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Streitthema Video-Assistent: DFB will Klubs ins Boot holen

Trefferquote bei 75 Prozent

Der DFB wird eine erste Auswertung des Video-Assistenten durchführen.
Image: Der DFB will beim Thema Video-Assistenten die Bundesliga-Klubs ins Boot holen.  © DPA pa

In der Diskussion über den Video-Assistenten will der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Bundesligaklubs ins Boot holen und setzt auf einen offenen Dialog. Um die Kommunikation weiter zu intensivieren, findet am 4. Dezember ein Workshop des Deutschen Fußball-Bundes mit Vertretern der Vereine in Köln statt.

Das wurde am Mittwoch bei einem rund dreistündigen Medien-Workshop des Verbandes in Frankfurt am Main bekannt gegeben.

Offener Dialog große Bedeutung

Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich betonte allerdings, dass die Veranstaltung in knapp zwei Wochen "nicht ausschließlich" wegen der Debatte um den Video-Assistent einberufen wurde. "Es war von Anfang an geplant, dass der Dialog bei diesem Projekt eine besondere Bedeutung spielen wird", sagte Fröhlich zu den Hintergründen des Treffens der Parteien.

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Geplant sei bereits von Beginn an ein "regelmäßiger Austausch" mit den Sportdirektoren beziehungsweise Managern der Vereine "zur Optimierung des Video-Assistenten" gewesen.

Der Leiter des Projekts "Video-Assistent" zog nach zwölf Spieltagen ein positives Fazit, sieht aber weiter Verbesserungspotenzial. So müsse laut Fröhlich weiter an der Kommunikation innerhalb des gesamten Schiedsrichterteams (inklusive Video-Assistent und Operator), aber auch an der Transparenz nach außen gearbeitet werden.

Drees: "Müssen schneller werden"

Zudem soll bei der Entscheidungsfindung nach dem Eingriff des Video-Assistenten der Zeitfaktor eine noch größere Rolle spielen. "Wir müssen schneller werden, um den eigentlichen Anspruch, nämlich wenig störend in den Fußball-Prozess einzugreifen, gewährleisten zu können", sagte der ehemalige Bundesliga-Referee Jochen Drees, der in der laufenden Saison als Video-Assistent in Köln eingesetzt wird. Allerdings stehe die richtige Entscheidung über allem.

Bei der Veranstaltung in Frankfurt warben die DFB-Verantwortlichen um Geduld in der Testphase des Video-Assistenten, stellten aber gleichzeitig klar: "Es geht um Längen fairer und gerechter zu als vorher", sagte der für das Schiedsrichterwesen zuständige DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann. Man habe weitestgehend das gemacht, was man wollte: "Die Mehrzahl der Fehlentscheidungen beseitigen und korrigieren."

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Trefferquote bei 75 Prozent

Um dies zu untermauern, wurden in einem Hotel am Frankfurter Airport auch Fakten präsentiert. Bei 36 Entscheidungen, in denen der Video-Assistent zum Einsatz kam, wurde in 27 Fällen richtig entschieden. "Neun Situationen wurden nicht korrekt gelöst", bilanzierte Fröhlich. Insgesamt habe es 693 Checks gegeben (rund sieben pro Spiel), die aber im sogenannten Off stattfanden - und keinen Einfluss auf die Partie hatten.

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