Wie jedes Wochenende wurde bei Sky90 über den zurückliegenden Spieltag diskutiert. Dabei bestimmte vor allem ein Thema die Diskussionen: Das Top-Spiel zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund.
Auch die Runde um Roman Weidenfeller, Dietmar Hamann, Sebastian Hellmann und Julien Wolff bemühte sich nach dem 0:4-Debakel der Dortmunder in München um Erklärungen. Für den ehemaligen BVB-Keeper Weidenfeller, der selbst einige Duelle gegen den deutschen Rekordmeister bestritt und auch gewann, liegt die Sache auf der Hand.
Weidenfeller vermisst Führungsspieler in Dortmund
"Ich glaube, dass sich viel zu viele Spieler verstecken auf dem Platz", kritisiert der 39-Jährige die BVB-Mannschaft und nimmt dabei vor allem vermeintliche Führungsspieler in die Pflicht: "Leute wie Roman Bürki oder Mats Hummels, die das Zeug dazu haben, eine Mannschaft zu führen. Auch Axel Witsel oder Marco Reus im Sturm. Man muss als Kollektiv vorne attackieren und sich dem Ganzen nicht ergeben. Ich hatte nicht mal das Gefühl, dass man sich über diese Niederlage aufgeregt hat."
Sky Experte Didi Hamann sieht die Situation beim BVB noch kritischer. Der ehemalige Profi sieht den "vermeintlich stärkeren Kader" der Dortmunder weit weg von den Ambitionen und Zielen, die zu Saisonbeginn ausgegeben wurden. "Ich glaube die Chance, dass sie nicht unter die ersten Vier kommen, ist sehr viel größer, als dass sie Deutscher Meister werden", meint Hamann. Das desolate Spiel gegen den FC Bayern habe gezeigt, dass der BVB "kein Meisterschafts-Aspirant dieses Jahr ist".
Bayern dank Flick zurück zum "Mia san mia"
Auf der Gegenseite wiederum herrscht beste Laune. Die Münchner haben sich gegen die Westfalen auf ihre alten Tugenden besonnen und ein Stück weit zum "Mia san mia" zurückgefunden. Wem das zu verdanken ist, ist momentan noch schwer zu sagen. Fest steht: Interimstrainer Hansi Flick hat seine ersten Aufgaben mit Bravour gemeistert und sich so nach Ansicht von Hamann eine Chance verdient.
Gerade die Tatsache, dass sich Flick mit dem Verein identifizieren kann und eine "Ära prägen" möchte, sei dabei von Vorteil für ihn. Flick könnte junge Talente aus der eigenen Jugend heranziehen und so eine starke Grundlage bauen. Anders als Trainer, die nur "auf der Durchreise" sind. Hamann: "Glaub' mal nicht einen Guardiola oder einen Mourinho interessiert es, ob ein Talent in drei Jahren noch spielt. Der will hierher kommen und Meister werden, am besten noch den Pokal gewinnen und in drei oder vier Jahren die Champions League gewinnen. Wie er das macht, ist für ihn uninteressant."
Müller ist nicht nur für den FCB eine Identifikationsfigur
Dass Flick daran interessiert ist, Ruhe und Kontinuität in den Verein zu bringen, zeigt die bevorzugte Aufstellung des Übungsleiters. Der 54-Jährige setzt wieder auf Identifikationsfigur Thomas Müller. Das freut nicht nur die Bayern-Bosse, sondern auch die Gäste bei Sky90. Die sehen in dem ehemaligen Nationalspieler nämlich nicht nur eine FCB-Ikone.
"Du beruhigst damit ja ein ganzes Bundesland. Das wollen alle. Das ist unser Müller, der wird von allen geliebt. Und das hat er gegen Dortmund auch gespielt", freut sich Sky Moderator Hellmann über die neue Chance für den 30-Jährigen.