Zwei Vereine, ein Ziel und das selbe Problem. RB Leipzig und Bayer Leverkusen wollen in der Bundesliga wieder unter die Top vier. Einziges Manko: Es läuft einfach nicht rund. Sky nennt die Gründe.
Kurz vor dem Saisonstart in Liga und Pokal kämpfen die Champions-League-Anwärter mit einigen Schwierigkeiten. Die schwachen Testspiel-Ergebnisse sowie das ein oder andere Problem in der Vorbereitung sprechen hier für sich.
Bayer muss wieder zueinanderfinden
Ein Sieg, zwei Unentschieden und fünf Niederlagen - das ist die enttäuschende Bilanz der Leverkusener in der Vorbereitung. Zwar sprechen Testspiele nie die ganze Wahrheit, doch bei der Truppe um Trainer Peter Bosz stimmt so einiges noch nicht.
Gerade die Automatismen beim schnellen Umschalten scheinen bisher nicht vollständig verinnerlicht zu sein. Das hat auch damit zu tun, dass diverse Spieler - vor allem einige Stammkräfte - erst später in der Vorbereitung zur Mannschaft gestoßen sind.
Verletzungen und Nationalmannschaft
Gerade in der Defensive fehlt es noch an der nötigen Stabilität. Das liegt an diversen Ausfällen: Leistungsträger wie Sven Bender, Julian Baumgartlinger und Mitchell Weiser konnten verletzungsbedingt nicht alle Einheiten absolvieren.
Dazu gesellen sich Neuzugang Daley Sinkgraven (Trainingsrückstand nach Kreuzbandriss) und Innenverteidiger Jonathan Tah, der nach der U21-EM verlängerten Urlaub zugesprochen bekam. Charles Aranguiz und Flügelflitzer Leon Bailey weilten ebenfalls lange bei ihren Nationalmannschaften.
Prognose
Trotz der holprigen Vorbereitung sollte man die Leverkusener keinesfalls abschreiben. In der nahen Vergangenheit hatte die Werkself öfter mit einem schwachen Vorlauf zu kämpfen. Wenn Bayer Leverkusen wieder zueinander findet und alle Spieler zur Verfügung stehen, muss Platz vier das Minimalziel sein. Viel Zeit bleibt der Werkself aber nicht mehr, denn bereits am Samstagnachmittag trifft man im DFB-Pokal auf Ex-Bundesligist Alemannia Aachen (Sa. ab 15:15 live und exklusiv auf Sky Sport 5 HD und in der Konferenz). Dann könnte man den ersten Titel der Saison schon verspielen.
Leipzig: Bei Werner muss der Knoten platzen
Bleibt er, geht er oder wie genau geht es mit Timo Werner weiter? Es gibt viele Fragen rund um den Nationalstürmer. Nicht nur abseits des Platzes steht der 23-Jährige im Fokus. Auf dem Spielfeld läuft es absolut nicht rund. Der Leipziger ist noch ohne Treffer in der Vorbereitung.
Doch nicht nur beim Nationalspieler ist der Wurm drin. Gerade bei Standards zeigten sich die Sachsen in den Testspielen anfällig. Das spiegelte sich in den Ergebnissen wieder. Zwei Siegen stehen drei Niederlagen gegenüber.
Für noch größeres Kopfzerbrechen sorgt jedoch die Systemumstellung unter dem neue Trainer. Julian Nagelsmann spielt gerne im 3-5-2 System, während die Leipziger bis dato meist im 4-4-2 agierten. Hier müssen sich die RB-Profis noch an die neuen Anforderungen gewöhnen. Dies benötigt in der Regel Zeit, gerade wenn man jahrelang auf ein System fixiert war.
Lautsprecher gesucht
Auffällig war in der Vorbereitung die fast nicht existente Kommunikation auf dem Platz. Es fehlen klassische Führungsspieler, die das Team auch mal wachrütteln, wenn es während des Spiels in die falsche Richtung läuft. Hierbei sind die arrivierten Kräfte (Kampl, Orban, Halstenberg) in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen.
Prognose
Neuer Trainer, neues System. Leipzig braucht einfach noch etwas Zeit. Sobald die Mannschaft die Spielidee von Nagelsmann komplett verinnerlicht, sind die Leipziger wieder einer der Top-Kandidaten für die Königsklasse.