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Historisch schwach! Königliche Krise bei Real Madrid

La Liga: Real Madrid steckt in der Krise

Real Madrid spielt die schwächste Saison seit 13 Jahren.
Image: Real Madrid spielt die schwächste Saison seit 13 Jahren.  © Getty

Real Madrid spielt die schlechteste Saison seit 13 Jahren. Die Königlichen blamieren sich gegen Außenseiter und laufen dem Erzrivalen aus Barcelona nur hinterher. Die Misere hat Gründe.

Die Königlichen sind in Europa und in der Welt das Maß aller Dinge - eigentlich! Die letzten drei Champions-League-Pokale schmücken die Vitrine von Real Madrid. Daneben stehen die Titel der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2017, 2018 und 2019.

In der Liga lesen sich die aktuellen Zahlen allerdings weitaus weniger erfolgreich. Am letzten Spieltag kassierte das ehemalige "Weiße Ballett" erstmals eine Niederlage (0:2) gegen Außenseiter Real Sociedad im heimischen Santiago Bernabeu seit 2004 (1:4).

Zehn Punkte Rückstand auf den FC Barcelona

Nach 18 Spieltagen zieren lediglich 30 Zähler das Konto der Madrilenen - zehn (!) Punkte Rückstand auf Spitzenreiter FC Barcelona. Zuletzt hatte Real zum gleichen Zeitpunkt in der Spielzeit 2006/07 so wenige Punkte auf der Habenseite.

Die magere Ausbeute ist keinesfalls nur eine Momentaufnahme. Auch in der Vorsaison liefen die Galaktischen (32 Punkte) dem ewigen Rivalen aus Barcelona (48 Punkte) nach 18 Partien hinterher. Die Defensive ist 2018/19 alles andere als sattelfest: Mit 23 Gegentoren belegt die Real-Verteidigung in Spanien aktuell nur den geteilten zwölften Platz.

Die Leiden des Gareth Bale
Die Leiden des Gareth Bale

Real Madrid steckt zu Beginn des neuen Jahres erneut in der Krise. Einer, der helfen könnte, wäre Gareth Bale. Doch der Superstar ist verletzt - mal wieder.

Große Verletzungsmisere

Dazu kommen noch die zahlreichen Verletzungen. Nach Angaben der As verletzten sich im vergangenen Halbjahr gleich 30 Real-Stars. Nun erwischte es neben Toni Kroos, der einen Muskelfaserriss zweiten Grades im linken Adduktorenbereich erlitt und wochenlang pausieren muss, auch noch Schlussmann Thibaut Courtois.

Der belgische Nationaltorhüter fällt aufgrund einer Hüftverletzung aus. Wie lange Courtois aussetzen muss, ist noch unklar. Dazu füllt auch Bale immer wieder das Lazarett. Der Flügelstürmer war seit seinem Wechsel zu den Königlichen im Sommer 2013 bereits 18-mal verletzt.

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Abschlussschwache Offensive

Das häufige Fehlen des Walisers ist auch ein Grund für die historisch schwache Offensive. Nur 26-mal gaben die Stars den Fans Grund zum Jubeln. Ein Offensiv-Feuerwerk wird den Anhängern eher in Barcelona geboten: Allein Lionel Messi (16 Tore) und Luis Suarez (12) erzielten zusammen bereits mehr Tore als die gesamte Mannschaft von Real Madrid.

Der Verkauf des fünfmaligen Weltfußballers Cristiano Ronaldo an Juventus Turin macht sich mehr als deutlich negativ bemerkbar. In sieben der vorangegangenen acht Spielzeiten erzielte Real in den ersten 18 Spielen mindestens 45 Tore - diese Zeiten sind vorbei!

Madrid ist nicht mehr die Nummer eins

Einen adäquaten Ersatz für ihre ehemalige Tormaschine haben die Verantwortlichen vor der Saison nicht gefunden. Im Werben um die absoluten Top-Stars, die großen Namen des Weltfußballs, muss sich der 33-malige spanische Meister seit längerem mit anderen finanzstarken Klubs duellieren.

Der Glamourfaktor von Real Madrid, das Selbstverständnis, der größte Klub der Welt zu sein, überzeugte die meisten Superstars, ein Angebot der Königlichen als das Nonplusultra des Vereinsfußballs anzusehen. Die goldenen Zeiten scheinen aber auch hier beendet zu sein.

Madrid verpflichtet Brahim Diaz
Madrid verpflichtet Brahim Diaz

Real Madrid verstärkt sich in der Winterpause und gibt die Verpflichtung von Brahim Diaz bekannt. Das spanische Supertalent kommt von Manchester City.

Real-Konkurrenz kommt von der Insel

Die englischen Klubs wedeln seit Jahren mit den ganz großen Geldscheinen. Die Scheichs von Paris St. Germain haben sich mit Neymar (222 Millionen Euro) den teuersten Spieler aller Zeiten gegönnt. Und Real?

Einst präsentierten die Klub-Bosse in jedem Jahr zwei, drei neue internationale Superstars. Richtig tief in die Tasche griff Madrid aber zuletzt bei James Rodriguez (75 Millionen Euro, 2014) und Gareth Bale (101 Millionen Euro, 2013).

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Wenn es um die Fußballer geht, die das Jahr 2018 geprägt haben, darf ein Name nicht fehlen: Luka Modric. Erneut Champions-League-Sieger mit Real Madrid und sensationell Vizeweltmeister mit seinem Heimatland Kroatien.

Neue Transferpolitik in Madrid

Musste oder wollte Real Madrid die Transferpolitik überdenken? Zumindest erweckt es den Eindruck, dass mehr Ausschau nach jungen, talentierten Spielern mit Entwicklungsperspektive gehalten wird, als gestandene Top-Stars zu verpflichten.

Mit Vinicius Junior (18 Jahre, 61 Millionen Euro), Brahim Diaz (19 Jahre, 17,3 Millionen Euro) oder Rodrygo (17, 45 Millionen Euro) wurden zuletzt eher hoffnungsvolle Talente nach Madrid gelotst.

Der Deadline Day live auf Sky - im TV und Stream
Der Deadline Day live auf Sky - im TV und Stream

Bis zum 31. Januar können sich Europas Top-Teams mit Spielern verstärken - dann schließt das Transferfester. Sky berichtet wie immer vom großen Transfer-Finale! Alle Infos.

Real-Fans warten auf 34. Meistertitel

Ob die jungen Wilden in der nahen Zukunft wieder für eine glorreiche, königliche und erfolgreiche Zeit sorgen können, bleibt abzuwarten. In dieser Spielzeit sieht es zumindest alles andere als nach dem 34. Meistertitel der Vereinsgeschichte aus.

Mehr zum Autor Peter Bielefeldt

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