Für 16 Millionen Euro gekommen, spielt Sebastian Rudy bei Schalke aktuell noch keine tragende Rolle. Christian Heidel gibt den Spieler aber noch nicht auf.
Auf gerade mal vier Bundesliga-Einsätze im königsblauen Dress kommt Sebastian Rudy in seiner Debütsaison auf Schalke bisher. Nur bei zweien stand er über 90 Minuten auf dem Platz, vor seinem Kurzeinsatz gegen Hannover Anfang November verfolgte er vier Liga-Spiele am Stück komplett von der Bank.
Dabei war der 27-fache deutsche Nationalspieler als feste Größe im defensiven Mittelfeld vorgesehen. Eine Erwartung, die der 28-Jährige bei seinen Einsätzen zu Saisonbeginn und in der Champions League nicht erfüllen konnte. "Vielleicht haben wir uns alle das ein bisschen zu rosig vorgestellt", räumt Sportvorstand Christian Heidel im exklusiven Interview mit Sky ein.
Heidel: "Wir haben nicht viel Zeit"
Rudy habe sich noch nicht in die "komplett andere Spielanlage" des FC Schalke im Vergleich zum FC Bayern eingefügt. "Der Spieler muss sich da auch ein bisschen anpassen", erklärt Heidel. Er halte Rudy für einen "top überdurchschnittlichen Fußballspieler", der sich aber "in der Spielanlage wohlfühlen muss. Da müssen wir dem Jungen und uns leider ein bisschen mehr Zeit geben. Aber natürlich wissen wir: Wir haben nach diesem Saisonstart nicht viel Zeit", stellt Heidel fest.
Auf die Frage, ob er seine Transferentscheidungen im Sommer angesichts der sportlichen Talfahrt heute in Frage stellt, zeigt sich Heidel selbstkritisch: "Man muss sich die Frage stellen: Würde ich heute etwas anders machen? Vielleicht in Nuancen. Aber ich würde immer wieder einen Mark Uth und einen Salif Sane holen und einige andere auch. Das war schon stimmig. Aber das Ergebnis passt momentan einfach nicht zusammen, da gebe ich den Kritikern recht", sagt Heidel.
Hoffnung auf die Rückrunde
Nach dem bisher verkorksten Saisonverlauf der Königsblauen hofft Heidel auf einen Neustart im nächsten Jahr: "Wir können nichts schönreden. Wir stehen auf dem Platz, auf dem wir stehen und das hat auch Gründe. Wir müssen bis zur Winterpause schauen, dass wir uns von unten abgesetzt haben und dann eine komplett neue, erfolgreichere Rückrunde spielen", erklärt der Sportchef.