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Hamburger SV in der Winteranalyse: Haarrisse als Alarmsignal

Der HSV in der Winteranalyse: Haarrisse als Alarmsignal

HSV
Image: Der HSV hat weniger Punkte gesammelt als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison.  © Imago

Der Hamburger SV geht als Tabellenzweiter in die Winterpause der 2. Bundesliga und hat den Aufstieg in der eigenen Hand. Doch beim ehemaligen Dino sind auch einige Probleme auszumachen.

Es ist ja alles gut - auf den ersten Blick zumindest. Direkter Aufstiegsplatz zum Jahresausklang. Elf Tore mehr erzielt als vor Jahresfrist, der Trainer, der die Saison begonnen hat, sitzt felsenfest im Sattel. Ist ja nicht selbstverständlich beim HSV. Der Klub ist scheinbar auf Kurs. In den vergangenen Wochen sind im Gefüge allerdings ein paar Haarrisse entstanden, die mit Blick auf die Historie sehr wohl als Alarmsignale taugen.

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Heckings Augenbrauen als Indikator

Dieter Heckings Augenbrauen, verlässlicher Indikator für den Gemütszustand des erfahrenen Trainers, haben sich jedenfalls relativ stabil in der 20-nach-8-Stellung eingepegelt- also zwischen Skepsis und Unbehagen. Interne Querschüsse zur Personalplanung aus unbefugten Gremien (Aufsichtsrat), penetranten Krisenherbeiredern (Medien), lästiges Verletzungspech und dann noch ein paar missliebige Fakten aus dem sportlichen Bereich haben Heckings Stimmung beeinflusst.

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HSV-Trainer Dieter Hecking sorgt für Lacher nach dem Spiel gegen Darmstadt

Acht Auswärtsspiele ohne Sieg, nur ein Liga-Dreier in den letzten sieben Partien (Last-Minute-Sieg gegen Schlusslicht Dresden), zwei unangenehme Pleiten en Suite bei Aufsteiger Osnabrück und daheim gegen Heidenheim. Der Eindruck, der über die Winterpause mitgeschleppt wird, ist ein 2:2 in Darmstadt - auch nicht gerade ein angsteinflößendes Signal an die Konkurrenten im Rennen um die Ränge eins und zwei.

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Weniger Punkte als vergangene Spielzeit

Ein souveräner Aufstiegskandidat liefert verlässlicher ab. Alles in allem hat der HSV sechs Punkte weniger aufs Konto gehamstert als zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr unter Hannes Wolf und dessen Vorgänger Christian Titz. Hecking, dessen Vertrag sich nur im Aufstiegsfall verlängert, genießt trotz der zuletzt dürftigen Entwicklung einhundertprozentiges Vertrauen - aber er muss Lösungen finden.

Dass sich in 18 Spielen keine verlässliche Innenverteidigung aufeinander abstimmen konnte, ist nicht Heckings Verschulden. Die schweren Verletzungen von Gyamerah und Vagnoman haben Khaled Narey zum Rechtsverteidiger ohne Konkurrenz emporgehievt. Nicht optimal. Dieser Baustelle gilt in der anstehenden Transferperiode das Hauptaugenmerk von Chefeinkäufer Jonas Boldt. Heckings Hoffnung: Mit Beginn der Hinrunde ist die Zeit des Improvisierens in der Abwehrreihe vorbei, das Fundament also stabil.

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Fein zuletzt beeindruckt von der Härte

Adrian Fein, der das HSV-Spiel in den ersten zwei Saisondritteln brillant inszenierte, war zuletzt spürbar beeindruckt vom Härtegrad der gegnerischen Gangart. Feins entscheidender Einfluss hatte sich zwischen Kiel, Bielefeld, Heidenheim und Dresden relativ zügig herumgesprochen.

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Kapitän Hunt - dauergeplagt von Verletzungen und Krankheiten - konnte die Rhythmusstörungen der Hamburger zu keiner Zeit verlässlich beheben. Ein Kreativloch, das Probleme bereitet und nicht durch eine andere entscheidende Qualität kompensiert werden konnte: Aggressivität. Hecking selbst hat nach dem 1:2 in Osnabrück die "Drecksack"-Debatte eröffnet und von seinen Spielern einen schärferen und abgezockteren Stil eingefordert - bislang ohne produktives Resultat.

David Kinsombi - in der Hinserie mit überraschend wenig Spielanteilen - könnte mit gesammelter Power aus der Wintervorbereitung in diesem Bereich Abhilfe schaffen. Zudem wurde Heckings Vertrauen in seine Abteilung Attacke auf eine zunehmend härtere Probe gestellt. Hinterseer und Harnik wiesen ihre Treffsicherheit viel zu selten nach, Bobby Wood war zu keiner Zeit ein ernsthafter Herausforderer.

Nicht-Aufstieg hätte Konsequenzen

Einen Stürmer, der bei sinnhaftem Preis-Leistungs-Verhältnis zehn Rückrunden-Tore garantiert, dürfte selbst der profilierte Transfer-Trüffel-Schnüffler Jonas Boldt bis zum 31. Januar kaum aufspüren können. Wie es ausschaut, wird Hecking im Angriff auf Bordmittel setzen müssen.

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Zur Erinnerung: Mit all diesen Problemen und Rückschlägen hat der HSV sich dennoch auf Platz zwei eingenistet. Die Ausgangsposition für den Aufstiegs-Countdown, der am 30. Januar gegen Nürnberg startet, sind also nahezu optimal. Und doch sollte die Winter-Analyse sehr konkrete Erkenntnisse und entsprechende Konsequenzen zur Folge haben.

Ansonsten steht im kommenden Sommer nicht nur Heckings HSV-Zukunft in Frage. Nicht-Aufstieg Nummer zwei würde personelle Umstrukturierungen auf allen Ebenen wahrscheinlich machen.

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