RB Leipzig kann am Dienstag gegen Tottenham Hotspur erstmals in der Klubgeschichte ins Viertelfinale der Champions League einziehen. Trotz der Coronavirus-Epidemie dürfen Zuschauer ins Stadion.
Die lautstarke Unterstützung in der Champions League ist gesichert, RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann zeigte sich erleichtert. "Wir sind sehr glücklich darüber. Es wäre natürlich ein Nachteil, wenn Tottenham sein Heimspiel vor Zuschauern ausgetragen hätte und wir nicht", sagte der 32-Jährige vor dem Achtelfinalrückspiel (live und exklusiv ab 19:30 Uhr auf Sky Sport 2 HD) zur Entscheidung in der Coronavirus-Krise.
Zuvor hatte die Stadt Leipzig entschieden, dass zum ersten Achtelfinal-Heimspiel in der Klubgeschichte von RB Leipzig trotz Coronavirus-Epidemie Zuschauer zugelassen werden. "Ein Publikum kann immer noch die nötigen Prozente bei einem Team rauskitzeln und es nach vorne pushen", meinte auch Leipzigs Abwehrspieler Lukas Klostermann.
Großbritannien kein Risikogebiet
"Diese Entscheidung gilt nur für dieses eine Spiel", hatte Leipzigs Stadtsprecher Matthias Hasberg dem SID gesagt. Ausschlaggebend sei gewesen, dass Großbritannien als Heimat der Spurs kein Risikogebiet sei. Außerdem seien alle Tickets personalisiert, "und die Zuschauer somit zurückverfolgbar", wie Hasberg sagte. Auf den zweiten Punkt habe das Robert-Koch-Institut hingewiesen.
Ab 10.00 Uhr hatten in Leipzig Ordnungs- und Gesundheitsamt mit Oberbürgermeister Burkhard Jung am Montag getagt. Wichtig sei allen Parteien eine einvernehmliche Lösung gewesen, hieß es. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte am Sonntag empfohlen, dass alle Großevents mit über 1000 Zuschauern abgesagt werden sollten.
Tottenham ist anfällig
RB Leipzig wollte die Entscheidung der Stadt zunächst nicht kommentieren, weil man davon ausgegangen sei, dass das Spiel mit Zuschauern stattfindet. Auch die Mixed Zone für Journalisten, die beim Spiel Paris St.-Germain gegen Borussia Dortmund abgesagt wurde, soll am Dienstag stattfinden.
Sportlich ist Leipzig hochmotiviert. In der Bundesliga hat man nach dem mageren 0:0 beim VfL Wolfsburg am Samstag den Titel fast abgehakt, jetzt gilt die Konzentration der Champions League. Der 1:0-Sieg im Hinspiel hat gezeigt, dass das kriselnde Tottenham mit seinem dünnhäutigen Teammanager Jose Mourinho anfällig ist.
Nagelsmann fordert bessere Leistung als in der Liga
"Das ist ein Highlight-Spiel", sagte Leipzigs Torwart Peter Gulacsi und rüttelte seine Mitspieler wach. "Wir wollen das schaffen. Aber dafür müssen wir die Räume, die wir bekommen, nutzen und Tore schießen."
Trainer Julian Nagelsmann forderte von seinen Profis einen stärkeren Auftritt als zuletzt in der Liga. "Wir müssen schauen, dass wir mit Blick auf Dienstag unsere Leistung stabilisieren", so Nagelsmann.
Nagelsmann wird seine Experimentierfreude vom Wochenende gegen Tottenham wohl nicht wiederholen. Timo Werner wird wohl von Beginn an auflaufen, nachdem er gegen Wolfsburg eine Stunde lang geschont worden war.
Verletzungssorgen bei den Spurs
Den Leipzigern kommt entgegen, dass Tottenham derzeit außer Form ist. Seit dem Hinspiel gab es für das Team aus London drei Niederlagen und ein Remis - zu wenig für "The Special One" Mourinho, dem weiterhin in Mittelfeldspieler Moussa Sissoko sowie den Stürmern Harry Kane und Heung-Min Son wichtige Säulen fehlen.
Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:
Leipzig: Gulacsi - Klostermann, Upamecano, Halstenberg - Mukiele, Laimer, Sabitzer, Angelino - Nkunku, Werner - Schick
Tottenham: Lloris - Aurier, Sanchez, Alderweireld, Davies - Winks, Dier, Lo Celso - Alli - Lamela, Lucas Moura