Der FC Bayern hat sein drittes Gruppenspiel in der Champions League gegen Olympiakos Piräus mit wenig Glanz gewonnen. In einer insgesamt mäßigen Team-Leistung fiel für Sky Experte Didi Hamann vor allem Philippe Coutinho ab.
Beim mühevollen 3:2-Sieg der Bayern in Piräus habe der Brasilianer wie "ein Fremdkörper in der Mannschaft" gewirkt, analysiert Hamann: "Natürlich ist er keiner, der nach hinten Zweikämpfe gewinnt, aber ich kann mich auch nach vorne an keine Situation von ihm erinnern."
Hamann fehlen Akzente von Coutinho
Hamann fehlen die "Wow"-Momente des Ballzauberers, die man sich beim FC Bayern durch seine Verpflichtung versprochen hat: "Wenn du so einen Spieler hast, der aber nach vorne keine Akzente setzt, dann bekommst du irgendwann ein Problem, weil er in der Rückwärtsbewegung nur ein halber Spieler ist."
Sky Experte Rene Adler nimmt Coutinho dagegen ein wenig in Schutz und sieht das Problem der Bayern eher im gesamten Team: "Du kommst als Spieler in eine Mannschaft, die augenscheinlich noch nicht so harmoniert. Coutinho lebt von seiner Spielfreude und ist ein Spieler, der den Unterscheid macht - in einem Top-Team. Und die Bayern sind zur Zeit eben nicht dieses Top-Team in Europa."
Müller drängt von der Ersatzbank
Allzu lange dürfe Coutinhos Eingewöhnungsphase bei den Bayern allerdings nicht mehr dauern, betont Hamann, denn der 27-Jährige ist nur bis Saisonende vom FC Barcelona ausgeliehen. "Er hat vielleicht noch 30 oder 35 Spiele. Er muss also schon irgendwann mal anfangen."
Zumal Thomas Müller mit den Hufen scharrt. Der 30-Jährige, der zuletzt hinter Coutinho meist die zweite Wahl war, stand gegen Piräus zum ersten mal seit sechs Pflichtspielen wieder in der Startelf, bereitet zwei Tore vor und leitete das dritte ein. "Sein Einsatz hat sich ausgezahlt", lobt Hamann.
Sollte sich Coutinho also nicht steigern, so Hamann, "haben wir in zwei oder drei Wochen vielleicht keine Müller-Diskussion mehr, sondern eine Coutinho-Diskussion".