RB Leipzig hat Hertha BSC wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Trotz der herben 0:6-Klatsche setzen die Berliner nun aber auf Ruhe und Zusammenhalt - anders als noch vor wenigen Wochen.
Nach zuletzt zwei Siegen in Folge (3:1 gegen Bochum und 2:1 gegen Fürth) kassierte die hoffnungslos unterlegene Hertha am 6. Spieltag von RB eine heftige Abreibung.
"Das war ein Scheißtag", resümierte Stürmer Davie Selke nach der Partie am Sky Mikro unverblümt. "Das war von A bis Z nicht gut. Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen. So eine Leistung geht nicht."
Dardai setzt auf Stehaufmännchen-Qualitäten
Leipzig sei als Gegner "nicht unsere Kategorie" gewesen, musste auch Trainer Pal Dardai im Sky Interview eingestehen. Der Hertha-Coach ärgerte sich vor allem über die "viel zu einfachen Gegentore". Man müsse jetzt "nach Hause reisen, eine Analyse machen und nächste Woche neu anfangen."
Dardai setzt dabei auf die Stehaufmännchen-Qualitäten der Hertha und erinnert: "Wir haben gegen die Bayern auch hoch verloren [0:5, Anm. d. Red.]. Dann haben wir die Mannschaft wiederaufgebaut und wieder Spiele gewonnen."
Erinnerungen an Zoff nach Klatsche gegen Bayern
Allerdings hatte es nach der Klatsche gegen den Rekordmeister bei den Berlinern heftig geknirscht. Dardai hatte indirekt seinen Rücktritt in den Raum gestellt und dafür einen öffentlichen Rüffel von Sportchef Fredi Bobic kassiert.
Auf eine erneute Trainerdiskussion hat Selke nun keine Lust. Er wolle sein Handy daher für die kommenden Tage erstmal in die Schublade packen. "Wir stehen hinter dem Trainerteam", betonte er: "Wir brauchen jetzt die Ruhe und Erfahrung von Pal und seinem Team. Wir werden das gut aufarbeiten."
Eine ruhige Analyse befürwortet auch Bobic, "aber auch ganz knallhart und zielgerichtet." Man wolle jetzt "nicht gleich in Panik verfallen, sondern in Ruhe und gemeinsam unseren Job machen."
Hamann verwundert über Hertha-Harmonie
Etwas irritiert über die neue Harmonie bei der Hertha zeigte sich Didi Hamann. "Ich glaube, die sind sich dem Ernst der Lage nicht bewusst. Diesen Mist spielen sie seit sechs Wochen", so die knallharte Analyse des Sky Experten. "Lassen wir uns nicht blenden von den sechs Punkten. Das war gegen zwei Aufsteiger, wo sie sich zu Siegen gequält haben."
Am Samstagnachmittag in Leipzig habe "eine Männermannschaft gegen eine Schülermannschaft" gespielt, so Hamann weiter. Er habe sich daher gewundert "wie Laissez-faire man mit diesem Spiel umgegangen ist."
Es bleibt wohl abzuwarten, wie lange die angestrebte Ruhe in Berlin anhalten wird. Denn Bobic machte auch klar: "So einen Auftritt möchte ich nicht mehr sehen."
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