Zum Inhalte wechseln

Pussy-Riot-Flitzer sorgen für Final-Unterbrechung

WM 2018: Frankreich ist neuer Weltmeister

Mitglieder der Punk-Gruppe Pussy Riot stürmten im WM-Finale auf das Spielfeld.
Image: Mitglieder der Punk-Gruppe Pussy Riot stürmten im WM-Finale auf das Spielfeld.  © Getty

In der 52. Minute des WM-Finales zwischen Frankreich und Kroatien sind vier Flitzer auf das Spielfeld gestürmt. Die aufsehende Aktion wurde von der russischen Polit-Punk-Gruppe Pussy Riot organisiert.

Die Partie musste beim Stande von 2:1 für die Franzosen kurz unterbrochen werden, die vier Eindringlinge, darunter auch Frauen, wurden von Sicherheitskräften vom Platz geschleift. Während der WM-Endrunde in Russland hatte es zuvor noch kein derartiges Vorkommnis gegeben.

Zu dem Vorfall bekannte sich wenig später die regierungskritische russische Punkrockband Pussy Riot. Auf Twitter und Facebook verbreitete die Gruppe eine Mitteilung, in der sie ihr Vorgehen mit dem elften Todestag des russischen Dichters und Künstlers Dmitri Alexandrowitsch Prigow begründete.

Blog: So spektakulär lief das Finale
Blog: So spektakulär lief das Finale

Sechs Tore, Emotionen und ein strittiger Elfmeter: Das Finale zwischen Frankreich und Kroatien zum Nachlesen.

Politische Forderung von Pussy Riot

In Erinnerung an Prigow benutzt Pussy Riot in dem Statement das Bild vom himmlischen Polizisten auf der einen Seite und des irdischen Polizisten auf der anderen Seite. Der himmlische Polizist schaue Fußballfans beim Feiern zu, der irdische löse Versammlungen auf. Damit will die Gruppe offenbar auf die Diskrepanz zwischen Russland während der WM und dem Russland danach aufmerksam machen.

Weiter heißt es: "Die WM hat an die Möglichkeit erinnert, dass es in der russischen Zukunft einen himmlischen Polizisten geben kann. Aber der irdische Polizist betritt das regellose Spiel und lässt unsere Welt auseinanderbrechen." Dazu äußert die Gruppe einige Forderungen, etwa alle politischen Gefangenen freizulassen und politische Debatten im Land zuzulassen.

Weiterempfehlen: