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Matthäus, Bruchhagen, Heidel & Co. - Reaktionen zum Corona-Gipfel der DFL

Reaktionen zum DFL-Gipfel: ''Man kann drei Spiele pro Woche wegstecken"

Die DFL beschließt eine Verlängerung der Zwangspause der Bundesliga und 2. Bundesliga bis mindestens Ende April. Lothar Matthäus begrüßt die Entscheidung und spricht wie viele weitere Experten von einem richtigen Schritt. Auch die zusätzliche Belastung sei kein Problem. Die Reaktionen.

Bis mindestens 30. April ruht der Ball in der Bundesliga und 2. Bundesliga. Einen entsprechenden Vorschlag des DFL-Präsidiums beschlossen die Bosse der 36 Profiklubs am Dienstag bei der ersten virtuellen Mitgliederversammlung der DFL einstimmig.

Matthäus begrüßt Entscheidung

Karl-Heinz Rummenigge lobte die DFL, die Solidarität der Klubs und die getroffenen Entscheidungen anschließend im exklusiven Interview mit Sky Sport ausdrücklich: "Man muss der DFL ein großes Kompliment machen. Die haben das technisch top vorbereitet und dementsprechend auch umgesetzt. [...] Es wurden, glaube ich, auch wichtige, interessante Beschlüsse am Ende des Tages gemeinsam entschieden", so der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern.

Auch für Lothar Matthäus ist die Verlängerung der Auszeit ein nachvollziehbarer und auch richtiger Schritt: "Wer dachte, dass die Saison schon Anfang April wieder losgeht, hat ein wenig geträumt. Jetzt hat man ein neues Datum und gewinnt Zeit. Denn das benötigt man, um klare Konzepte zu entwickeln", sagt der Rekordnationalspieler im Gespräch mit Sky Sport News HD.

Saison im Juni und Juli spielen?

Allerdings ist sich Matthäus nicht sicher, dass es Ende April tatsächlich wieder losgeht: "Es wäre schön - auch für mich. Ich vermisse meinen Job, ich vermisse den Fußball, aber die Gesundheit geht vor und ich habe volles Vertrauen zu Christian Seifert, den ich seit vielen, vielen Jahren kenne. Er wird die richtigen Entscheidungen mit seinem Umfeld treffen."

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Sky Sport beantwortet die wichtigsten Fragen zum Corona-Gipfel der DFL.

Matthäus plädiert auf jeden Fall dafür, dass sich die Entscheidungsträger die nötige Zeit nehmen, um die Saison zu Ende zu spielen: Der Sky Experte hatte bereits bei der ersten Aussetzung Mitte März erwartet, dass man eine längere Pause macht und die "Sommerpause" schon im April hat: "Man kann jetzt pausieren, macht dann sozusagen eine Vorbereitung für die verbleibenden Spieltage und nutzt den Juni - der ja normalerweise die Pause wäre - und den Juli dazu, um die Saison ordentlich zum Abschluss zu bringen und beginnt die neue Saison dann vielleicht etwas später."

Matthäus sieht kein Belastungsproblem

Sorgen, dass Spieler mit der hohen Belastung einer komprimierten Saison nicht zurecht kommen würden, hat Matthäus nicht: "Für uns waren englische Wochen willkommen, dann mussten wir weniger trainieren. Ich glaube schon, dass man auch drei Spiele in der Woche wegstecken kann", erklärt der 59-Jährige und begründet dies mit den heute zur Verfügung stehenden Möglichkeiten: "Natürlich muss man sich auf neue Situationen einrichten, aber jeder Verein kann durch die Belastungssteuerung gut darauf reagieren."

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Auch für Heribert Bruchhagen ist der Saisonabschluss ein absolutes Muss. Ein Abbruch der Saison wäre für den langjährigen Bundesliga-Funktionär nicht nur wegen der finanziellen Verluste ein "absoluter Super-GAU", wie er im Telefoninterview mit Sky Sport News HD erläutert:

Bruchhagen: Saisonabbruch wäre ein Super-GAU

"Dass möglicherweise das heutige Tabellenbild bewertet wird, wäre unsportlich und auf keinen Fall zu wollen und daher hat man Christian Seifert auch angemerkt, wie wichtig es ist, die Saison sportlich zu Ende zu spielen - selbst wenn es bis in den Juli hineingehen sollte." Auch etwaige vertragliche Probleme seien lösbar, wenn damit das "Horror-Szenario vermieden werden" könne, so Bruchhagen.

Christian Heidel - Ex-Manager bei Mainz 05 und Reiner Calmund, der langjährige Macher bei Bayer Leverkusen, äußerten sich bei Sky ähnlich zum Corona-Gipfel der DFL:

Heidel: "Müssen Saison zu Ende spielen"

Calmund: ''Gesundheitliche Abläufe haben höchste Priorität''

Klar ist, dass die Vereine sich am 17. April zur nächsten DFL-Mitgliederversammlung treffen werden - in der Hoffnung, dass kurz danach die Zwangspause beendet ist.

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