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Fußball News: Mats Hummels exklusiv über das Pokalfinale, den BVB & Piszczek

Hummels über Pokal-Atmosphäre, Edin Terzic, die EM & seine Zukunft

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Mats Hummels spricht im Exklusiv-Interview mit Sky Reporter Jesco von Eichmann über seine Erinnerungen an frühere DFB-Pokal-Finals, die Bedeutung des Pokals, Trainer Terzic, seine eigene Zukunft, die Euro & vieles mehr (Videodauer: 18:58 Minuten).

Vor dem Pokalfinale gegen RB Leipzig hat Dortmunds Mats Hummels exklusiv mit Sky Sport über das Spiel in Berlin, die CL-Quali, eine mögliche EM und den Kader in der nächsten Saison gesprochen.

skysport.de: Herr Hummels, wie ist das Leben in Quarantäne?

Hummels: Bisher ein bisschen langweilig. Also gestern war es toll mit dem schönen Wetter, da lag ich die ganze Zeit draußen, habe ein bisschen Musik und Podcast gehört. Heute habe ich zumindest schon viel Organisatorisches machen können, aber so richtig spannend ist es nicht.

skysport.de: Am Donnerstag steht das Pokalfinale an. Wissen Sie, wie oft Sie schon im Endspiel in Berlin waren?

Hummels: Ich bin jetzt das achte Mal dabei und sechs von sieben Mal habe ich gespielt.

skysport.de: Welche Erinnerungen haben Sie? Gibt es eine Schlüsselmoment-Erinnerung?

Hummels: Es gibt natürlich ganz viele. Das Tor von Luca Toni beim ersten Pokalfinale, als ich noch auf der Bank saß im Jahr 2008. Logischerweise als wir 2012 das erste Mal gewonnen haben mit dem BVB, aber auch ein bisschen das nicht gegebene Tor 2014 im Finale. Was vor allem persönlich, aber auch uns allen weh tat. Ja, es gibt viele Erinnerungen. Schmelles (Marcel Schmelzer, Anm.d.Red.) berühmtes Sprint-Duell gegen Thomas Müller in der 120. Minute, als sie sich mit 21 zu 20,5 km/h bekriegt haben. Also ich habe an Berlin wirklich viele Erinnerungen.

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skysport.de: Finale ohne Fans: Ich war bei den Berliner Finals immer da und auch der Tag vorher war immer einzigartig. Die Atmosphäre im Stadion, aber auch in der ganzen Stadt. Egal, welche Mannschaft da war, jeder hat da seine Farbkleckse hinterlassen. Und jetzt ist das ein bisschen steril...

Hummels: Ja, das ist natürlich schade. Ich glaube, unsere Fans haben in Berlin natürlich immer extrem Eindruck hinterlassen, wenn die ganze Stadt schwarz-gelb war. Da sind ja nicht nur die, die ins Stadion kommen, sondern auch noch alle, die ums Spiel herum da sind. Auch bei mir persönlich gab es immer viele Freunde, die in Berlin waren, und die es dieses Jahr nicht schaffen. Das ganze Event Pokalfinale war immer sehr schön und spektakulär, aber ohne die Fans in und außerhalb des Stadions fehlt schon viel. Ich freue mich sehr, wenn wir irgendwann nur noch in Vergangenheitsform über leere Stadien reden müssen.

skysport.de: Der DFB-Pokal hat eine Aufwertung erfahren, so dass alle unglaublich viel Spaß haben, nach Berlin zu fahren. Ist das auch so für euch Spieler?

Hummels: Auf jeden Fall. Ich glaube, es war vor allem die Zeit kurz bevor ich Profi wurde. Da hatte man das Gefühl, der DFB-Pokal war nicht so relevant für die meisten Mannschaften. Vielleicht so um das Jahr 2000 rum, vielleicht noch ein paar Jahre danach. Und irgendwann hat er aber unheimlich viel an Prestige gewonnen und ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich bin sehr froh, dass es so ist, weil es ein geiler Wettbewerb ist. Wie gesagt, das Finale in Berlin ist was, dass man einfach nicht vergisst, wenn man mal da war. Der DFB-Pokal ist ein unheimlich attraktiver Wettbewerb und ich hoffe sehr, dass wir das Ding am Donnerstag stemmen.

skysport.de: Müssen Sie den jüngeren Spielern, die jetzt dahin fahren, erklären, dass es richtig toll ist?

Hummels: Ich glaube, das Pokalfinale, bei dem es um einen Titel geht, ist zum Glück auch ohne Zuschauer etwas Tolles. Aber klar, danach, wenn wir gewonnen haben, erzähle ich ihnen, wie es gewesen wäre, wären auch noch Fans im Stadion gewesen ...

skysport.de: Und dann bestenfalls auch an einem Samstagabend und keine Spiele danach...

Hummels: Genau. Man muss schon sagen, die Feier danach ist schon auch nicht schlecht. Entweder, weil man etwas zu feiern hatte oder weil man am Ende einer langen Saison den Frust runterspülen musste. Das wird jetzt logischerweise überhaupt nicht so sein. Zumal wir ja am Sonntag auch wieder spielen und es keine Feiern gibt. Es wird sich rein auf die 90 Minuten im Stadion beschränken. Aber nichtsdestotrotz würde es emotional werden, wenn wir den Pokal holen können.

Wenn wir das jetzt hinkriegen mit dem Pokalsieg und der CL-Quali, dann ist diese Saison auf jeden Fall gut.
Mats Hummels über die aktuelle Saison

skysport.de: Sowas kann ja auch eine Art Teambuilding sein, so eine Aftershow-Party. Ich erinnere mich an die Bus-Rückkehr nach dem Derby an Erling Haaland, der auf dem Video große Augen gemacht hat und erstaunt war, welche Energie da in der Luft liegt.

Hummels: Ich glaube, dass vor allem Spieler, die erst jetzt in den letzten eineinhalb Jahren gekommen sind, Borussia Dortmund noch gar nicht mit dem kennen, was den Verein am meisten ausmacht: wenn das Stadion voll ist, wenn die Fans vor dem Stadion sind, wenn Auswärtsfahrten stattfinden. Ich erinnere mich noch früher an Spiele in Hannover: Wenn da immer 10.000 bis 15.000 Schwarz-Gelbe vor dem Stadion stehen, da denkst du, du hast ein Heimspiel. Das sind Szenen, die kennen die noch gar nicht. Ich wünsche ihnen, dass sie das noch kennenlernen, denn das bedeutet, dass sie noch ein bisschen bei uns bleiben. Diese Fankultur, die Fans drumherum, das macht den BVB so besonders. Und das ist sehr schade, dass die Jungs das gerade gar nicht so mitbekommen.

skysport.de: Aber Erling Haaland ist auf der Tribüne ja quasi wie eine Ein-Mann-Südtribüne...

Hummels: Ja, Erling ist da sehr emotional. Aber auch die anderen Jungs auf der Tribüne waren super dabei. Also da haben wir schon eine gute Atmosphäre und einen guten Support.

skysport.de: Wie war das Gefühl nach dem Spiel gegen Leipzig, es im Endspurt noch gepackt zu haben? Ist das auch ein Push fürs Pokalfinale? Für Julian Nagelsmann hat dieses Spiel ja Auswirkungen auf das Pokalfinale, für Marco Reus hingegen hat das nichts miteinander zu tun. Aber so etwas nimmt man doch schon mit, oder?

Hummels: Zumindest das gute Gefühl aus dem Spiel. Wir haben gesehen, wie wir spielen müssen, wenn wir Leipzig schlagen wollen und wie wir nicht spielen dürfen, weil wir Leipzig damit zu stark machen und sie einfach zu gut sind. Ich glaube, da kann man dann vor allem so an das Spiel ab der 60. Minute denken und sich die Sachen anschauen, die wir vielleicht falsch gemacht haben. So kann man schon Sachen mitnehmen. Andererseits kann Leipzig das auch, daher sind beide Aussagen richtig. Es wird auf jeden Fall Erkenntnisse aus dem Spiel geben. Aber es muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass das irgendwie großen Einfluss auf den Donnerstag hat. Das ist wirklich schwer vorherzusagen.

skysport.de: Ist so ein Spiel wie am Samstag realistisch für Donnerstag oder ist ein Finale tatsächlich dann eher geprägt von: "Lass erst mal lieber keinen Fehler machen"?

Hummels: Es ist völlig unmöglich, das vorherzusagen. Es ist ja schon so, dass ein Tor die Dynamik von einem Spiel immer extrem verändern kann. Also sollte eine Mannschaft ein frühes Tor gelingen, muss die andere ein bisschen reagieren. Sollte es lange 0:0 stehen, kann es schon sein, dass da in beiden Mannschaften das Wissen herrscht: "Der erste Fehler könnte das Finale entscheiden." Also da vorher eine Prognose abzugeben, in welche Richtung das Spiel geht, ist fast unmöglich. Ich glaube, wir können ausschließen, dass es wie Aue gegen Paderborn (3:8 Endergebnis, Anm. d. Red.) endet. Aber ansonsten ist vieles möglich.

skysport.de: Gibt es einen Austausch mit irgendeinem Leipziger Spieler?

Hummels: Mit Leipzig tatsächlich nicht. Ich kenne zwar Kevin Kampl und auch Marcel Halstenberg hier aus seiner ganz frühen Zeit. Aber ansonsten ist Leipzig wirklich eine der Mannschaften, zu denen ich keinen Kontakt habe. Ich habe ganz wenig Berührungspunkte mit den Spielern, bis auf Kevin, der sieben Monate bei uns in Dortmund war und eben Marcel, der am Anfang seiner Karriere hier war.

skysport.de: Ist der DFB-Pokal auch so ein bisschen ein Rettungsanker, diese BVB-Saison noch zu einer guten Saison zu machen?

Hummels: Beides. Wenn wir es in der Liga schaffen, in den letzten beiden Spielen den CL-Platz zu sichern und den DFB-Pokal zu holen, dann glaube ich, liest sich die Saison nicht so schlecht. Das sah vor ein paar Wochen noch ganz anders aus. Aber wir müssen das natürlich erstmal erreichen. Und damit wir zufrieden sind, müssen wir auch beide Ziele erreichen. Ich glaube, das steht außer Frage. Sollten wir eines davon nicht erreichen, sind wir auch nicht zufrieden.

Das Gesamtkonstrukt - sowohl taktisch als auch was Einstellung und Emotionalität angeht - hat er auf jeden Fall auch nochmal ein bisschen nach oben gepusht.
Hummels über die Arbeit von Edin Terzic

skysport.de: Im Februar haben Sie genau dieses Szenario vorhergesagt, dass die Mannschaft sich auch unter Edin Terzic finden wird und dann genau diesen Fußball spielen wird.

Hummels: Ich habe das aber auch nicht umsonst gesagt, sondern weil ich überzeugt davon war, dass die Arbeit von Edin sich auszahlen wird für uns. Jetzt sieht es gut aus und ich hoffe natürlich, dass wir in zwei Wochen noch genauso darüber reden. Und ja, ich freue mich sehr, sollte die Aussage am Ende wirklich komplett eintreffen.

skysport.de: Wie ist der Wechsel von Ihnen persönlich jetzt zu bewerten, den Sie gemacht haben: 2019 wieder zurück zur Borussia Dortmund. Würden Sie es bisher als erfolgreiche Zeit beschreiben oder eher durchwachsen?

Hummels: Ich glaube, dass kann man ganz am Ende erst sagen. Da ist ja jetzt erst eine ganze Saison in die Bücher eingegangen. Die letzte Saison hätte ich gerne noch erfolgreicher absolviert: Da waren wir in den Pokalwettbewerben jeweils im Achtelfinale und in der Liga Zweiter. Wenn wir das jetzt hinkriegen mit dem Pokalsieg und der CL-Quali, dann ist diese Saison auf jeden Fall gut. Aber klar, ich bin schon hergekommen mit dem Ziel, auch ganz große Erfolge zu feiern. Und solange ich hier bin, versuche ich das zu erreichen. Und sollte ich dann irgendwann mal ein Schlussstrich unter die Zeit hier oder meiner Karriere oder beides gleichzeitig ziehen, dann kann man diese Zeit erst abschließend bewerten.

skysport.de: Wie lange sind Sie denn noch hier?

Hummels: Ein bisschen was geht noch. Schauen wir mal, wie lange der Körper und der Geist noch mitmachen.

skysport.de: Und was macht der Vertrag mit?

Hummels: Der bindet mich auf jeden Fall noch ein bisschen. Also mindestens ein Jahr. Ich denke, so wie es aussieht, wird es eher noch eines mehr. Und dann? Schauen wir mal, wie gut ich noch spiele. Es kann auch sein, dass dann irgendwann auch beide Seiten der Meinung sind, man muss jetzt mal einen Schlussstrich drunter machen nach 16 Jahren im Profifußball. Es ist völlig unmöglich, das jetzt vorherzusagen. Und wenn es mir körperlich gut geht und ich das Gefühl habe, ich kann das Niveau immer noch spielen, dann mache ich gerne weiter. Wenn ich aber auch irgendwann merke, ich muss mich schon sehr quälen, um irgendwie noch mitzuhalten mit den ganzen jungen Hüpfern, dann mache ich vielleicht auch von mir aus Schluss. Es ist unmöglich zu prognostizieren, wie das sein wird in ein, zwei oder drei Jahren.

skysport.de: Können Sie einmal beschreiben, wie die Mannschaft unter Edin Terzic diese Entwicklung genommen hat, was er so gut macht?

Hummels: Er ist sowohl auf emotionaler als auch auf fachlicher Ebene einfach ein sehr guter Trainer. Ich glaube, er erreicht auch die ganze Mannschaft und hat es bei vielen Spielern geschafft, dass sie ihre Form deutlich verbessern konnten. Ich glaube, dass wir auf einigen Positionen einen eklatanten Formanstieg zur Hinrunde gesehen haben. Das hilft uns auch schon. Das Gesamtkonstrukt - sowohl taktisch als auch was Einstellung und Emotionalität angeht - hat er auf jeden Fall auch nochmal ein bisschen nach oben gepusht. Was ihm wirklich am allerhöchsten anzurechnen ist, dass er sich - auch wenn er mal merkt, dass gerade nicht alle mitziehen - er sich davon nicht runterziehen lässt, sondern am nächsten Tag wiederkommt und wieder alle ins Boot reinholt. Und das gelingt ihm wirklich gut.

skysport.de: Dieser Gap zwischen 'Co-Trainer gewesen zu sein' und jetzt 'Chef-Trainer' zu sein: Wie habt ihr das als Spieler wahrgenommen? Das ist ja auch eine Veränderung in der Ansprache.

Hummels: Ja, aber der Umgang vorher von ihm und mit ihm war von allen sehr respektvoll und alle haben ihn schon geschätzt. Deswegen glaube ich, hat er wirklich ab der ersten Minute keine Autoritätsprobleme gehabt.

skysport.de: Können Sie sich ihn noch als Co-Trainer vorstellen?

Hummels: Theoretisch ja, aber ich glaube, irgendwann will er auch mal Cheftrainer sein. Wann, das bestimmt er. Das Zeug dazu hat er zweifellos.

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Mats Hummels ist fest davon überzeugt, dass Edin Terzic irgendwann wieder Cheftrainer sein wird - denn das Zeug dazu hat er auf jeden Fall, so Hummels (Videolänge: 14 Sek.).

skysport.de: Wird es in diesem Sommer einen Umbruch bei Borussia Dortmund geben? Es wird so viel diskutiert und geschrieben...

Hummels: Ich glaube, es ist schwierig für den Verein, irgendetwas zu planen. Ich bin nicht der, der die Transfers macht und bin ziemlich blank, was die aktuelle Kaderplanung angeht.

skysport.de: Angenommen diese Mannschaft würde in dieser Konstellation das nächste Jahr spielen, könnte sie gerade in der Bundesliga noch konstanter spielen können. Würden Sie das unterschreiben?

Hummels: Also sollte es gelingen, die Mannschaft so zusammenzuhalten, unterschreibe ich das.

skysport.de: Fahren Sie mit zur EM?

Hummels: Das weiß ich nicht. Aber ich wehre mich nicht, falls ich gefragt werde, nochmal zu helfen.

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Sky Reporter Jesco von Eichmann spricht mit Mats Hummels über ein mögliches Comeback im DFB-Team bei der Euro im Sommer (Videodauer: 43 Sekunden).

skysport.de: Wir haben jetzt Mai, gab es schon ein Gespräch? Sie wollen ja sonst auch Ihren Sommer planen, wie sieht es denn aus?

Hummels: Da ist man sowieso ein bisschen spontaner, das war ich auch früher als fester Bestandteil (der Nationalmannschaft, Anm. d. Red.). Man weiß ja nie, ob nicht vielleicht mal eine Verletzung dazwischen kommt. Man kann grob planen, man weiß aber nicht, wie lange so ein Turnier läuft. Bei der WM 2018 hatte ich meinen Urlaub nicht bereits nach der Gruppenphase geplant. Das lief dann auch alles anders als als gedacht. Deswegen kein Druck zwecks Urlaubsplanung von mir in der Hinsicht.

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skysport.de: Gab es schon mal ein Gespräch mit Marco Rose (neuer Trainer von Dortmund ab nächster Saison, Anm. d. Red.)?

Hummels: Ja, es gab vor einiger Zeit schon mal ein Gespräch. Wir haben uns darüber ausgetauscht. Aber ich bin da keiner, der das so groß nach außen trägt. Ich glaube, ich kann noch ein gewisses Niveau spielen. Wenn das noch gefragt ist, gerne. Wenn nicht, auch völlig in Ordnung. Ich bin tatsächlich relativ entspannt bei diesem Thema.

skysport.de: Wie wird Ihr Ablauf aussehen mit Quarantäne? Mindert das ein bisschen die Vorfreude oder steigt der Puls schon ein bisschen?

Hummels: Der Puls wird steigen. Jetzt noch nicht. Das ich drei, vier Tage vorher schon so in einem Spiel drin bin, das gibt es mittlerweile eigentlich nicht mehr. Die Abläufe sind seit dem März letzten Jahres relativ ähnlich: Hotel, essen, trainieren, schlafen bis zum Spiel und dann geht es los. Natürlich noch ein bisschen taktische Sitzung als Mannschaft, ein bisschen individuell Videos schauen. So richtig steigt der Puls bei mir, wenn es zur Abfahrt geht und klar ist: Jetzt geht's los Richtung Stadion.

skysport.de: Ist mit der Mannschaft etwas geplant, wenn die Bundesliga dann auch wirklich vorbei ist? Man stelle sich vor, ihr gewinnt den Pokal und dann kommt der Trainer rein und sagt: "Jetzt noch einen isotonischen Drink, dann noch ausruhen und in die Physio."

Hummels: Genau so wird es laufen. Dann wird es erst einmal Eis auf die Knie geben, dann geht es ab in die Eistonne. Und spätestens am nächsten Morgen geht es auf's Fahrrad. Das ist einfach so. Wir werden danach schauen, ob es was zu feiern gibt oder nicht. Wir haben ja auch ein paar Jungs, von denen wir uns leider verabschieden. Wie Piszczek, der aufhört. Wir müssen schauen, wie sich das ergibt. Ob man irgendwie im Hotel noch den Abend verbringen kann oder ob es danach nochmal passiert. Ist ja auch schwierig, weil dann viele relativ schnell los müssen, entweder in den Urlaub oder zu ihren Nationalmannschaften. Es ist eine besondere Konstellation in diesem Jahr. Gerade so ein Typ wie Piszczek hätte natürlich vor 80.000 Fans im letzten Heimspiel seinen Abschied verdient. Nach der Karriere, die er hingelegt hat, hätten ihm das alle gegönnt.

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skysport.de: Wenn man seine Mimik bei seinen letzten Startelf-Einsätzen betrachtet, sieht es so aus, als würde er manchmal sagen: "Muss ich wirklich nochmal ran? Ich wollte das eigentlich ganz easy ausklingen lassen ..."

Hummels: Nein, er wollte das nicht easy ausklingen lassen. Der arbeitet wirklich jeden Tag höchst professionell, ein absoluter Vorzeigespieler und Musterprofi. Ich glaube, der hat richtig Bock, dass er uns gerade nochmal so helfen kann in den letzten Spielen.

skysport.de: Und er ist das Maskottchen: Er hat kein Pokal-Spiel verloren ...

Hummels: Ich habe es auch gelesen. Sogar nicht nur nicht verloren, sondern es geht ausschließlich um Siege, oder? Wenn es nach mir geht, darf er gerne den Rekord noch ausbauen. Gerne auch in allen drei Spielen, wenn er das noch hinkriegt.

Das Interview führt Sky Reporter Jesco von Eichmann.

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