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Freiburg trotz Pleite "gottfroh": Nur ein Pünktchen fehlt zum Glück

Der SC Freiburg ist fast am Ziel: Noch ein Punkt fehlt zum Klassenerhalt. Zu früh jubeln will im Breisgau aber niemand, vor allem wegen der Erinnerung an 2015.

Mönchengladbach (SID) Christian Streich pustete nach der wohl schönsten Niederlage seine Karriere ganz tief durch. "Ich bin gottfroh. Unsere Situation hat sich zum Glück verbessert", sagte der Trainer des SC Freiburg nach dem 1:3 (0:1) bei Borussia Mönchengladbach, nur seine weit aufgerissenen Augen verrieten noch die Anspannung. Kurz darauf hob Streich aber schon wieder mahnend den Zeigefinger. "Es ist noch nicht vorbei", sagte der 52-Jährige. Schließlich ist er ein gebranntes Kind.

Nur noch einen Punkt braucht Freiburg im finalen Heimspiel gegen den FC Augsburg, um den Klassenerhalt zu sichern. So wie 2015 - damals stieg der SCF am Ende trotzdem ab. "Das vergisst man nie, das brennt sich ein", sagte Streich. Doch diesmal soll es anders kommen. "Wir werden gegen Augsburg auf Sieg spielen. Und wenn es am Ende ein Unentschieden gibt, ist niemand im Breisgau traurig", sagte Streich.

Schon in Gladbach hätte ein Remis gereicht, um das rettende Ufer zu erreichen. Doch nach Toren von Thorgan Hazard (18.), Nico Elvedi (57.) und Josip Drmic (64.) ging der SC leer aus, das erste Bundesligator von Tim Kleindienst (59.) war am Ende zu wenig. Zum Glück für Freiburg patzte auch die Konkurrenz. "Immerhin haben wir den direkten Abstieg verhindert. Das ist das A und O", sagte Torjäger Nils Petersen.

Für Petersen und Co. gilt es nun, bis zum kommenden Wochenende kühlen Kopf zu bewahren. Einfach wird das nicht. "Das werden kurze Nächte. Da denkt man darüber nach, was alles passieren kann. Augsburg wird ein heißer Ritt und kein Halligalli-Spiel", sagte Petersen, der mit 15 Treffern weiter auf Rang zwei der Torjägerliste liegt. An alles andere will der Olympia-Zweite von Rio derzeit keinen Gedanken verschwenden: "Wir können leider noch nicht den Flieger buchen und den Urlaub planen."

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Auch Streich war sichtlich bemüht, den Ball flach zu halten. Doch wie nah das Ziel ist, weiß auch der SCF-Coach nur zu gut. "Wir haben zwei Mannschaften hinter uns gelassen. Wer hätte das im September oder Oktober gedacht? Jetzt müssen wir alle Kräfte bündeln", sagte Streich, der ein Extra-Lob an Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) verteilte. Schließlich seien die Leistungen der Referees in dieser "vermaledeiten" Saison mit den "wahnsinnigen Videobeweis-Sachen" nicht immer so souverän gewesen wie am Samstag, so Streich.

Und die Borussia? Auch Gladbach muss am letzten Spieltag beim Hamburger SV auf Sieg spielen, um noch eine Chance auf die Europa League zu haben. "In Hamburg erwartet uns ein hoch emotionaler Nachmittag", sagte Sportdirektor Max Eberl: "Aber wir haben noch eine kleine Chance, und die wollen wir nutzen."

SID er ts

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