Marco Rose von Red Bull Salzburg gilt als heißer Trainerkandidat in der Bundesliga. Im exklusiven Interview mit Sky Sport spricht der Coach über seinen Verein, die Zukunft und Jürgen Klopp.
Durch seine Erfolge mit Salzburg machte Rose vor allem Bundesliga-Klubs auf sich aufmerksam. Der 42-Jährige gilt bei Schalke 04, VfL Wolfsburg und bei 1899 Hoffenheim als heißer Anwärter auf den Trainerposten.
Rose in der Bundesliga heiß begehrt
"Ich glaube, dass man das nicht so oft in seiner Karriere hat, dass man viele Anfragen hat und dann auch viele Möglichkeiten", sagt Rose in der Sendung "Talk & Tore" auf Sky Sport Austria. Trotz der Begehrlichkeiten fühlt sich der Trainer in Salzburg wohl: "Ich weiß, was ich dem Verein verdanken zu habe. Und trotzdem geht es dann irgendwann um meine persönliche Situation. Um Ziele. Um neue Herausforderungen. In dem Fall ist noch keine Entscheidung getroffen."
Für Rose sei klar, "dass ich mir meine Gedanken um meine Zukunft mache. Und dass ich irgendwann eine Entscheidung treffen werde."
Vor allem sein Ex-Coach Jürgen Klopp verfolgt die Laufbahn seines einstigen Schützlings: "Marco ist ein guter Freund und ehemaliger Spieler", erzählt Liverpools Teammanager im exklusiven Interview mit Sky Sport. "Ich kann gar nicht sagen, wie sehr es mich freut, was er und Sandro (Schwarz, Anm. d. Red.) für eine Karriere hinlegen."
Klopp: Rose momentan der gehypteste Trainer
Außerdem plaudert der Reds-Trainer aus dem Nähkästchen: 2004 feierten Klopp und Rose den Aufstieg von Mainz 05 in die Bundesliga. Beide waren "rabenschwarz betrunken und ich sagte zu Schwarz und Rose: 'Ihr beide werdet später Trainer'. Und sie sind richtig gute Trainer geworden. Marco kann jeden Job haben und auch jeden Job machen. Er ist im Moment der Gehypteste von allen. Alle fragen mich nach ihm", betont der Liverpool-Coach.
Und was sagt Rose selbst dazu? "Wir konnten schon beides. Wir konnten gut feiern und gut arbeiten. Und Klopp hat das damals tatsächlich gesagt, weil er auch ein Typ ist, der manche Dinge fühlt und spürt. Wenn man sowas von 'Kloppo' hört, freut einen das natürlich sehr."
Auch Sky Experte Lothar Matthäus lobt Roses Arbeit in den höchsten Tönen. Der Weltmeister von 1990 sieht Rose als Favoriten für die Trainer-Frage bei Schalke 04: "Meiner Vorstellung kommt Marco Rose sehr entgegen. Ich verfolge ihn in Salzburg und er macht tolle Arbeit dort. Auch gegen Neapel - sie sind ja leider ausgeschieden, aber haben noch einmal ein Zeichen gesetzt", so Matthäus bei "Wontorra - der o2 Fußball-Talk".
Für Salzburg war gegen Carlo Ancelotti und Napoli im Achtelfinale Endstation in der Europa League. Zwar gewann das Team um Trainer Rose mit 3:1 im Rückspiel, das reichte den Österreichern aber nach dem 0:3 aus dem Hinspiel nicht.
Matthäus: Rose hat Angebote aus der Bundesliga
Vor allem die Spielphilosophie von Rose hat es Matthäus angetan. "Wie er spielen lässt, ist das, was ich gerne sehen würde. Deswegen würde ich ihn (als Trainer auf Schalke, Anm. d. Red.) präferieren. Ich weiß, dass Marco Rose drei, vier Angebote aus der Bundesliga hat - er wird bei vielen Vereinen gehandelt. Ob dann Schalke den Zuschlag bekommt, steht in den Sternen. Aber ich bin sicher, dass wir ihn nächstes Jahr auf jeden Fall in der Bundesliga sehen werden."
Rose fühlt sich geschmeichelt: "Ich freue mich, wenn ein Weltfußballer so positiv über uns redet und den Fußball, den wir spielen. Das ist das Wichtigste für mich neben den reinen Ergebnissen, wenn das anerkannt wird."
Rose: Weiß, was ich hier in Salzburg habe
Können Schalke und Wolfsburg genug bieten, damit Rose Salzburg verlässt? "Ich glaube, dass man das nicht vergleichen sollte und nicht vergleichen kann. Erstens kenne ich die Vereine im Detail nicht, ich weiß aber, was ich hier in Salzburg habe. Ich bin jetzt sechs Jahre hier, ich durfte miterleben, wie die Akademie gebaut wurde, wie die Spielidee implementiert wurde, wie sie umgesetzt wurde. Dann bin ich zu den Profis hoch", erzählt Rose und schwärmt von der Euphorie in der Stadt: "Ich habe das Gefühl, dass viele Leute sehr stolz auf den Verein sind."
"Alles was da entstanden ist in den letzten Jahren, ist auf einem richtig guten Weg. Und das sind die Dinge, die ich sehe, die ich kenne, die ich erlebe. Alles andere wird man sehen, alles andere höre ich mir an. Am Ende liegt es an mir, eine Entscheidung zu treffen."
Doch gibt es eine Deadline, bis wann Sie sich entscheiden möchten, Herr Rose? "Nein, die gibt es nicht", sagt Rose mit einem Grinsen und schüttelt den Kopf. Mit den Salzburgern hat Rose schließlich die Möglichkeit, sich über die Meisterschaft direkt für die Champions League zu qualifizieren. Sofern sich der kommende Champions-League-Sieger auch über die Liga direkt für die nächste Saison in der Königsklasse qualifiziert.