Nach seinem Wechsel zum FC Bayern kehrt Leon Goretzka erstmals zum FC Schalke 04 zurück und erwartet bei seinem Ex-Klub ein emotionales Wiedersehen.
Am Samstag trifft der FC Bayern im Krombacher Topspiel auf den Vizemeister aus Gelsenkirchen (Live und exklusiv ab 17:30 Uhr auf Sky Sport Bundesliga 1 HD und im Liveticker auf skysport.de) - nicht nur sportlich ein brisantes Duell. Leon Goretzka erwartet bei der Rückkehr zu seinem Ex-Klub Schalke 04 einen unschönen Empfang.
Mit Goretzka kehrt der nächste Bayern-Star zu seinem Ex-Klub zurück. Beim Sieg des FC Bayern in Lissabon erlebte Renato Sanches einen herzlichen Empfang im Estadio da Luz - die Benfica-Fans feierten ihren ehemaligen Jungstar nach einem Gegentor mit stehenden Ovationen.
Goretzka erwartet auf Schalke Pfeifkonzert
Ganz anders wird es Goretzka ergehen, wenn er in sein ehemaliges Wohnzimmer zurückkehrt. "Es gibt zwei Lager. Die einen, die alles Gute wünschen und meinen Wechsel auch ein Stück weit verstanden haben. Andere äußern eben ihren Unmut. Ähnlich wird es am Samstag sein", sagt Goretzka.
Sky Reporter Dirk große Schlarmann geht noch ein Stück weiter. "Nein es gibt keine zwei Lager, oder zumindest wird das Eine sehr klein sein." Goretzka wird gnadenlos ausgepfiffen. Es wird nicht ganz so schlimm wie damals bei Neuer, aber die Fans nehmen ihm übel, wie der Wechsel damals abgelaufen ist."
Königsblau hatte sich lange Hoffnungen auf einen Verbleib gemacht, Goretzka hatte sogar mündlich seine Zusage gegeben. Der ablösefreie Abgang des Mittelfeldregisseurs im vergangenen Sommer sorgte schließlich bei den Schalke-Verantwortlichen und bei zahlreichen Fans für großen Unmut.
Schalke-Trainer Domenico Tedesco sieht kein Problem beim Aufeinandertreffen: "Leon hat sich hier sauber verabschiedet - sauberer geht es gar nicht. Wir sind gemeinsam erfolgreich gewesen. Das wissen die Fans."
Neuer stichelt gegen Schalke-Fans
Manuel Neuer erlebte im Sommer 2011 eine vergleichbare Situation, die Goretzka am Samstag blühen könnte. Vor sieben Jahren wechselte Neuer von den Knappen zum Rekordmeister und wurde daraufhin von vielen Schalke-Fans wüst beschimpft.
Der Welttorhüter formulierte jetzt eine Erkenntnis aus den vorangegangenen Anfeindungen: "Je mehr Hass man bekommt, desto mehr weiß man auch, wie sehr man geliebt wird." Ein Satz, der dem Neu-Münchner bei seiner emotionalen Rückkehr Halt und Trost zugleich sein kann.
"Für ihn wird das ganz schwer aufzulaufen, Goretzka ist ein sehr reflektierter Mensch, der sich in solchen Situationen schwer tut. Das hat man schon in der Rückrunde auf Schalke gesehen", erklärt große Schlarmann.
Kovac: Goretzka wird sich nicht beeinflussen lassen
Bayern-Coach Niko Kovac hält dagegen und glaubt, dass der 23-Jährige die Situation meistern wird. "Er wird jetzt einige alte Kollegen treffen. Er wird sich von der Atmosphäre nicht beeinflussen lassen. Ich bin sicher, dass er eine gute Leistung zeigen wird."
Goretzka ohne Eingewöhungsprobleme
Beim Rekordmeister macht der Mittelfeldspieler da weiter, wo er zu Bestzeiten im blauen Dress aufgehört hatte. Bei seinem Startelfdebüt gegen Stuttgart zahlte er das Vertrauen von Coach Kovac zurück und erzielte prompt ein Tor.
Die Rolle des Einwechselspielers liegt dem ehrgeizigen Youngster nicht, wie er bei Sky nach dem Spiel verriet: "In meiner bisherigen Karriere war ich es nicht gewohnt, von der Bank zu kommen."
Dass der Rechtsfuß gegen seinen Ex-Klub von Beginn an zum Einsatz kommen wird, ließ Kovac bereits durchblicken. Sollte der Nationalspieler auch noch treffen, wird das sicher bei einigen Schalke-Fans für noch mehr Unmut sorgen.
Im Duell mit der Vergangenheit macht Goretzka persönlich in jedem Fall den nächsten Schritt.