Hertha BSC taumelt immer mehr dem Abstieg in die 2. Bundesliga entgegen. Um den Klassenerhalt wollen Dardai & Co. aber bis zum letzten Spieltag kämpfen. Doch die Lage bei den Berlinern ist prekär. Das belegen auch die Zahlen.
Das 0:3 gegen RB Leipzig am vergangenen Wochenende war der nächste Tiefschlag im Kampf um den Klassenerhalt für Hertha BSC. Der Hauptstadt-Klub ist mittlerweile seit acht Bundesliga-Spielen sieglos (zwei Remis, sechs Pleiten). Kein anderer Bundesligist wartet aktuell so lange auf einen Sieg wie die Hertha. Für die Alte Dame ist es die längste Sieglosserie seit Frühjahr 2014 (neun Spiele).
In der Tabelle der letzten acht Bundesliga-Matches bildet Hertha sogar das Schlusslicht. Selbst der eigentliche Tabellenletzte Schalke 04 holte in diesem Zeitraum mehr Punkte als der Hauptstadt-Klub.
Statistik prognostiziert düstere Aussichten für Hertha
Und die Statistik hat keine rosigen Aussichten für Hertha parat: Hatte der Verein nach 22 Partien maximal 18 Punkte auf dem Konto (ggf. umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regel), so stiegen die Berliner am Ende immer in die 2. Bundesliga ab (viermal).
Aber: Trainer Pal Dardai will bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpfen: "Ich habe am ersten Tag gesagt, wie schwierig die Lage ist und dass es vielleicht bis zum letzten Spieltag dauern kann, bis wir gerettet sind - zur Not über die Relegation", sagte der Ungar im Interview mit dem kicker.
In der Tabelle rangiert die Hertha auf Platz 15 und liegt damit nur noch einen Punkt vor einem direkten Abstiegsrang. Arminia Bielefeld auf dem Relegationsplatz ist mit 18 Zählern punktgleich, hat aber noch ein Spiel in der Hinterhand.
Herthas Hoffnung: Gute Serie in Wolfsburg
Und am heutigen Samstag (ab 14:00 Uhr live bei Sky) muss Hertha ausgerechnet bei Champions-League-Anwärter VfL Wolfsburg (fünf Bundesliga-Siege in Folge) ran. Hoffnung macht Dardai & Co. jedoch die aktuelle Serie bei Gastspielen in Wolfsburg von vier ungeschlagenen Begegnungen (zwei Siege, zwei Remis). Bei keinem aktuellen Bundesliga-Klub sind die Berliner aktuell so lange ungeschlagen.
Rückblickend hat Dardai eine zu hohe Erwartungshaltung beim selbsternannten "Big City Club" ausgemacht. "Hertha wollte vielleicht etwas zu schnell den Sprung schaffen. Aber es geht nicht einfach von 0 auf 100 - nicht in der Liebe und nicht im Fußball", meinte Dardai. "Es ist für uns ein sehr gefährliches Jahr."
Ein schmaler Grat zwischen hoher Erwartungshaltung und möglichem Abstieg. Doch die Hertha sollte die Flinte nicht ins Korn werfen und nach vorne blicken: 36 Punkte sind in dieser Saison noch zu vergeben. Drei Zähler - mit einem guten Omen der Statistik - sind am Samstag in Wolfsburg möglich.
Datenquelle: OPTA