Nach der Ausbootung von Boateng, Hummels und Müller sind im DFB-Team neue Kräfte gefragt. Am Freitag um 13:00 Uhr gibt Löw seinen Länderspiel-Kader bekannt: Wir schauen auf die Kandidaten.
Welche Neulinge und Rückkehrer könnte Bundestrainer Joachim Löw für die Spiele gegen Serbien in Wolfsburg (20. März) und in Amsterdam gegen die Niederlande (24. März/EM-Qualifikation) nominieren? Wir machen vor der Kader-Bekanntgabe (ab 13:00 Uhr live auf Sky Sport News HD und hier im Live-Stream auf skysport.de) neun Vorschläge.
MARIO GÖTZE
16 Monate ist es her, dass Götze im DFB-Trikot auflief. Anders als beim geschassten Bayern-Trio hat Löw seinem WM-Helden von Rio die Tür stets offen gehalten, sollte dieser in längeren Phasen wieder regelmäßig spielen. Dieses Kriterium erfüllt Götze, er spielt nicht nur häufig, sondern auch gut. An sechs Rückrundentoren ist Götze beteiligt, zwischenzeitlich überzeugte er auch in der Sturmspitze. Aber reicht das für die starke Konkurrenz im Angriff?
KEVIN VOLLAND
Alles spricht bei Bayer Leverkusen vom Zauber-Duo Kai Havertz/Julian Brandt, doch auch Volland prägt den steilen Aufstieg des Werksklubs entscheidend mit. Für einen Stoßstürmer ist er zwar relativ klein, dennoch körperlich robust. Seiner Gefährlichkeit schadet das nicht, auch technisch weiß Volland zu überzeugen. Forderungen auf sein erstes Länderspiel seit November 2016 stellt er nicht. Auch das dürfte Löw gefallen.
MAXIMILIAN ARNOLD
Hat tatsächlich ein A-Länderspiel, auch wenn dies häufig vergessen wird. Im Mai 2014 spielte er 13 Minuten beim 0:0 gegen Polen, ohne Chance, einen tieferen Eindruck zu hinterlassen. Die kam auch bisher nicht wieder, was unter anderem auch daran lag, dass der VfL Wolfsburg nicht mehr gut spielte. Das hat sich geändert. Und prompt rückt Arnold wieder in den Fokus.
DANNY DA COSTA
Danny da Costa hat sämtliche Juniorenteams durchlaufen, danach war aber Schluss. Überregional bekannt wurde er, nachdem er in einem Spiel rassistisch beleidigt worden war. "Vor nicht mal zwei Wochen stand ich für Deutschland auf dem Platz und habe die Hymne gesungen, jetzt kann ich mich da hinstellen und werde beschimpft", sagte er nach dem skandalösen Vorfall 2013. Das mit der Hymne würde er gerne wiederholen.
MAXIMILIAN EGGESTEIN
Eggestein, der sich "Maxi" oder "Eggo" rufen lässt, ist in dieser Spielzeit Eggo 299,4 km gelaufen. Nur ein gewisser Joshua Kimmich hat noch 1000 m mehr auf der Uhr. Jetzt soll sogar der BVB ein konkretes Angebot für den Bremer vorgelegt haben. Als Stammspieler, der alle 25 Saisonspiele von Beginn an bestritten hat, als Supertalent - und ausgestattet mit einem Vertrag, der nur noch ein Jahr läuft, wäre ihm sowohl Dortmund als auch das DFB-Team zuzutrauen.
ARNE MAIER
Der 20-Jährige ist definitiv eins der größten deutschen Fußball-Talente - sein Weg ging steil nach oben. Bereits mit 13 Jahren hatten angeblich der FC Bayern, Ajax Amsterdam und Manchester United Interesse, doch Maier blieb in Berlin und reifte zum Spielaufzieher im defensiven Mittelfeld. Die Konsequenz: Sieben Jahre später stehen die Topklubs wieder Schlange. Und wahrscheinlich ruft bald der Bundestrainer.
DAVIE SELKE
Ein Lauerer an der Abseitsgrenze. Durchaus kantig, schnell, ordentlich im Kopfballspiel, technisch beschlagen. Kurz: komplett und weniger festgelegt als Leipzigs Timo Werner. Einzig seine Torbilanz ist ausbaufähig: In dieser Saison war Selke in seinen 22 Liga-Spielen dreimal so oft Vorlagengeber (9) wie Vollstrecker (3). Nach dem Kollaps eines Lungenflügels legte der Herthaner seine Ambitionen im DFB-Team nur vorübergehend auf Eis. Nach einer OP steht er wieder in den Startlöchern.
NIKLAS STARK
Die Werbetrommel läuft. "Er bringt für einen Nationalspieler alles mit", sagt Hertha-Trainer Pal Dardai über seinen Schützling Niklas Stark. Humor hat er auch: "Drei Punkte, zwei Tore", schrieb Stark nach dem 2:1 gegen den FSV Mainz 05 bei Instagram. Eines war ein Eigentor, sehenswert per Flugkopfball. Geschenkt. Bayern, Dortmund oder Gladbach werden sich davon wohl kaum abschrecken lassen. Der Bundestrainer schaute sich Stark am Samstag in Freiburg noch einmal persönlich an.
PHILIPP MAX
FCA-Linksverteidiger Philipp Max spielt seit Monaten überragend auf und glänzt immer wieder als Vorbereiter (7 Vorlagen, 2 Tore) - auf eine Einladung von Bundestrainer Löw wartet er bislang vergeblich. Der Grund: Nico Schulz. Der Hoffenheimer bekam zuletzt immer wieder den Vorzug. Eine Entscheidung, die schon 2018 viel diskutiert wurde. Könnte es dieses Mal für eine Nominierung reichen?