Bricht der FC Bayern München dieses Mal seinen Wiesn-Fluch der vergangenen Saison? Mit dem Sieg gegen Köln ist zumindest ein Anfang gemacht - auch dank eines rekordverdächtigen Robert Lewandowski.
Keine drei Minuten waren in der Allianz Arena gegen den 1. FC Köln gespielt, da traf Tormaschine Robert Lewandowski schon wieder. Beim 4:0-Sieg gegen den Kölner Aufsteiger jubelte der Stürmer über zwei Tore bei seinem Bayern-Jubiläum: Im 250. Pflichtspiel erzielte der Pole die Tore Nummer 201 und 202.
Es scheint, als würde der Pole in der Bundesliga nach Belieben treffen: Bereits im siebten Pflichtspiel in Folge schoss der Stürmer mindestens ein Tor und stellte einen persönlichen Rekord beim FC Bayern auf. Für den BVB gelang ihm dies schon einmal in der Saison 2012/13. Auch ist Lewandowski erst der zweite Bayern-Spieler, der an den ersten fünf Spieltagen immer traf. Dies gelang zuvor nur Carsten Jancker in der Saison 2000/01.
Zudem stellte er mit neun Toren nach fünf Bundesliga-Spielen den Rekord von Peter Meyer (Borussia Mönchengladbach) aus dem Jahr 1967/68 ein. Als dem FC Bayern in der 62. Minute beim Stand von 2:0 ein Elfmeter zugesprochen wurde, hätte er den Rekord von Meyer gar übertreffen können.
Lewandowski gibt Elfer an Coutinho weiter
Doch Lewandowski, der Elferschütze Nummer eins des FC Bayern, gab den Ball uneigennützig an Philippe Coutinho weiter. Dieser versenkte den Strafstoß im zweiten Anlauf souverän (der erste Elfmeter musste wiederholt werden).
Auf die Szene angesprochen, spielte der Stürmerstar die Geste aber herunter. "Das war eine spontane Aktion. Für Philippe war es wichtig, das erste Tor zu schießen, auch hier in der Allianz Arena, für die Zukunft und sein Selbstbewusstsein - das freut mich sehr. Er ist ein großer Spieler," sagte Lewandowski am Sky Mikro.
Ungewohnte Töne von dem 31-Jährigen, der für seinen Torhunger bekannt ist und sich von einem Rekord zum nächsten schießt. Auch Trainer Kovac fand anerkennende Worte auf der Pressekonferenz: "Ich fand es sehr lobenswert von ihm." Zuvor lobte er den Polen schon im Interview mit Sky: "Das spricht auch für Lewy. Viele werfen ihm Egoismus vor, so ist er nicht."
Teamleistung kommt vor Einzelleistung
Mit dem Wiesn-Anstich steht scheinbar auch der Teamgedanken noch stärker an erster Stelle. "Wir müssen als Mannschaft nach vorne schauen und versuchen, den Mitspielern zu helfen," so Lewandowski. Auch Coutinho betonte: "Das Team ist wichtiger als mein Tor. Wir haben das Spiel gewonnen, es war ein gutes Spiel. Darüber sind wir glücklich."
Nach der Tor-Premiere kann für Superstar Coutinho nun auch der Besuch beim Oktoberfest kommen. Gute Stimmung scheint nicht nur dank der Lewandowski-Geste garantiert.