Am Dienstag trifft der FC Bayern in der Königsklasse auf den FC Liverpool. Dass diese Partie zu etwas Besonderem werden könnte, liegt auch am Austragungsort.
Um kaum ein Fußball-Stadion ranken sich so viele Mythen, wie um die majestätische Anfield Road. Die Arena des FC Liverpool ist nicht für Glamour bekannt - aber für glorreiche Momente, die Sportgeschichte geschrieben haben.
Bayern hoffen aufs erste Tor an der Anfield Road
Das Stadion wurde im September 1884 eröffnet und wurde zunächst vom FC Everton genutzt. Seit 1892 ist es die Spielstätte des damals neu gegründeten FC Liverpool. In der Arena feierte der Traditionsverein neben 18 englischen Meisterschaften auch vier Siege im Europapokal der Pokalsieger sowie einen Champions-League-Titel.
International ist Anfield vor allem für die lauten Fans auf "The Kop", der Ultra-Tribüne, gefürchtet. Deutschen Vereinen gelang seit der Arena-Eröffnung noch kein Pflichtspiel-Sieg auf dem Grün der britischen Kultstätte. Der FC Bayern will am Dienstag (ab 19:00 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport 2 HD) dieser schwarze Serie beenden - jedoch wartet der deutsche Rekordmeister nach drei Duellen in Liverpool noch immer auf den ersten Treffer bei den Reds.
Hamann und Freund nachhaltig beeindruckt
Zwei, die mehrmals in ihrer Karriere an der Anfield Road aufliefen, waren am Sonntag zu Gast bei Sky90. Steffen Freund spielte in seiner Zeit bei den Tottenham Hotspurs mehrmals im Tempel der Reds - und hat diese Erlebnisse auch heute noch deutlich in Erinnerung: "Als Spieler nimmst du in jeder Sekunde die Fans in Anfield wahr."
Sky Experte Didi Hamann kann sogar darüber berichten, wie es sich anfühlt, von den Heimfans angepeitscht zu werden. Schließlich spielte Hamann sieben Jahre für den FC Liverpool. Besonders der Spielertunnel hat es ihm angetan: "Es ist mit Sicherheit schon passiert, dass im Tunnel Spiele verloren wurden. Wenn du diese 54.000 das Lied singen hörst, macht dich das ein Stück größer und gibt dir unheimliches Selbstvertrauen."
Anfield: Mehr als eine Spielstätte
Das Stadion ist vor allem für die Anhänger des LFC mehr, als nur ein Austragungsort für Fußballspiele. Es ist ein Stück englische Geschichte. Als die Führungsetage im Jahr 1994 den Plan für den Bau eines neuen und moderneren Stadions öffentlich machte, waren die Proteste der Fans so enorm, dass die Idee binnen kürzester Zeit verworfen wurde.
Entstanden war der Plan des Vereins auch aufgrund der Tatsache, dass die Anfield Road nur Platz für 54.074 Zuschauer bietet. Ein Kompromiss wurde 2012 geschlossen. Stadt und Verein stimmten immerhin einem Ausbau zu. Auch dieser verursachte einen Aufschrei, der sich vergleichsweise leise äußerte.
Umso lauter dürfte es werden, wenn die Spieler des FC Bayern am Dienstagabend den Rasen betreten.
