Die Show kann beginnen: Mit der Verpflichtung von Cristiano Ronaldo will Juventus Turin zurück an die Spitze des europäischen Fußballs. Doch wie sind die anderen Top-Klubs aufgestellt? Sky Sport gibt einen Überblick.
Der Auftrag an Cristiano Ronaldo ist klar definiert: "Bring uns die Champions League", riefen die Juve-Anhänger ihrem neuen Liebling zu. Der Weltfußballer soll der Alten Dame wieder internationalen Glanz verleihen. Nach zuletzt sieben Meistertiteln in Serie ist die Sehnsucht nach dem ersten Triumph in der Königsklasse seit 1996 riesig.
Dafür nehmen die Verantwortlichen jede Menge Geld in die Hand. Neben Ronaldo (112 Millionen Euro) kamen auch noch dessen Landsmann Joao Cancelo (40,4 Millionen Euro), Torhüter Mattia Perin (zwölf Millionen Euro) sowie Douglas Costa, der für 40 Millionen Euro vom FC Bayern München fest verpflichtet wurde. Dazu verstärkt Emre Can (ablösefrei vom FC Liverpool) das zentrale Mittelfeld.
Insgesamt investierten die Bianconeri in dieser Transferperiode bereits knapp 222 Millionen Euro in neue Spieler - kein Verein gab bislang mehr aus. Und wie reagiert die Konkurrenz im Kampf um Europas Krone? Sky Sport gibt einen Überblick.
REAL MADRID
Kein Zinedine Zidane, kein Cristiano Ronaldo - nach vier Champions-League-Siegen in den vergangenen fünf Jahren stehen die Königlichen vor einem Umbruch. Das spiegelt sich auch bei den Transfers wider. Mit dem 18-jährigen Vinicius (45 Millionen Euro) und dem 22-jährigen Alvaro Odriozola (30 Millionen Euro) wurden bislang zwei Spieler für die Zukunft verpflichtet.
Dennoch hat Real natürlich auch in dieser Saison den Anspruch, möglichst alle Titel zu gewinnen. Der Druck auf den neuen Trainer Julen Lopetegui dürfte daher keineswegs geringer werden. Vor allem in der Liga wollen sich die Hauptstädter deutlich besser präsentieren als im Vorjahr. Dafür werden noch weitere Stars kommen - gehandelt werden aktuell Eden Hazard und Torhüter Thibaut Courtois (beide vom FC Chelsea).
FC BARCELONA
Drei Meisterschaften in den vergangenen vier Jahren - die Katalanen dominieren die spanische Liga. Doch es gibt einen großen Makel: Während der Erzrivale Real Madrid drei Mal in Folge die Champions League gewann, schieden die Katalanen zuletzt immer im Viertelfinale aus.
Mit dem Franzosen Clement Lenglet (35,9 Millionen Euro) und dem Brasilianer Arthur (31 Millionen Euro) kamen bislang aber nur zwei Talente für die Abwehr und das Mittelfeld. Vor allem dort herrscht nach der Rückkehr von Paulinho nach China und dem Wechsel von Andres Iniesta nach Japan noch Bedarf. Wunschkandidat ist Medienberichten zufolge Willian vom FC Chelsea.
FC BAYERN MÜNCHEN
Während die europäische Konkurrenz aus Turin mächtig aufrüstet, agiert der deutsche Rekordmeister sehr defensiv auf dem Transfermarkt: Der neue Trainer Niko Kovac wird größtenteils mit den Spielern aus dem Vorjahr zusammenarbeiten. Top-Torjäger Robert Lewandowski bleibt, Jerome Boateng - Stand jetzt - wohl auch.
Die Neuzugänge Leon Goretzka (ablösefrei) und Serge Gnabry (war ausgeliehen) verstärken den Kader in der Breite. Gehandelt werden zudem Ante Rebic (Eintracht Frankfurt) und Benjamin Pavard (VfB Stuttgart). Ob das jedoch ausreicht, um erstmals seit 2013 wieder den Henkelpott nach München zu holen, ist fraglich.
PARIS ST. GERMAIN
Thomas Tuchel soll das schaffen, was bislang noch keinem Trainer gelungen ist: Der 44-Jährige soll PSG zum Gewinn der Champions League führen. Dafür muss er aus einer Ansammlung gekaufter Top-Stars eine funktionierende Mannschaft formen und Spieler wie Neymar müssen ihr Ego zurückstellen.
Aufgrund des Financial Fair Play kann der französische Meister nur eingeschränkt auf dem Transfermarkt agieren. Zumal in diesem Jahr auch die Kaufpflicht über 135 Millionen Euro für Kylian Mbappe greift. Ein großer Star wurde dennoch bereits vorgestellt: Italiens Torhüter-Ikone Gianluigi Buffon wird fortan zwischen den Pfosten stehen.
MANCHESTER CITY
In der Premier League war das Team von Trainer Pep Guardiola in der vergangenen Saison das Maß aller Dinge, doch in der Königsklasse war spätestens im Halbfinale immer Endstation. Das soll sich in dieser Spielzeit ändern.
Der Meister-Kader wurde zusammengehalten und die ohnehin schon hochkarätig besetzte Offensive mit Riyad Mahrez noch einmal verstärkt. Der Außenbahnspieler kommt für 68 Millionen Euro von Leicester City und dürfte nicht der letzte Neuzugang gewesen sein.
MANCHESTER UNITED
Unter Jose Mourinho gaben die Red Devils in den vergangenen beiden Jahren knapp 350 Millionen Euro für neue Spieler aus. In diesem Sommer sind es erst 81 Millionen Euro. Der brasilianische Nationalspieler Fred (59 Millionen Euro) und das portugiesische Abwehrtalent Diogo Dalot (22 Millionen Euro) sollen dazu beitragen, endlich wieder die großen Trophäen ins Old Trafford zu holen.
Schließlich liegt die letzte Meisterschaft fünf Jahre und der letzte Champions-League-Triumph bereits zehn Jahre zurück.
FC LIVERPOOL
Um in der Premier League und in allen Pokalwettbewerben konkurrenzfähig zu sein, stellt sich der Vorjahresfinalist der Champions League breiter auf. Der ablösefreie Abgang von Emre Can zu Juventus wurde mit den Neuzugängen Naby Keita (60 Millionen Euro) und Fabinho (50 Millionen Euro) mehr als kompensiert.
Dazu waren die Reds auch auf dem Schnäppchenmarkt erfolgreich. Dank einer Ausstiegsklausel von 14,7 Millionen Euro sicherten sie sich die Dienste von Xherdan Shaqiri. Damit hat Trainer Jürgen Klopp auch im Angriff eine hochwertige Alternative mehr zur Verfügung.