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Fix: VfL Bochum entlässt Trainer Thomas Reis

Offiziell: Bochum trennt sich von Trainer Reis

Thomas Reis ist nicht mehr Trainer des VfL Bochum.
Image: Thomas Reis ist nicht mehr Trainer des VfL Bochum.  © Imago

Der VfL Bochum hat am Montag die Entlassung von Trainer Thomas Reis bekanntgegeben.

Erst durfte Reis noch weitermachen, dann seiner Frau beim DFB-Pokal-Aus zuschauen - ehe für den Trainer des VfL Bochum doch Schicht war. Nach langen Diskussionen und diversen Krisensitzungen hat das Bundesliga-Schlusslicht die erwarteten Konsequenzen aus dem historisch schlechten Saisonstart gezogen und seinen Aufstiegshelden gefeuert - 41 Stunden nach der 1:3-Pleite im Straßenbahnderby bei Schalke 04.

VfL-Boss Fabian: "Entscheidung fällt uns nicht leicht"

"Dass uns diese Entscheidung nicht leichtfällt, dürfte allen klar sein", sagte der neue Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian, der noch mit Reis zusammen beim VfL kickte. Der Ur-Bochumer Reis, insgesamt 16 Jahre als Spieler und Coach "anne Castroper" und seit 2019 Cheftrainer, habe "eine Verbindung zu Verein und Stadt, die über die erfolgreichen vergangenen drei Jahre hinausreicht". Aber: "Wir müssen dringend Lösungen finden, die sportlich sehr schwierige Situation zu verbessern und zugleich Themen, die darauf negativen Einfluss haben, auszublenden."

Für Reis, der zusammen mit seinem Co-Trainer Markus Gellhaus freigestellt wurde, springt U19-Trainer Heiko Butscher ein. Zunächst interimsweise im Heimspiel am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln. "Zugleich arbeiten wir daran, die Nachfolge auf der Cheftrainerposition zu regeln", so Fabian.

Reis hatte nach der sechsten Niederlage im sechsten Saisonspiel zunächst weitergemacht: Nach einer Krisensitzung der Mannschaft arbeitete er am Sonntag das kleine Revierderby mit den Spielern auf. Es folgte die Analyse mit Fabian und Finanzchef Ilja Kaenzig.

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Reis hätte gerne in Bochum weiter gemacht

Am Nachmittag saß das Trio im Ruhrstadion auf der Tribüne und schaute zu, wie Reis' Ehefrau Carina sich mit den VfL-Frauen vergeblich gegen das 0:1 in der zweiten Pokalrunde gegen den SV Meppen wehrte. Danach schaltete sich auch das Präsidium um den Vorstandsvorsitzenden Hans-Peter Villis ein. Die Elefantenrunde tagte - und vertagte die Entscheidung auf Montag.

Reis, der den VfL aus dem Zweitliga-Abstiegskampf in die Bundesliga geführt hatte, kämpfte nach der Pleite in Gelsenkirchen um seinen Job. "Ich habe absolut weiter Bock, den Bock umzustoßen", sagte der 48-Jährige, "ich habe hier bisher drei tolle Jahre gehabt. Geht es nach mir, können weitere tolle Jahre hinzukommen."

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Doch neben der sportlichen Hypothek - kein Klub stand in 60 Jahren Bundesliga nach sechs Runden so schlecht da wie Bochum - gab das Zerwürfnis mit der Führungsetage den Ausschlag.

Schalke-Posse hängt Reis nach

Im Sommer wollte Reis ausgerechnet nach Schalke wechseln, wohl auch weil er sah, dass nach dem umjubelten Klassenerhalt in der vergangenen Saison mit den sensationellen Siegen gegen Bayern München und bei Borussia Dortmund und Neuzugängen für lediglich 750.000 Euro deutliche Rückschritte unausweichlich waren.

Der Vorstand gab ihn nicht frei, die Verhandlungen über die geplante Verlängerung des 2023 auslaufenden Vertrags stockten und wurden auf die WM-Pause verschoben. Die Fans verziehen ihrem Aufstiegshelden nicht nur den Sommerflirt mit Schalke, sondern auch sein Flunkern im Nachhinein, als er jeglichen Kontakt bestritt.

Auch ein Großteil der Spieler stand weiter hinter Reis. "Dieser Trainer kam vor drei Jahren und hat uns aus der Scheiße gezogen", sagte Simon Zoller: "Wir haben mit ihm unfassbare Erfolgserlebnisse gefeiert und für den VfL Großartiges erreicht."

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