Am Samstag nach dem 1:3 in Hannover schloss Stuttgarts Sportvorstand Michael Reschke die Entlassung von Tayfun Korkut noch aus, am Sonntagmorgen verkündete er dann die Trennung vom Trainer.
"Ein bisschen Flunkern gehört dazu", sagte Reschke in einem Interview der Sport Bild: "Natürlich gehört das in Extremsituationen auch einmal zu unserem Geschäft."
Er gebe offen zu, "dass ich in der Frage nicht ganz ehrlich war und respektiere, wenn das nun in der Öffentlichkeit anders interpretiert und missverstanden wird. Damit kann und muss ich leben", meinte Reschke.
Der Bund Deutscher Fußball-Lehrer hatte Reschke für seine Notlüge kritisiert.
Reschke: Es geht um das Beste für den Klub
Man könne "ja gar nicht jeden Gedanken öffentlich äußern", es gehe "grundsätzlich immer nur darum, was das Beste für den Klub ist", erklärte Reschke.
Am Mittwoch stellte der VfB Markus Weinzierl als neuen Trainer vor. Auf der Pressekonferenz erklärte Reschke noch einmal den Grund für sein Vorgehen.
VfB-Sportvorstand wollte Trainer nicht zum Abschuss freigeben
"Wenn ich davon gesprochen hätte, wir sitzen heute Abend zusammen, um über die Gesamtsituation und den Trainer zu diskutieren, dann wäre es eine Form des 'Zum Abschuss Freigebens' gewesen."
Der Plan sei folgendermaßen gewesen: "Wir wollten in aller Ruhe zurück nach Stuttgart" zu fliegen, uns beim Präsidenten zuhause hinsetzen und die Situation Revue passieren lassen. Aus dem Grund haben wir uns dazu entschlossen, ein Statement abzugeben, in dem wir sagen: 'Wir stehen zum Trainer."
Dass dies am nächsten Tag nach Korkuts Entlassung sehr unglücklich aussehen würde und negative Reaktionen folgen könnten, habe er in Kauf genommen.