Der FC Bayern treibt seine Kaderplanungen weiter voran. Neben den Sommerneuzugängen stehen auch Vertragsverlängerungen mit wichtigen Bausteinen auf der Agenda. Nachdem nun jüngst mit Leon Goretzka langfristig verlängert wurde, sollten nun drei andere Personalien in den Fokus der Bosse rücken.
Nach etwas längeren Verhandlungen folgte die offizielle Bekanntgabe: Leon Goretzka wird auch die kommenden fünf Jahre beim FC Bayern München unter Vertrag stehen. Nach Joshua Kimmich hat der deutsche Rekordmeister damit den zweiten Part der Schaltzentrale im Mittelfeld langfristig an sich gebunden.
Die Vertragslaufzeiten der Bayern-Stars zum Durchklicken
Goretzka, der 2018 ablösefrei vom FC Schalke 04 an die Säbener Straße gewechselt ist und mit dem FC Bayern bereits zahlreiche Erfolge feiern konnte, ist nach der Vertragsunterzeichnung nun gewillt, weiter an diesen anzuknüpfen. "Noch schöner als Titel zu gewinnen, ist es, diese Erfolge zu bestätigen und zu wiederholen. Daran wollen wir in den nächsten Jahren anknüpfen", wird der 26-Jährige auf der Homepage des Vereins zitiert. Er wolle "weiter Geschichte schreiben. Mit diesem Verein, in dieser Ära ist alles möglich."
Damit dieses Vorhaben auch gelingt, gestalten die Bayern-Bosse Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic den Kader möglichst vielversprechend und zukunftsträchtig. Neben punktuellen Verstärkungen durch Neuzugänge - wie beispielsweise Dayot Upamecano und Marcel Sabitzer - setzen die Münchner dabei besonders auf die langfristige Bindung ihrer Leistungsträger.
Somit dürften nach den Verlängerungen von Kimmich und Goretzka in den kommenden Wochen und Monaten drei andere Personalien in ihrer Priorität in Bezug auf eine Vertragsverlängerung steigen.
NIKLAS SÜLE - VERTRAG BIS 2022
Wie im Fall Goretzka läuft auch der Vertrag von Niklas Süle im kommenden Sommer aus. Vor wenigen Wochen noch sprach nicht unbedingt viel für einen Ausbau der Zusammenarbeit zwischen dem Innenverteidiger und dem FC Bayern. Immer wieder kamen Zweifel ob seiner Fitness auf. Nach seinem Kreuzbandriss im Herbst 2019 konnte der deutsche Nationalspieler nicht mehr konstant an seine starken Leistungen von vor der Verletzung anknüpfen.
Doch unter Neu-Coach Julian Nagelsmann, den Süle bereits seit seiner Zeit bei der TSG 1899 Hoffenheim kennt, scheint der 26-Jährige wieder zu alter Stärke und vor allem Konstanz zurückzufinden. Auch Neu-Bundestrainer Hansi Flick setzte in der vergangenen Länderspielperiode verstärkt auf Süle, der innerhalb weniger Wochen somit wettbewerbsübergreifend bereits auf zehn Einsätze kommt - neunmal von Beginn an, sechs Partien über die vollen 90 Minuten.
Zudem ist Süle flexibel einsetzbar. Seine Hauptposition ist zwar die Innenverteidigung, doch der 26-Jährige kam in den vergangenen Wochen auch immer wieder mal auf der Rechtsverteidiger-Position zum Einsatz. Sicherlich auch ein Grund, warum der FC Bayern mit Süle verlängern könnte, ja wenn nicht sogar sollte. Allerdings glaubt Sky Reporter und Transferexperte Marc Behrenbeck an deutlich geräuschvollere Gespräche, als dies zuletzt bei Kimmich und Goretzka der Fall war.
SERGE GNABRY - VERTRAG BIS 2023
Noch etwas mehr Zeit als bei Süle hat der FC Bayern bei Serge Gnabry. Der Flügelflitzer steht noch bis 2023 bei den Münchnern unter Vertrag. Nichtsdestotrotz sollten sich Kahn und Co. auch bei dieser Personalie möglichst zeitnah um Gespräche bemühen, um in Zukunft mögliche Gerüchte und Störgeräusche zu verhindern.
Gnabry zählte bereits unter Nagelsmann-Vorgänger Hansi Flick zu den absoluten Leistungsträgern und lieferte auch beständig gute Leistungen ab. Nicht umsonst gab es für Gnabry im August 2020 nach seiner Performance gegen Olympique Lyon im Halbfinale des Champions-League-Finalturniers ein Sonderlob von Kahn: "Sein Tor kann man guten Gewissens als Weltklasse bezeichnen. Seine Leistungskurve geht von Jahr zu Jahr immer weiter nach oben. Er ist noch lange nicht ganz oben angekommen, bringt aber trotzdem Top-Leistung."
Dies ist auch in der aktuellen Saison der Fall. Gnabry stand bislang in allen Saisonspielen der Münchner auf dem Platz, erzielte zwei Tore und legte drei weitere vor. Auf dem Flügel der Münchner ist er seit Monaten der konstanteste Spieler. Zudem passt er wie Süle perfekt zur Philosophie des FC Bayern, der sich stets um einen großen Block von deutschen Nationalspielern in seinen Reihen bemüht. Mit seinen 26 Jahren ist er genauso alt wie Kimmich, Goretzka und Süle und könnte so bei einer Vertragsverlängerung über Jahre hinweg mit seinen Nationalmannschaftskollegen den Weg und Erfolg des FC Bayern prägen.
ROBERT LEWANDOWSKI - VERTRAG BIS 2023
Weltfußballer 2020, sechsfacher Torschützenkönig in der Bundesliga, Rekordhalter für die meisten Treffer in einer Bundesliga-Saison: alleine mit den persönlichen Auszeichnungen und Erfolgen von Robert Lewandowski ließen sich zahlreiche Vitrinen schmücken.
Lewandowski steht mit seinen Fähigkeiten und Toren als Sturmspitze für den Erfolg des FC Bayern. Es gibt aktuell kaum einen vergleichbaren Angreifer im Welt-Fußball, der einem Verein ein solches Rundumpaket bietet wie der Pole. Und deswegen - obwohl Lewandowski bereits 33 Jahre alt ist und sein Vertrag noch knapp zwei Jahre läuft - sollte sich der FC Bayern um eine Vertragsverlängerung bemühen.
Der Pole wird gefühlt jedes Jahr noch besser, seine Zahlen verbessern sich stetig. Verletzungen sind bei Lewandowski zudem eine Rarität. Vielleicht auch aus diesem Grund erklärte er jüngst, noch mindestens vier Jahre weitermachen zu wollen. Noch ein Grund mehr für den FC Bayern, das Gespräch mit dem Polen zu suchen und ihn von einer weiteren Zukunft in München zu überzeugen - auch wenn mit Erling Haaland im kommenden Sommer vielleicht sein prädestinierter Nachfolger dank einer Ausstiegsklausel zu haben wäre.
Ex-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge erklärt auch bei Bild TV warum: "Man hat mit Lewandowski den besten Mittelstürmer der Welt. Haaland ist der zweitbeste. Ich glaube, dass Bayern Interesse hat, dass Robert über sein Vertragsende 2023 hinaus bleibt. Er ist eine Tor-Maschine! Er hat am Anfang mal mit Real Madrid kokettiert. Aber wir haben ihm immer gesagt: Man kann auch mit Bayern München die Champions League gewinnen."
Auch Neuer und Müller könnten nochmal verlängern
Neben den drei genannten Akteuren könnten im kommenden Jahr auch die beiden Personalien Manuel Neuer und Thomas Müller in den Fokus rücken. Je nachdem wie sich der Bayern-Kader in den anstehenden zwei Jahren entwickelt, scheint es nicht ausgeschlossen, dass auch Neuer - dann 37 Jahre alt - und Müller - dann 34 Jahre alt - nochmal ein bis zwei Jahre dranhängen.
Spätestens im kommenden Sommer, wenn beide Verträge nur noch ein Jahr laufen, wird zu sehen sein, ob die Bayern noch weiter mit dem einen oder anderen planen.
Coman-Abgang im Sommer nicht unwahrscheinlich
In die etwas andere Richtung könnte es im Sommer hingegen bei Kingsley Coman gehen. Der Franzose, dessen Vertrag ebenfalls 2023 ausläuft, wurde bereits im zurückliegenden Transferfenster mit einem Wechsel in Verbindung gebracht.
Zuletzt vermied der verletzungsanfällige Flügelspieler ein Bekenntnis zum FC Bayern. Die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung gestalten sich wohl schwierig - Stichwort: Gehalt. Sollte es zu keiner Einigung kommen, dürfte der FC Bayern im Sommer Interesse daran haben, einen Abnehmer für Coman zu finden, so dass noch Transfereinnahmen generiert werden können.
Es zeigt sich also: Auch nach der Vertragsverlängerung von Leon Goretzka stapeln sich die Kader-Aufgaben bei den Bayern-Bossen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie und ob diese zu bewältigen sind.
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