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Giroud: In dem Punkt ist uns Deutschland voraus

Giroud sieht Frankreich als Außenseiter auf den Titel

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Olivier Giroud: Sehen uns als Außenseiter auf den Titel

Mit Frankreich will Olivier Giroud (31) bei der Weltmeisterschaft in Russland erfolgreich sein. Obwohl das Team von Dider Deschamps als Mitfavorit hoch gehandelt wird, ist die Equipe Tricolore für Giroud nur ein Außenseiter auf den Titel. Warum, erklärt er im exklusiven Sky Interview.

Sky Sport: Olivier Giroud, in Deutschland gilt Frankreich als einer der Hauptkonkurrenten auf den Titel.

Olivier Giroud: Ach ja? Das ist schmeichelhaft, aber wir sehen Deutschland noch vor uns. Wir sehen uns als Außenseiter auf den Titel. Deutschland ist Weltmeister, hat als Team sicher mehr Erfahrung als wir. Sie werden alles dafür tun, ihren Titel zu verteidigen. Ich schätze sie als sehr stark ein. In den letzten Spielen haben wir gut gegen sie gespielt, aber Deutschland ist insgesamt besser als wir.

Sky Sport: Sie haben große Namen und wahnsinnig viel Talent in der Mannschaft und trotzdem sehen Sie sich als Außenseiter. Das müssen Sie erklären…

Giroud: Es stimmt, dass wir momentan eine der stärksten Generationen in der französischen Geschichte haben. Aber auf dem höchsten Niveau geht es in den entscheidenden Momenten vor allem um die Erfahrung. Hast du eine bestimmte Situation bereits erlebt oder nicht? Deswegen bin ich vorsichtig. Trotzdem wissen wir, dass wir mit unserer Mannschaft weit kommen können. Aber nochmal: Erfahrung ist alles, wenn es in einem Halbfinale um die letzten zwei Prozent geht. Und Deutschland ist uns in diesem Punkt einfach voraus.

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Sky Sport: Was macht das deutsche Team aus Ihrer Sicht noch aus?

Giroud: Es ist vor allem ein gut funktionierendes Kollektiv. Ich habe lange mit meinem Teamkollegen Antonio Rüdiger über Deutschland gesprochen. Er hat mir gesagt: "Wir haben momentan vielleicht keinen ganz großen Namen im Sturm, wie zum Beispiel Klose damals. Aber wir haben viele junge Spieler und sind als Team gewachsen." Das macht sie aus.

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Sie sind seit sieben Jahren fester Bestandteil der Équipe Tricolore. Wie sehen Sie Ihre Rolle in der jungen Mannschaft?

Giroud: Ich bin immer für die Jüngeren ansprechbar, gebe Ihnen Tipps. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch wie sie sich hier im Rahmen der Nationalmannschaft verhalten sollten. Als ich in der Nationalmannschaft debütiert habe, gab es auch ältere Spieler, die sich um mich gekümmert haben. Ich möchte zum Beispiel einem Kylian Mbappé dabei helfen, sein ganzes Potential ausschöpfen zu können.

Olivier Giroud will mit Frankreich bei der WM weit kommen.
Image: Olivier Giroud will mit Frankreich bei der WM weit kommen.  © Sky

Sky Sport: Sie könnten vorne im Sturm wieder gemeinsam mit Antoine Griezmann spielen. Wie sehen Sie Ihr Zusammenspiel?

Giroud: Wir spielen jetzt schon seit vier Jahren gemeinsam für Frankreich. Ich hole die Kopfbälle, mache die Bälle fest und lege sie für ihn ab. Er kann um mich herum spielen und so seine Stärken perfekt einbringen. Auch außerhalb des Platzes verstehen wir uns sehr gut, spielen Karten oder an der Konsole. Unser Zusammenspiel auf dem Platz ist ein Trumpf. Wir haben aber insgesamt sehr viel Potential im Sturm und Spieler mit verschiedenen Stärken. Deswegen gehen wir die WM trotz fehlender Erfahrung optimistisch an.

Sky Sport: Könnte ihn seine noch ungeklärte Zukunft im Kopf hemmen?

Giroud: Es ist sicher immer besser in ein Turnier zu gehen und zu wissen, wo man in der kommenden Saison spielen wird. Aber er ist auch erfahren genug, um sich davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Wir sollten uns nicht beschweren, immerhin handelt es sich dabei wirklich um Luxusprobleme. Entweder er wechselt den Verein und erlebt nochmal etwas anderes, oder er bleibt bei einem großen Klub wie Atletico es eben ist.

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Sky Sport: Wer geht neben Deutschland für Sie als Favorit in die WM?

Giroud: Brasilien! Das ist kein Geheimtipp, aber bei jedem Turnier ist mit ihnen zu rechnen.

Sky Sport: Warum?

Giroud: Sie sind viel besser als 2014 bei ihrer Heim-WM. Sie sind dort aber auch ins Halbfinale gekommen, das vergessen viele. Und danach hatten sie einfach das Pech, gegen Deutschland zu spielen. Ernsthaft: Brasilien hat eine ganz andere Mannschaft, Spieler wie Coutinho und Neymar haben ein unglaubliches Niveau erreicht. Spanien habe ich ebenfalls auf dem Zettel, auch wenn sie nicht mehr so einen schönen Fußball spielen wie vor ein paar Jahren.

Sky Sport: Sie wären im Winter beinahe zu Borussia Dortmund gewechselt. Warum hat es nicht geklappt mit einem Transfer?

Giroud: Der BVB wollte mich für sechs Monate ausleihen, aber das wollte ich nicht. Mein Vertrag bei Arsenal lief nur bis zum Sommer, also hätte ich die Entscheidung über meine Zukunft nur hinausgezögert. Dann kam Chelsea und hat mir einen Vertrag bis Sommer 2019 angeboten. Das war einfach attraktiver für mich und meine Familie, so konnten wir in London bleiben. Aber der BVB ist ein spannendes Team und die Bundesliga ist auch interessant. Warum nicht in der Zukunft?

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