Zum Inhalte wechseln

Krise auf Schalke wird nach dem zehnten sieglosen Spiel immer größer

S04 im freien Fall! Wagner manövriert sich selbst in die Schusslinie

Der FC Schalke 04 befindet sich nach dem zehnten sieglosen Bundesliga-Spiel in Folge im freien Fall. Trainer David Wagner gibt mit einer Mauertaktik und den anschließenden Erklärungen Rätsel auf.

Nach der 1:2-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf hat Schalke die Rote Laterne übernommen. Die Knappen sind das schlechteste Team der Rückrunde, die Bilanz ist mit sieben Punkten bei einem Torverhältnis von 5:24-Toren alarmierend. Der Abstand auf einen Europapokal-Platz beträgt bereits fünf Zähler. Wie konnte es zu diesem beispiellosen Absturz kommen?

Natürlich darf nicht außer Acht gelassen werden, dass den Knappen verletzungsbedingt zeitweise wichtige Schlüsselspieler wie Omar Mascarell, Benjamin Stambouli, Amine Harit oder Suat Serdar weggebrochen sind. Doch dieser Umstand allein reicht nicht als Erklärung. Die Gründe für den Negativlauf sind vielschichtig.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Sky Reporter Dirk große Schlarmann schätzt die Situation auf Schalke ein. (Länge: 1:00 Minute)

Fehlende Selbsteinschätzung

Schalke hat vor allem ein mentales Problem. Dass das Selbstvertrauen derzeit nicht großartig ausgeprägt sein kann, liegt auf der Hand, doch viele der Auftritte in diesem Jahr waren blutleer und ideenlos. Zuletzt waren sogar die Hingabe und der unbedingte Wille, den freien Fall zu stoppen, kaum noch zu erkennen. "Der ein oder andere Spieler schätzt sich selbst etwas zu hoch ein und kommt mit der Situation nicht klar", bewertet Sky Reporter Dirk große Schlarmann die Situation.

Dazu werden die qualitativen Schwächen des Kaders immer deutlicher. Ob mit Guido Burgstaller, Michael Gregoritsch, Benito Raman oder Rabbi Matondo - vorne mangelt es schlicht an Torgefahr. In der Defensive führen Konzentrationsschwächen zu einem eklatanten individuellen Fehler nach dem anderen.

Schneider gibt Wagner Jobgarantie

Trainer David Wagner ist ebenfalls nicht frei von Schuld. In der Hinrunde noch für seine Metamorphose gefeiert, aus einem Beinahe-Absteiger einen Europapokal-Anwärter geformt zu haben, wachsen nun die Zweifel an seiner Person. Vor allem in Gelsenkirchen ein altbekannter Reflex, doch der 48-Jährige hat sich durch seine fragwürdige Taktik in Düsseldorf und den anschließenden Erklärungen selbst in die Schusslinie manövriert.

Zwischenzeitlich weniger als 25 Prozent Ballbesitz bei einem Abstiegskandidaten kann und darf nicht der Anspruch des FC Schalke 04 sein. Wagner aber rechtfertigte seinen Matchplan. "Wir sind im Moment zu nichts anderem in der Lage", stellte er fest und wirkte dabei ratlos. Noch genießt er aber die volle Rückendeckung der Vereinsführung.

Mehr dazu

"Man sollte jede Krise nutzen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen", sagte Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider exklusiv am Sky Mikrofon und kündigte an: "Wir werden gemeinsam mit David Wagner zur neuen Saison den roten Faden wieder aufnehmen und da weitermachen, wo wir im Januar, Februar unterbrochen wurden."

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider äußert sich bei Sky exklusiv zur aktuellen Krise. (Länge: 6:22 Minuten)

Schalke ist nur noch Mittelmaß

Noch gilt es aber, die aktuelle Spielzeit so gut wie möglich zu Ende zu bringen. Am Samstag ist mit Werder Bremen (15:30 Uhr live und exklusiv auf Sky) der nächste Abstiegskandidat zu Gast und dann ist auch Wagner gefordert, vielleicht mit einer mutigeren Aufstellung ein Zeichen zu setzen.

"Er muss jetzt zeigen, dass es Konsequenzen gibt für Spieler, die zwar bemüht sind, aber zu schlampig mit der Situation umgehen und Schalke nicht weiterhelfen", meint große Schlarmann. Alternativen wären mit Ahmed Kutucu, Nassim Boujellab oder Juan Miranda vorhanden.

Fakt ist: Bei einem weiteren sieglosen Spiel droht den Knappen endgültig ein weiteres Jahr ohne Europapokal. Es wäre das dritte Mal in den vergangenen vier Jahren. Schalke ist im Mittelmaß angekommen.

Mehr zum Autor Robin Schmidt

Weiterempfehlen: