Die Zukunft von Trainer Florian Kohfeldt ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die bei Werder Bremen getroffen werden muss.
Florian Kohfeldt steht eine Grundsatzentscheidung bevor - eine, bei der er nur gewinnen kann. Eine ausgedehnte Werder-Karriere - womöglich bis in die 2030er Jahre? Schaafartig. Rehhagelesk. Oder setzt der kometenhaft in die Spitzenabteilung der deutschen Trainergilde hochgeschossene Bremer Coach auf den Markt, der für ihn mit einiger Wahrscheinlichkeit immer nur noch größer wird?
Werder und Kohfeldt - das kann man sich nicht ausdenken
Natürlich würde Frank Baumann gerne vorzeitig mit einem verlängern, der den Erfolg im Rahmen der Umstände nahezu garantiert, für eine so geschliffene wie sympathische Außendarstellung steht und seine Spieler besser macht.
"Passt ja schon gut", sagt Trainer-Berater-Schwergewicht Marc Kosicke zu Sky. Der Agent regelt die Dinge nicht nur für Kohfeldt, sondern auch für Jürgen Klopp, Julian Nagelsmann oder Ralf Rangnick. Was er meint? Werder und Kohfeldt - das kann man sich nicht ausdenken. Das läuft ab in der Tradition der grün-weißen 14-Jahre-Ikonen Otto Rehhagel und Thomas Schaaf. Der Werder-Weg nach dem sie sich an der Weser so sehr sehnen - mit dem 36-jährigen Ex-Torwart an der Seitenlinie könnte das nächste Kapitel geschrieben werden.
Kosicke ist ein diskreter Mann. Zu viele öffentliche Äußerungen gefährden Vertragsabschlüsse. Sein Hinweis auf die stimmige Konstellation darf als Absichtserklärung gewertet werden. Ja, Kohfeldt will auch.
Kohfeldt - Erfolg macht begehrt
Dem Durchstarter könnte allerdings ein Luxusproblem drohen. Als er im April 2018 seine Unterschrift unter einen Dreijahresvertrag setzte, bugsierte Kohfeldt sich ohne Not in die Handlungsunfähigkeit hinein. "Ich bleibe auf jeden Fall bis 2021 - sofern Werder das auch will."
Werder will - sogar noch mehr. Im Falle einer vorzeitigen Verlängerung dürften Klub-Verantwortliche und Fans auf ein ebenso felsenfestes Bekenntnis hoffen wie beim letzten Mal. Allerdings rannten interessierte und interessante Arbeitgeber Kohfeldt-Berater Kosicke schon nach der ersten Werder-Saison seines Klienten die Bude ein.
Kein zähes Rumgeeiere zu erwarten
Die Menge der attraktiven Angebote ist in der Zwischenzeit ganz sicher nicht geringer geworden. Lebenslang grün-weiß? Oder irgendwann in wohl nicht allzu ferner Zukunft eine Option werden für Dortmund, Bayern oder internationale Fixsterne? Kohfeldt wird sich das im Urlaub gut überlegt haben.
Am Freitag startet Werder in die Saisonvorbereitung - möglicherweise gleich mit klaren Kohfeldt-Ansagen. Zähes Rumgeeiere mag keiner der Beteiligten. Weder Baumann, noch Kohfeldt, noch Kosicke.