrag". In diesem soll dargelegt werden, warum der Kunde sein Geld bereits eher als 2022 überwiesen haben möchte.

Im Antrag heißt es: "Damit der FC Schalke in seiner Vereinsfamilie einheitlich und fair mit den Härtefallanträgen vorgehen kann, benötigen wir genaue Informationen von Dir. Bitte fülle dazu die folgenden Felder aus."

"Warum benötigst Du das Geld unbedingt jetzt?"

Neben Namen und Anschrift soll Auskunft über den Grund erteilt werden. Weiter heißt es: "Warum benötigst Du das Geld unbedingt jetzt? Bitte begründe Deinen Härtefallantrag in den folgenden Zeilen (falls möglich, füge bitte auch entsprechende Belege an.)"

Im Netz hat dieser Antrag für einen Aufschrei gesorgt. Schon während der Krise wurde das Vorgehen der Schalker, die eine Rückerstattung nicht von sich aus angeboten hatten, kritisiert.

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Am Mittwochabend folgte die nächste Kritik als Reaktion auf den geforderten Härtefallantrag. Der Supporters Club - einer der einflussreichsten Fanklubs des Traditionsvereins - echauffierte sich dabei weniger über die Tatsache an sich, sondern vor allem über die Art und Weise der Kommunikation.

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Supporters Club kritisiert Schalke 04

Im Schreiben des Fanklubs heißt es auszugsweise: "Die Mitglieder und Fans sollen vor euch ihre finanzielle Situation offenlegen, die Hosen vor euch runter lassen und quasi eine Art Offenbarungseid euch gegenüber abgeben! SCHÄMT IHR EUCH EIGENTLICH NICHT??? Ihr seid nicht die Schufa, ihr seid keine Bank die Kredite vergibt, ihr seid nicht die AfA und zahlt Hartz IV aus! Welches Recht nehmt ihr euch eigentlich heraus? IHR seid die Bittsteller! IHR seid die Bettler! Die Mitglieder und Fans sind eure Bank, eure AfA, eure Lebensversicherung!"

Und weiter: "Ihr redet immer von „Dialog auf Augenhöhe"! Den gibt es dabei schon seit Jahren nicht mehr, aber das jetzt übertrifft alles bisher Dagewesene! Wenn ein Vereinsmitglied sagt, es möchte sein Geld zurück und zwar schnellstmöglich und nicht erst in Monaten, dann ist das sein gutes Recht und es muss euch gar nichts begründen! Wenn es freiwillig angibt „ich brauche die Kohle gerade selber", dann ist das ja wohl vollkommen ausreichend! Aber selbst das müsste es nicht. Dann dürft ihr diesem Fan/Mitglied auch einfach mal glauben, ohne dass dieses sich vor euch nackig machen muss!"

Schalke 04 entschuldigt sich für Formulierungen

Kurz nach Veröffentlichung des Schreibens folgte die Entschuldigung des Vereins: "Es steht außer Frage, dass Schalke 04 jeden Antrag von Fans, die aus wirtschaftlichen Gründen auf eine sofortige Rückerstattung des Ticketpreises angewiesen sind, wohlwollend bearbeiten wird. Es wird niemand Belege einreichen müssen, und es wird selbstverständlich niemand "kontrolliert".

In den Anschreiben an Fans und dem darin aufgeführten „Härtefallantrag" hat Schalke 04 unpersönliche und wenig empathische Formulierungen verwendet - dafür entschuldigen sich der Verein und die Mitarbeiter des Service Centers bei allen Fans in aller Form. Das hätten wir besser formulieren können und müssen", heißt es auf der Homepage.

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