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FC Barcelona: Lewy, Raphinha & Co. Fragen & Antworten zu Barcas Registrierungen

Registrierungen: Wann leuchtet's grün? Barca im Wettlauf mit der Zeit

Auch Robert Lewandowsk wartet noch auf seine Spielberechtigung für die kommende Liga-Saison.
Image: Auch Robert Lewandowsk wartet noch auf seine Spielberechtigung für die kommende Liga-Saison.  © DPA pa

Der FC Barcelona ging im Transfersommer 2022 bisher auf große Shoppingtour. Der Haken: Bisher ist keiner der hochkarätigen Neuzugänge dazu berechtigt in der Liga zu spielen. Viel Zeit bleibt den Katalanen nicht mehr, um die Spieler zu registrieren.

Am kommenden Samstag startet der FC Barcelona mit dem Heimspiel gegen Rayo Vallecano in die Pflichtspielsaison 2022/23. Wie die Mannschaft von Trainer Xavi dann aussehen wird, ist noch völlig offen. Denn die spektakulären Neuzugänge, die die Katalenen an Land gezogen haben, sind derzeit noch nicht spielberechtigt. Was es damit auf sich hat, was Barca droht und wie lange der Klub Zeit für die Registrierung hat, Sky schafft einen Überblick.

Warum sind Spielerregistrierungen beim FC Barcelona immer wieder ein Thema?

In der spanischen LaLiga darf jedes der 20 Teams 25 Spieler für den Spielbetrieb anmelden, auf die der Trainer dann zurückgreifen kann. Seit 2013 ist die Möglichkeit, Spieler bei der Liga zu registrieren an finanzielle Bedingungen gekoppelt. Unter der Bezeichnung Financial Fairplay wird für jeden Verein eine individuelle Gehaltsobergrenze festgelegt. Diese orientiert sich am Vereinsbudget, also unter anderem verschiedenen Einnahmen (TV, Tickets, Sponsoring usw.) und Ausgaben. Überschreitet ein Klub diese Grenze, dann kann er keine neuen Akteure bei der Liga anmelden und sie dürfen dann nicht spielen.

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Doch nicht nur Barca bereitet das Thema Spielerregistrierung immer mal wieder Sorgen. Auch bei Betis Sevilla und Atletico Madrid waren die Gehälter zuletzt ein Thema. Die Colchoneros konnten beispielsweise Axel Witsel nicht registrieren. Mittlerweile haben die Madrilenen den Ex-BVB-Star jedoch anmelden können.

Wie funktioniert die Registrierung der Spieler?

"Die spanische Liga hat dafür ein Onlinesystem beziehungsweise eine App programmiert", erklärt der freie Journalist und Chefredakteur von Barcawelt Alex Truica. "In diesem Programm machen die Klubs verschiedene Angaben zu ihrer finanziellen Situation und in diesem Falle auch zu den Gehältern der Spieler. Es taucht dann ein Button auf, der wird entweder grün, dann kannst du den Spieler registrieren oder er bleibt rot, dann nicht."

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Ob Klubs ihre Neuzugänge haben registrieren können, ist öffentlich einsehbar auf einer speziellen Webseite der LaLiga. Filterte man dort am Dienstagmittag nach dem FC Barcelona, dann sah man, dass die Katalanen bisher noch keinen einzigen Neuzugang angemeldet hatten.

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Wie hoch ist die Gehaltsobergrenze des FC Barcelona? Und wie viel liegt Barca drüber?

"Aktuell gibt es für die kommende Saison noch keine Gehaltsgrenze für die Klubs der spanischen Liga", erklärt Truica. Diese ist offiziell noch nicht festgelegt und wird laut des Barca-Experten "noch errechnet". In der vergangenen Saison lag die Grenze beim FC Barcelona bei 97 Millionen Euro. In der anstehenden Saison dürfte diese jedoch deutlich höher liegen, was an dem zuletzt positiv abgeschlossenen Geschäftsjahr der Katalanen und den derzeitigen Einnahmen liegt. Ob es jedoch am Ende reicht, ist noch unklar. Truica vermutet, dass diese für Barca nach derzeitigem Stand in der kommenden Saison bei mehr als 400 Millionen Euro liegen müsste, um die Neuzugänge registrieren zu können. Zum Vergleich: Bei Real Madrid lag die Gehaltsgrenze vergangene Saison bei 739 Millionen Euro. Die Königlichen liegen damit mit meilenweitem Abstand vor dem Rest der Liga.

Die finanzielle Lage des FC Barcelona ist demnach weiterhin kritisch. Im August 2021 sprach Klub-Präsident Joan Laporta, dass die Katalanen brutto mit 1,35 Milliarden Euro verschuldet seien. Seitdem verkaufte Barcelona unter anderem Rechte an der Tochtergesellschaft Barca Studios an sociaos.com und TV-Rechte an den amerikanischen Investmentfonds Sixth Street. Insgesamt generierte Barca dadurch rund 550 Millionen Euro. Mitglieder des Vereins hatten zuvor für die Anteilsverkäufe gestimmt. Das reichte bisher jedoch noch nicht für die Registrierung der Spieler.

Gibt es eine Deadline für die Registrierung?

Solange das Transferfenster geöffnet ist, können auch Spieler registriert werden. Das bedeutet, dass Robert Lewandowski und Co. auch nach dem ersten Spieltag weiterhin die Chance haben in den laufenden Spielbetrieb einzugreifen. Das Transferfenster in Spanien ist wie in Deutschland bis zum 1. September geöffnet. Im Gegensatz zum deutschen (bis 18 Uhr) haben die spanischen Klubs bis 23:59 Uhr Zeit Transfers zu tätigen.

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Verpassen Klubs die Registrierungen der Spieler für dieses Transferfenster, dann hätten sie erst im Wintertransferfenster (Start 1. Januar) wieder die Möglichkeit, neue Spieler bei der Liga anzumelden.

Was sagt der FC Barcelona zur aktuellen Situation?

Von Seiten des Klubs bemüht man sich, die Geschichte nicht allzu hoch zu hängen. Präsident Laporta erklärte laut Marca: "Wir haben verstanden, dass wir unsere Hausaufgaben machen und das Nötige zu tun haben, und deshalb werden wir in der Lage sein, Spieler ohne Probleme registrieren zu können. Ich bin optimistisch. Hoffen wir, dass LaLiga das auch so sieht."

Welcher Spieler würde priorisiert werden?

Klub-Präsident Joan Laporta machte zuletzt klar, dass Robert Lewandowski der erste Spieler wäre, den die Katalanen versuchen würden zu registrieren. Bei der Vorstellung des Polen erklärte Laporta: "Könnten wir nur einen Spieler registrieren, wäre Lewandowski der Erste".

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Robert Lewandowski wurde am Freitag im Camp Nou den Fans des FC Barcelona präsentiert.

Was wären mögliche Folgen, sollten die Spieler nicht registriert werden können?

Solange die Spieler nicht bei LaLiga angemeldet sind, dürfen sie zumindest am Ligabetrieb nicht teilnehmen. Ein Einsatz in der Champions League wiederum wäre nicht auszuschließen, da die Kadernominierungen dort anderen Vorgaben unterliegen. Ob den Klubs am Ende, sollten sie über der veranschlagten individuellen Gehaltsgrenze liegen, in der Realität Geldstrafen oder Punktabzüge drohen, ist offen.

Mit welchen Spielern möchte der FC Barcelona noch Kasse machen?

Am meisten finanziellen Spielraum würde wohl der Verkauf von Mittelfeld-Star Frenkie de Jong einbringen. Der möchte nach aktuellem Stand Barcelona jedoch nicht verlassen. Zuletzt soll Barca sogar mit rechtlichen Schritten gedroht haben, wenn der Niederländer nicht zu den alten Vertragskonditionen zu deutlich geringeren Bezügen zurückkehren.

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Weitere Verkaufskandidaten sind zudem Memphis Depay, dessen Nummer schon an Robert Lewandowski abgegeben wurde, Samuel Umtiti und Martin Braithwaite. Ihnen wurde vereinseitig laut Laporta bereits klargemacht, dass man nicht mehr mit ihnen plane.

Laut Marca reduziere Barca zudem die Bezüge von den Klub-Ikonen Gerard Pique und Sergio Busquets. Beide sollen dann in der anstehenden Saison weniger verdienen und das reduzierte Gehalt dann über die restliche Vertragslaufzeit verteilt erhalten.

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