Martin Ödegaard kann sich unter dem neuen Real-Trainer Julen Lopetegui nicht in den Vordergrund spielen. Das einstige Supertalent steckt in einer Sackgasse.
Rückblick: Am 13. Oktober 2014 schreibt Martin Ödegaard beim Spiel zwischen Norwegen und Bulgarien Fußball-Geschichte. Im Alter von 15 Jahren und 300 Tagen avanciert er zum jüngsten Spieler, der jemals in der EM-Qualifikation zum Einsatz kam. Der Startschuss einer Weltkarriere, da waren sich die Experten sicher. Diese ist bis heute allerdings ausgeblieben.
In der Gegenwart steht Ödegaard zwar noch bei Real Madrid unter Vertrag, doch beim Blick auf die Trikotnummern wird deutlich: eine Zukunft bei den Königlichen hat er nicht. Schließlich ist er einer von fünf Spielern, die für die kommende Saison überhaupt noch keine Nummer zugewiesen bekommen haben. Der 19-Jährige steckt in einer Sackgasse.
Probetraining beim FC Bayern
Dabei wurde ihm vor vier Jahren noch eine große Zukunft vorhergesagt. Der Blondschopf wurde mit Superlativen überhäuft, als Europas größtes Talent gefeiert und als "Wunderkind" sowie "Norwegens Messi" tituliert. Mit seinen Dribblings und Pässen spielte er sich in die Notizbücher von Manchester United, Real Madrid und auch des FC Bayern.
An der Säbener Straße absolvierte er unter dem damaligen Trainer Pep Guardiola ein Probetraining. Im Januar 2015 zog es ihn dann aber nicht nach München, sondern nach Madrid. Für 2,8 Millionen Euro sicherte sich Real die Dienste des Supertalents. Da geriet selbst Cristiano Ronaldo ins Schwärmen.
"Eines Tages kann er mein Nachfolger werden. Er hat ein riesiges Potenzial", wurde der Portugiese von der norwegischen VG zitiert. Aktuell macht sich der Champions-League-Sieger Gedanken, wie der beste Torschütze der Vereinsgeschichte ersetzt werden soll. Ödegaard spielt dabei jedoch keine Rolle.
Ödegaard vor erneuter Leihe
In den vergangenen anderthalb Jahren war der Norweger an den SC Heerenveen ausgeliehen. In der niederländischen Eredivisie sammelte er zwar Spielpraxis, doch dieser Schritt reichte nicht aus, um in der spanischen Hauptstadt Fuß zu fassen.
Der neue Real-Trainer Julen Lopetegui setzte den Rechtsaußen in den Vorbereitungsspielen nur sporadisch ein. Beim europäischen Supercup gegen Atletico Madrid (2:4 n.V.) schaffte er es nicht mal in das 29-köpfige Aufgebot, denn Ödegaard steht vor einer erneuten Leihe.
Nur ein Liga-Spiel für Real Madrid
Nach niederländischen Medienberichten gilt Vitesse Arnheim als Favorit. Damit würde er vor 34.000 Zuschauern im GelreDome auflaufen, statt vor 80.000 Fans im Estadio Santiago Bernabeu zu spielen. In den Genuss dieses Gefühls kam er bislang nur ein einziges Mal.
Am 23. Mai 2015 wurde Ödegaard in der 58. Minute für einen gewissen Cristiano Ronaldo eingewechselt. Im August 2018 wäre das ein perfektes Symbolbild. Doch der Startschuss für die Weltkarriere ist immer noch nicht erklungen.
Und es ist fraglicher denn je, ob es jemals dazu kommen wird.