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Hertha BSC News: Mit Bobic, Korkut und neuer Demut den Klub stabilisieren

"Das war völliger Blödsinn": Hertha BSC muss sich neu orientieren

Hertha BSC will irgendwann oben mitspielen - aber auch nichts überstürzen.
Image: Hertha BSC will irgendwann oben mitspielen - aber auch nichts überstürzen.  © Imago

Hertha BSC will ganz nach oben, müht sich aber noch, sich im Mittelfeld zu etablieren. Mit Fredi Bobic will man in der Hauptstadt oben mitspielen – allerdings alles zu seiner Zeit. Und von "Big City Club" wird dort erstmal keiner sprechen.

Tabellenplatz elf zur Winterpause: Das hatte man sich vor wenigen Monaten noch anders vorgestellt bei Hertha BSC. Mit dem Big City Club wollte man hoch hinaus, demnächst international spielen. Nach der Trainerentlassung von Pal Dardai Ende November stand die Hertha wieder vor einer neuen Hürde. Sportgeschäftsführer Fredi Bobic war fortan als Heilsbringer gefragt.

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Und dieser präsentierte Tayfun Korkut als neuen Coach - und überraschte den ein oder anderen Fan. "Er ist aktiver, offensiver und genau das, was wir gesucht haben. Die Spieler da hinzubringen, sie zu begeistern, dass sie nicht passiv spielen, sondern eher aktiv", erklärte Bobic im Exklusivinterview mit Sky Sport die Entscheidung für den 47-Jährigen.

Zwei Siege, eine Niederlage und ein Remis sind eine gute Bilanz für den Neu-Trainer. "Das hat er in den ersten Wochen mit Bravour gemeistert", analysierte Bobic am Sky Mikro.

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Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic im exklusiven Interview über Lars Windhorst, die Hinrunde , Trainer Tayfun Korkut, den Sieg gegen Dortmund, das Transferfenster und seinen Wunsch für 2022. (Videolänge: 14:30 Minuten)

Funkel: "Korkut wird gewisse Stabilität hereinbringen"

Friedhelm Funkel, langjähriger Bundesliga-Trainer, schlägt im Exklusivinterview mit skysport.de in die gleiche Kerbe: "Ich glaube schon, dass Tayfun Korkut eine gewisse Stabilität da hereinbringt und dass sich Hertha, zumindest nicht bis ganz zum Schluss im Abstiegskampf befinden wird. Aber zu mehr ist aus meiner Sicht dieser Kader dann auch nicht stark genug."

Trotz aller Widrigkeiten ist man in Berlin erstmal froh, auf Platz elf zu überwintern. "Das sieht erstmal ganz gut aus", resümierte Bobic. Gerade der 3:2-Sieg gegen Dortmund am letzten Spieltag vor der Winterpause war extrem wichtig. "Hat uns allen gut getan, auch den Hertha-Fans, die das einfach gebraucht haben, gerade vor Weihnachten," sagte Bobic. "Aber auch wir selbst haben es gebraucht, das muss man ganz klar sagen."

Bobic über Korkut: "Muss Hertha auf Kurs bringen"

Korkut hat damit eine Basis geschaffen, auf die der Verein in der zweiten Saisonhälfte aufbauen will. "Tayfun muss die Hertha nicht retten, sondern auf Kurs bringen", entgegnete Bobic auf die kritischen Worte nach der Korkut-Verpflichtung. "Die Art und Weise, wie er gerne Fußball sieht und wie er spielen lässt, auch mit den Spielern, die er vorgefunden hat, da sind wir auf einem guten Weg", sagte Ex-Nationalspieler.

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Aber auch der 50-Jährige weiß, "dass noch viel Arbeit vor uns liegt." Aber: "Wir freuen uns darauf."

Bobic will weg vom Big-City-Klub-Image

Welche Worte jedoch nicht mehr fallen sollen, sind Big-City-Klub. "Der Begriff 'Big-City-Club' kam nicht aus dem Hertha-Kosmos, das wurde vom Drumherum hineingetragen. Wir nehmen das nicht mehr in den Mund", erklärte der Sportgeschäftsführer. "Wir haben noch nichts erreicht, aber wir arbeiten daran, große Ziele erreichen zu können."

Funkel sieht das ähnlich: "All das, was vor einem Jahr ausgegeben wurde, dass sie zu den Big Five gehören wollen, das war völliger Blödsinn. Die haben das Mannschaftsgefüge eben nicht so zusammengestellt, wie es in Mainz oder Freiburg ist. Sie hatten zu viele Individualisten dort, einige sind auch schon wieder weg wie Lukebakio oder Cunha, es war keine Mannschaft", unterstreicht der 68-Jährige.

Nach Ansicht von Funkel hat vor allem Bobic wieder für ruhigere Tage bei Hertha gesorgt. "Fredi Bobic hat ein Stück weit Normalität in die Aussagen bei den Führungspersönlichkeiten hereingebracht, dass sie jetzt gucken müssen, dass sie erst einmal ins Mittelfeld kommen und nicht gleich in die Champions League. Sie müssen sich erst einmal stabilisieren und das wird der Fredi hinkriegen."

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Bobic will homogene Mannschaft

Einen ersten Schritt in diese Richtung ist nach Angaben von Bobic die Entwicklung der Mannschaft und die Konzentration auf Pokal und Liga. Im Pokal muss die Hertha am 19. Januar (live auf Sky Sport) gegen den Stadtrivalen Union Berlin ran - und spätestens dann will sich das Team von Korkut für die 2:0-Hinrunden-Pleite revanchieren.

Bobic' Wunsch fürs nächste Jahr? "Dass wir im Pokal so weit kommen, wie es geht und dass wir unseren Träumen nachjagen - […] aber uns genauso in der Liga weiterentwickeln und auch die Spieler sich persönlich weiterentwickeln. Dass da eine Homogenität und auch eine Mannschaft zusammenwächst, mit der du die Zukunft bauen kannst."

Eine Mannschaft für die Zukunft will Hertha schon lange, um irgendwann auch oben mitspielen zu können. Friedhelm Funkel glaubt, dass sich die Hertha "mittelfristig im Mittelfeld der Tabelle etabliert und wenn es dann irgendwann in den europäischen Wettbewerb geht, umso besser."

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Bei der Hertha sind die Pläne also immer noch groß, aber sollen nun mit mehr Demut und Weitsicht eingeschätzt und verlautbart werden. Dafür will Fredi Bobic als neuer Sportgeschäftsführer sorgen.

Mehr zur Autorin Elisabeth Lastovka

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