Fußball-Herz, was willst du mehr! Der Meisterkampf zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund wird erst am 34. und letzten Spieltag entschieden. Feststeht: Die Fans dürfen sich auf ein nervenaufreibendes Saisonfinale freuen.
Sein Ziel hat Borussia Dortmund auch ohne die Schale bereits erreicht. "Wir sind sehr froh, dass wir der Bundesliga mal wieder ein Finale am letzten Spieltag bescheren können", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im Anschluss an den 3:2-Zittersieg gegen Fortuna Düsseldorf.
Der "Mai der Entscheidungen" live bei Sky - die Original Sky Konferenz des 34. Spieltags am Samstag, 18. Mai 2019, live auf Sky Sport Bundesliga 1 HD.
Darauf seien die Westfalen "ein bisschen stolz", immerhin musste Fußball-Deutschland auf einen solchen Showdown zehn Jahre lang warten. Und da der BVB nun keinen Druck mehr habe, eröffnete Watzke auch umgehend die Psychospielchen. "Wir haben jetzt eine Situation, dass die Bayern alles verlieren und wir alles gewinnen können. Der Druck wandert weiter nach Süden."
STIMMT AB!
Feiert Bayern eine Meister-Premiere?
Der Konter aus München ließ nicht lange auf sich warten: "Sie können nur die Meisterschaft gewinnen. Im Pokal sind sie schon raus", erklärte Sportdirektor Hasan Salihamidzic im ZDF-Sportstudio. Ohnehin gibt es dort trotz des torlosen Remis bei RB Leipzig keine Zweifel am erneuten Titelgewinn. Der Ärger über das nicht gegebene Tor von Leon Goretzka (Uli Hoeneß: "Das ist der Witz des Jahres") wich schnell einem großen Optimismus. "Ich bin ganz entspannt. Wenn die Mannschaft so spielt wie heute, werden wir keine Problem kriegen", sagte Hoeneß.
Die grandiose Aufholjagd - zwischenzeitlich lag der Rekordmeister neun Punkte hinter Dortmund - soll nun mit der Schale gekrönt werden. Netter Nebeneffekt: Erstmals seit 2000 und zum ersten Mal überhaupt in der Allianz Arena würden die Bayern den Titel "dahoam" holen.
"Wir wollen unbedingt das Ding, die Gier ist absolut da", betonte Thomas Müller bei Sky. "Ich bin guter Dinge, dass wir nächste Woche die Leidenschaft und Zweikampfstärke zeigen - das ist ja nicht immer unsere Stärke." Die Konstellation könnte spannender nicht sein.
Kovac: "... dann kann ich damit leben"
Schließlich geht es in den Duellen zwischen dem FC Bayern und Eintracht Frankfurt sowie Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund neben der Meisterschaft auch noch um Platz vier und der damit verbundenen Champions-League-Qualifikation. Alles läuft auf einen Krimi in all seinen Facetten hinaus.
Der Vorteil liegt beim Tabellenführer aus München. "Der Punkt hat unsere Situation nicht verschlechtert", gab sich auch Karl-Heinz Rummenigge ganz entspannt. Der Vorsprung auf den BVB beträgt zwar nur noch zwei Zähler, doch aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses (+52 zu +35) würde gegen die Hessen mit ziemlicher Sicherheit bereits ein Remis zum siebten Titelgewinn in Folge reichen.
Dass FCB-Trainer Niko Kovac ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub die letzte Hürde zu seiner ersten Meisterschaft als Trainer nehmen muss, ist ein weiteres Szenario mit Geschmäckle. "Das Leben schreibt die schönsten Geschichten", sagte der Kroate, "wenn es am Ende ein Happy End ist, kann ich damit leben, dass ich jetzt noch eine Woche warten muss."
Pulisic glaubt an Titelchance
Der Glaube an ein Happy End ist auch noch beim Konkurrenten aus Dortmund vorhanden. Als psychologischer Push könnte sich dabei noch die Rückkehr von Kapitän Marco Reus nach seiner Rotsperre erweisen.
"Die Chance, den Titel zu gewinnen, ist da. Wir müssen nächste Woche alles geben, um zu gewinnen", forderte daher auch Christian Pulisic, "am Ende werden wir sehen, für was es reicht."
Am nächsten Samstag gegen 17:20 Uhr ist das letzte Kapitel des Meister-Krimis geschrieben. Dann wird sich zeigen, wer im Titel-Thriller die besseren Nerven hatte.
