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FC Barcelona: Verlässt Messi die Katalanen wirklich 2021 ablösefrei

Selbstverschuldet! Barca droht das Ende der Messi-Ära

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Champions League: Messis schönste Tore und Dribblings

Im Oktober 2004 gab Lionel Messi sein Debüt im Trikot des FC Barcelona und prägte seitdem die Geschichte der Katalanen wie kaum ein Spieler vor ihm. Zuletzt wurden aber Stimmen laut, dass die Ära früher enden könnte als gedacht. Eine Entwicklung, die nicht überrascht, Barca aber unvorbereitet trifft.

Lionel Messi ist zweifelsohne der beste und hochdekorierteste Spieler in der ruhmreichen Geschichte des stolzen FC Barcelona. In 726 Partien für Barca erzielte der sechsfache Weltfußballer unfassbare 630 (!) Tore und legte weitere 275 Treffer auf. Rekorde für die Ewigkeit.

Vor wenigen Tagen gelang ihm gegen Atletico Madrid das 700. Profi-Tor seiner spektakulären Karriere. Messi ist bester Torschütze für Argentinien (70 Treffer), der Primera Division (441 Treffer) und liegt in der Champions League mit 114 Treffern nur hinter seinem Rivalen Cristiano Ronaldo (128) auf Rang zwei.

Kein Spieler in der LaLiga-Geschichte bereitete in Spaniens höchster Spielklasse mehr Tore vor als der Argentinier (193) oder wurde häufiger Torschützenkönig (sechs Mal - genauso viele wie Bilbaos Zarra). Er gewann außerdem sechs Mal den Goldenen Schuh als bester Torschütze Europas (Rekord).

Zum Durchklicken: Die erfolgreichsten Torjäger der Geschichte

  1. PLATZ 5 - GERD MÜLLER: Mit 701 Karriere-Toren erhielt der erfolgreichste deutsche Angreifer in der Geschichte den Spitznamen ''Bomber der Nation''. Gleich sieben Mal wurde er in der Bundesliga Torschützenkönig.
    Image: PLATZ 7 - GERD MÜLLER: Mit 735 Karriere-Toren erhielt der erfolgreichste deutsche Angreifer in der Geschichte den Spitznamen ''Bomber der Nation''. Gleich sieben Mal wurde er in der Bundesliga Torschützenkönig. © Imago
  2. PLATZ 4 - FERENC PUSKAS: Der Ungar erzielte zwischen 1942 und 1966 für die Nationalmannschaft, Honved Budapest und Real Madrid insgesamt 709 Tore. Nach langer Krankheit verstarb er im November 2006 im Alter von 79 Jahren.
    Image: PLATZ 6 - FERENC PUSKAS: Der Ungar erzielte zwischen 1942 und 1966 für die Nationalmannschaft, Honved Budapest und Real Madrid insgesamt 746 Tore. Nach langer Krankheit verstarb er im November 2006 im Alter von 79 Jahren. © Imago
  3. Messi und der Papst haben sich gegenseitig Trikots überreichen lassen.
    Image: PLATZ 5 - LIONEL MESSI: Natürlich darf hier der Argentinier nicht fehlen. Mit 759 Karriere-Toren reicht es für La Pulga zwar noch nicht für das Treppchen, weitere Legenden sind für ihn allerdings noch einholbar. © Imago
  4. PLATZ 2 - PELE: Die brasilianische Fußball-Ikone bejubelte insgesamt 779 Tore. Der 78-Jährige spielte in seiner gesamten Karriere er nur für zwei Vereine: den FC Santos und New York Cosmos.
    Image: PLATZ 4 - PELE: Die brasilianische Fußball-Ikone bejubelte insgesamt 767 Tore. Der 78-Jährige spielte in seiner gesamten Karriere nur für zwei Vereine: den FC Santos und New York Cosmos. © Getty
  5. PLATZ 3 - ROMARIO: Der einstige Weltklasse-Stürmer kommt insgesamt auf 748 Tore. Am 15. April 2008 gab er im Alter von 42 Jahren sein Karriereende bekannt und schlug eine politische Laufbahn ein.
    Image: PLATZ 3 - ROMARIO: Der einstige Weltklasse-Stürmer kommt insgesamt auf 772 Tore. Am 15. April 2008 gab er im Alter von 42 Jahren sein Karriereende bekannt und schlug eine politische Laufbahn ein. © Getty
  6. PLATZ 1 - JOSEF BICAN: Der österreichische und tschechoslowakische Fußballer erzielte in der Zwischen- und Nachkriegszeit insgesamt 805 Tore. Er verstarb am 12. Dezember 2001 in Prag im Alter von 88 Jahren.
    Image: PLATZ 2 - JOSEF BICAN: Der österreichische und tschechoslowakische Fußballer erzielte in der Zwischen- und Nachkriegszeit insgesamt 805 Tore. Er verstarb am 12. Dezember 2001 in Prag im Alter von 88 Jahren. © Imago
  7. Cristiano Ronaldo schreibt gegen Tottenham Geschichte.
    Image: PLATZ 1 - CRISTIANO RONALDO: Der Portugiese knackte gegen die Tottenham Hotspur den Uralt-Rekord von Bican. Mit seinem Dreierpack erzielte er die Tore 805 bis 807 und sicherte sich die alleinige Spitzenposition. © Imago

Für viele Fans, Experten wie Englands Gary Lineker oder Trainer wie Jürgen Klopp oder Pep Guardiola ist Messi der beste Spieler der Geschichte. Kein Wunder, denn La Pulga (zu deutsch: der Floh) kann nicht nur mit individuellen Statistiken punkten, sondern prägte auch eine unfassbar erfolgreiche Ära der Blaugrana.

Mit Messi wurde Barcelona zehn Mal spanischer Meister, sechs Mal spanischer Pokalsieger, acht Mal spanischer Supercupsieger, vier Mal Champions-League-Sieger, dreimal europäischer Supercup-Sieger und dreimal FIFA-Klub-Weltmeister.

Messi nur noch ein Jahr in Barcelona?

Doch diese Ära könnte bald enden - vielleicht schneller als viele denken, denn die Barca-Ikone soll angeblich die Gespräche um eine Verlängerung seines noch 2021 laufenden Vertrags abgebrochen haben. Das meldete der spanische Radiosender Cadena Ser vor wenigen Tagen. Laut der Mundo Deportivo gebe es im Verein zwar keine Anzeichen dafür, dass Messi die Vertragsverhandlungen tatsächlich einstellen will, aber es wäre eine Entwicklung, die nicht (mehr) überraschen würde.

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Schließlich sorgte Messi in den letzten Monaten immer wieder mit schallender Kritik an den Barca-Bossen für Aufsehen. Zuerst attackierte der Torjäger im Februar Sportdirektor Eric Abidal, nachdem dieser angedeutet hatte, dass die Spieler schuld an der Entlassung von Ex-Trainer Ernesto Valverde waren.

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Besser als Lionel Messi? Manchester Citys Trainer Pep Guardiola hat neulich seinen Mittelfeldspieler Phil Foden als das größte Talent, das er jemals trainiert hat, bezeichnet. Jetzt hat der Spanier etwas zurückgerudert.

Wenige Monate später war die Vereinsspitze um den umstrittenen Präsidenten Josep Maria Bartomeu dran. Messi echauffierte sich über die sozialen Netzwerke als über einen möglichen Gehaltsverzicht der Profis diskutiert wurde. Letztlich verzichteten Messi, Luis Suarez & Co. auf 70 Prozent ihres Salärs. "Es ist überraschend, dass versucht wurde, uns unter gewaltigen Druck zu setzen, um etwas zu tun, was wir ohnehin getan hätten", erklärte Messi seinerzeit.

Barca sportlich hinter den Erwartungen

Und auch sportlich läuft es in dieser Spielzeit bei den Katalanen nicht. In der Copa del Rey scheiterte Barcelona frühzeitig und in der Liga liegt man trotz Trainerwechsel drei Spieltage vor Schluss einen Zähler hinter Erzrivale Real Madrid, wobei die Königlichen ein Spiel weniger auf dem Konto haben und auch den direkten Vergleich für sich entscheiden konnten. An Messi liegt das nicht wirklich, denn er führt auch mit 33 Jahren nicht nur die Torschützenliste mit 22 Treffern deutlich an, sondern stellte vor kurzem mit seiner 19. Vorlage einen persönlichen Saisonrekord auf.

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Jürgen Klopp spricht über Lionel Messi.

Auch Torhüter Marc-Andre ter Stegen spielt eine sehr gute Runde, aber viele Stars laufen zu oft ihrer Form hinterher, so dass bei Messi bereits im Februar die Alarmglocken schrillten: "Wenn wir die Champions League gewinnen wollen, dann müssen wir uns stark verbessern", so der Kapitän im Interview mit der Mundo Deportivo. Und weiter: "In der derzeitigen Verfassung wird es für uns nicht reichen, um bei der Champions League ein Wort mitzureden."

Doch genau dieser Henkelpott ist das große Ziel Messis, wie er wiederholt in Interviews deutlich machte. Erst recht nach dem blamablen Ausscheiden gegen die AS Rom und den FC Liverpool, als Barca mit Messi in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils noch eine hohe Hinspiel-Führung verspielte.

Desaströse Transfer-Politik beim FC Barcelona

Doch die Chancen auf den fünften Triumph werden von Jahr zu Jahr geringer, denn den Bossen gelingt es nicht, die Mannschaft nachhaltig zu verstärken. Zuletzt sorgte Barca mit dem Tausch Arthur gegen Miralem Pjanic bei vielen Fans für Stirnrunzeln. Ein Deal, der zur desaströsen Transferpolitik der Spanier passt.

2014 holte Andoni Zubizarreta in seiner letzten Transferperiode als Barca-Sportdirektor unter anderem ter Stegen, Ivan Rakitic und Suarez. Ein Jahr später gewann der amtierende spanische Meister zum letzten Mal die Champions League.

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Seitdem gaben Zubizarretas Nachfolger Roberto Fernandez und Eric Abidal weit über eine Milliarde Euro für folgende Spieler aus: Arda Turan, Aleix Vidal, Andre Gomes, Paco Alcacer, Samuel Umtiti, Lucas Digne, Jasper Cillessen, Denis Suarez, Marlon, Yerry Mina, Gerard Deulofeu, Nelson Semedo, Paulinho, Ousmane Dembele, Philippe Coutinho, Jean-Clair Todibo, Kevin-Prince Boateng, Jeison Murillo, Arturo Vidal, Arthur, Clement Lenglet, Malcom, Antoine Griezmann, Frenkie De Jong, Neto, Junior Firpo, Emerson und Martin Braithwaite.

Natürlich, einige dieser Profis waren nur als Ergänzungsspieler eingeplant, andere hatten mit enormen Verletzungssorgen zu kämpfen und bei De Jong und Griezmann kann man nach einer Saison noch nicht endgültig urteilen. Dennoch kann man argumentieren, dass Barca für all das bezahlte Geld bisher nicht einen einzigen Volltreffer landen konnte.

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Charme-Offensive des Präsidenten

Dies weiß auch Bartomeu, denn der Präsident, der im kommenden Jahr wiedergewählt werden will, startete nach den Gerüchten zuletzt bereits eine Charme-Offensive: "Wir haben die Verpflichtung, mit Messi zu verlängern. Er ist der beste Spieler der Fußballgeschichte, schon allein deshalb müssen wir mit ihm verlängern", sagt er bei Cadena Ser.

Ob Messi da mitspielt, ist unklar. Zwar erklärte er mehrfach öffentlich, dass er seine Karriere in Barcelona beenden möchte, aber die Ereignisse zuletzt haben Spuren hinterlassen beim Knipser. Mit Inter hat daher bereits der erste Topklub seinen Hut in den Ring geworfen, falls Messi 2021 tatsächlich ablösefrei zu haben ist. ESPN spekulierte gar, dass Messi sich mit Cristiano Ronaldo zusammentun könnte - entweder bei Juventus oder anderswo.

Zu einer erneuten Zusammenarbeit mit Pep Guardiola bei Manchester City wird es dagegen nicht kommen. "Ich werde bis zum Saisonende nicht über Transfers sprechen. Mein Wunsch ist es, dass Messi in Barcelona bleibt", so der Coach über ein mögliches Interesse der Citizens.

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Pep Guardiola hat den Gerüchten widersprochen, dass Lionel Messi vom FC Barcelona zu Manchester City wechseln wird.

Barca auf Ende der Messi-Ära nicht vorbereitet

Barca werden diese Worte nur bedingt helfen, denn selbst wenn der vierfache Ballon-D'Or-Sieger noch einmal verlängert, ist das Ende der Messi-Ära allein aufgrund dessen Alter absehbar. Und abgesehen vom erst 17-jährigen Supertalent Ansu Fati macht kaum ein Akteur Hoffnung auf eine Zeit nach dem kleinen Argentinier. Der Verein ist augenscheinlich auf einen Abgang nicht vorbereitet, obwohl man seit Jahren wusste, dass dieser Moment kommen würde.

Die Messi-Dependencia - also die Abhängigkeit vom Superstar, ist aktuell größer, als dies die Verantwortlichen in Barcelona gerne hätten. Zu einem großen Teil aus eigenem Verschulden, aber klar ist auch, dass jeder Verein der Welt sich schwer tun würde einen Spieler dieser Qualität zu ersetzen. Messi ist schließlich der beste und hochdekorierteste Spieler in der ruhmreichen Geschichte eines Topklubs wie dem FC Barcelona.

Mehr zum Autor Robert Gherda

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