Für Bundestrainer Joachim Löw und die deutsche Nationalmannschaft hat am Mittwoch die Vorbereitung auf die WM in Russland begonnen. Im Trainingslager in Eppan an der Südtiroler Weinstraße soll der Grundstein für eine erfolgreiche Titelverteidigung gelegt werden.
Einer, der nicht dabei ist, ist Mario Götze. Der WM-Held von 2014 zählt nicht zum vorläufigen deutschen WM-Aufgebot. Löw hatte ihn in der vergangenen Woche nicht nominiert. Eine Entscheidung, die dem Bundestrainer nicht leicht gefallen ist - zum Dortmunder pflegt der 58-Jährige ein besonderes Verhältnis.
Löw: "Gespräch mit ihm ist mir schwer gefallen"
"Ich habe seine bisherige Karriere intensiv begleitet und verfolgt. Mit allen Höhen und Tiefen. Wir haben über viele Situationen intensiv gesprochen, zum Beispiel auch vor seiner Rückkehr nach Dortmund. Deshalb ist mir das Gespräch mit ihm jetzt auch so schwer gefallen - klar", gibt Löw in einem Interview mit der Bild einen Einblick in sein Seelenleben.
Und weiter: "Er hat ja in seinen jungen Jahren schon so viel für Deutschland geleistet, hat das entscheidende Tor im WM-Finale von Rio geschossen. Ein technisch so starker Treffer - eigentlich das Tor des Jahrhunderts! Damit ist er in der Wahrnehmung von allen auch immer etwas Besonderes. Wir alle haben ihm sehr viel zu verdanken."
Telefonate dauern nicht sehr lange
Zudem gab der Bundestrainer einen Einblick, wie solche unangenehmen Gespräche mit den Spielern ablaufen.
Löw: "Sie dauern in der Regel nicht sehr lange und sind eher sachlich. Die Spieler wollen wissen: Bin ich dabei oder nicht? Und sie wollen natürlich eine Begründung hören. Über alles andere in solch einem Moment zu sprechen, würde gar keinen Sinn ergeben. Das will der Spieler in diesem Augenblick auch gar nicht. Sie wissen in diesem Gespräch ja, dass die Entscheidung endgültig ist und sie mich nicht noch einmal umstimmen können."