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Matthäus: "Hoeneß' Wort hat in der Trainerfrage mehr Gewicht"

Kolumne von Lothar Matthäus: "So sehe ich das"

Lothar Matthäus nimmt in seiner Kolumne die Trainersuche beim FC Bayern ins Visier. Unser Sky Experte erklärt, warum Hoeneß-Kandidat Julian Nagelsmann gegenüber Rummenigges Favorit Thomas Tuchel die Nase vorn hat.

Der FC Bayern wäre heute nicht einer der besten Klubs der Welt, ohne die Arbeit von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge. Sie haben diesen Verein gemeinsam zu dem gemacht was er heute ist.

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Sie waren sich mit Sicherheit nicht immer einig, haben aber meistens zusammen die besten Lösungen gefunden. Ihre Meinungsverschiedenheiten wurden dabei in den allermeisten Fällen hinter verschlossenen Türen ausgetragen und nach außen wurde dann eine einheitliche Meinung vertreten. Dies ist momentan nicht unbedingt der Fall. Und genau jetzt, in dieser kritischen Phase zwischen Trainerfindung und schlechten Ergebnissen, sollten sie ihr einzigartiges Potenzial dazu nutzen, gemeinsam und mit einer Stimme das Beste für den FC Bayern herauszuholen.

Aktuell ist der FC Bayern kein Team

Auf dem Platz fehlt dem FC Bayern die Balance. Aktuell ist das keine Einheit, kein Team, keine Mannschaft. Wäre dies der Fall, hätten die Münchner niemals gegen Wolfsburg und Berlin eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben oder wären in Paris vorgeführt worden. Wenn auf dem Rasen an einem Strang gezogen werden soll, muss dies von der Chefetage vorgelebt werden. Das Können von Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß ist jetzt gefragter denn je, denn die Wahl des neuen Trainers wird vor allem dieses Mal extrem wichtig sein.

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Und es muss ein Mann werden, der entweder das Bayern-Gen bereits in sich trägt oder in der Lage ist ein solches zu entwickeln. Carlo Ancelotti war mit dem Herzen nicht mehr bei der Sache. Man hatte den Eindruck, dass ihn Punktverluste oder Niederlagen nicht wirklich berühren. Bei Ottmar Hitzfeld oder Jupp Heynckes konnte man förmlich sehen, wie sehr sie unter Misserfolg litten.

Hoeneß hat das bessere Trainer-Händchen

Es waren Hitzfeld und Heynckes, die dem FC Bayern in der jüngeren Vergangenheit dazu verhalfen, die Champions-League zu gewinnen. Zu beiden Trainern hatte Uli Hoeneß das bessere Verhältnis als Rummenigge. Es waren Hoeneß-Männer. Klinsmann und Ancelotti hingegen zählten eher zur Kalle-Fraktion. Und beide haben die hohen Erwartungen nicht erfüllt. Darum glaube ich, dass bei der jetzigen Trainerwahl das Wort von Uli Hoeneß ein kleines bisschen mehr Gewicht hat, als das von Rummenigge.

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Das 2:2 bei Hertha BSC offenbart die aktuellen Probleme beim FC Bayern.

Der ausgezeichnete Draht zwischen Uli Hoeneß und Hoffenheim-Boss Dietmar Hopp dürfte das große Plus in der Causa Nagelsmann sein. Er ist Ulis Topfavorit und wer den Bayern-Präsidenten kennt, der weiß: wenn dieser sich etwas in den Kopf gesetzt hat, wird dieses Ziel mit allen Mitteln verfolgt - und meistens auch erreicht. Wenn Uli sich durchsetzt, wird es Nagelsmann. Dem Vernehmen nach hat Thomas Tuchel bei Karl-Heinz Rummenigge die besseren Karten. Egal wer es am Ende wird, nach Außen sollte Einigkeit vermittelt werden. Beides sind ausgezeichnete Fußball-Lehrer.

Der Abstand zum BVB darf nicht größer werden

Es geht jetzt sowohl um die Zukunft des FC Bayern aber auch um die Gegenwart. Aktuell liegt der BVB fünf Punkte vor den Bayern. Der Vorsprung darf aus Bayern-Sicht nicht weiter heranwachsen, denn sonst wird die Meisterschaft spannender als es den Bayern recht ist. Mit dem BVB ist ohnehin als größtem Konkurrenten um den nationalen Titel zu rechnen. Und ein wochenlanges Hinterherrennen, kann und will sich der FC Bayern nicht erlauben.

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