Die 0:1-Niederlage gegen Bielefeld besiegelte, was schon längst klar war: Schalke spielt nächste Saison in der 2. Liga. Im Anschluss an die Rückkehr nach Gelsenkirchen entlud sich die Wut der Fans gegenüber den Spielern. Sportvorstand Peter Knäbel verurteilt die Geschehnisse aufs Schärfste.
Es sind wilde Jagdszenen, die sich im Umfeld der Schalker Arena ereignen, als die Spieler mit dem Mannschaftsbus von der Auswärtsfahrt nach Bielefeld zurückkehrten. Dabei hätten "einzelne - bislang nicht zuzuordnende Personen Grenzen überschritten, die für den FC Schalke 04 nicht verhandelbar sind", heißt es in einem Statement des Vereins. Spieler sollen bedroht und mit Eiern beworfen worden sein. Einige Spieler mussten danach im Hotel übernachten. Ein "No-Go" für Peter Knäbel, Vorstand Sport und Kommunikation bei Schalke.
Der Kopf der Schalker Verantwortlichen, der die Saisonleistung der Knappen gegenüber dem Vereins-TV nicht beschönigte, verglich diese sogar mit dem Verhalten der Anhänger am Dienstagabend. "Wir müssen wieder aufstehen und dürfen unsere Werte und unsere Würde nicht verlieren. Da haben wir dann gestern nach dem Spiel eben auch noch Punkte liegen gelassen." Gestern sei man jedoch zwei Mal hingefallen.
Knäbel: Kritik an Leistung völlig berechtigt, aber...
Knäbel spielt damit auf die Situation vor der Arena an. Bei der Anhänger die Spieler bedrängt haben sollen. "Ich kann absolut verstehen, dass man enttäuscht ist, dass man traurig ist (…) Die Kritik ist aus meiner Sicht völlig berechtigt. Das Ergebnis ist mit 13 Punkten desaströs. Genauso desaströs ist es, wenn man sich um Leib und Leben seiner Mitarbeiter sorgen muss. Das, was Spieler und Staff erleben mussten, hat mit dem Leitbild von Schalke 04 überhaupt nichts zu tun."
Abgesehen von den schrecklichen Vorkommnissen gab Knäbel gegenüber dem Vereins-TV auch einen Einblick in die Zukunft der Königsblauen. Man werde viele Gespräche führen.
Spieler und Verein sollen wissen, "wo man steht". Dabei wird es vor allem um die Vertragssituationen der Spieler gehen und ob die Verträge auch für die 2. Bundesliga Gültigkeit besitzen. Man wolle nicht vergessen, dass man noch vier Spiele habe. Dabei gehe es auch um die Würde, so Knäbel. Trotzdem laufen die Planungen in den nächsten Wochen bezüglich Ausrichtung und Trainingslager, damit man die Mission "Wiederaufstieg" angehen kann.